Alles, was du über das Langzeit-EKG wissen musst!

Alles, was du über das Langzeit-EKG wissen musst!

Das Langzeit-Elektrokardiogramm, auch Langzeit-EKG genannt, ist eine besondere Form des EKGs. Es hilft dabei, Herzrhythmusstörungen zu erkennen oder auszuschließen, die bei einem herkömmlichen Ruhe-EKG unentdeckt bleiben würden, da die Symptome nur sporadisch auftreten.

Was ist ein Langzeit-EKG?

Beim Langzeit-EKG wird die elektrische Aktivität des Herzens über einen längeren Zeitraum beobachtet, um Aufschluss darüber zu erhalten, wie sich das Herz unter Alltagsbedingungen verhält. In der Regel reicht eine Messung über 24 Stunden aus, um Herzrhythmusstörungen zu entdecken und zu bewerten. Durch tragbare Aufzeichnungsgeräte können auch Durchblutungsstörungen parallel dokumentiert werden.

Wann wird ein Langzeit-EKG gemacht?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn Symptome wie Herzrasen, Brustschmerzen, Leistungsschwäche oder Atemnot auftreten. Das Langzeit-EKG wird von Hausärzten, Kardiologen und anderen Fachärzten durchgeführt. Darüber hinaus liefert das Langzeit-EKG auch Aufschluss bei folgenden Indikationen:

  • Veränderungen des EKGs unter Belastung
  • Auftreten von Extraschlägen der Herzkammern
  • Blockierungen des Herzrhythmus
  • Vorhof-Rhythmusstörungen wie Vorhofflimmern
  • Zu schneller oder zu langsamer Pulsschlag
  • Herzschlagpausen, die mit Bewusstseinsstörungen einhergehen
  • Gelegentlich auftretende Herzrhythmusstörungen
  • Funktionsstörungen von Herzschrittmachern
  • Herzschwäche
  • Kontrolle bei medikamentöser Therapie von Herzrhythmusstörungen
  • Kontrolle nach einem Herzinfarkt
  • Schwindel

Wie wird ein Langzeit-EKG angelegt?

Vor dem Arzttermin, an dem das Langzeit-EKG angelegt wird, sollte auf das Eincremen des Brustbereichs verzichtet werden, um eine sichere Haftung der Elektroden zu gewährleisten. Bei starker Körperbehaarung wird empfohlen, den Brustbereich zu rasieren. Der Patient sollte lockere und bequeme Kleidung tragen, um ein Überspannen der Kabel zu vermeiden, die mit den Elektroden verbunden sind.

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Der Arzt sorgt für eine optimale Leitfähigkeit der Elektroden, indem er ein Desinfektionsspray oder ein Elektrodengel aufträgt. Beim Langzeit-EKG werden zwischen drei und fünf Elektroden im Brustbereich aufgeklebt. Sie werden mit dem EKG-Rekorder verbunden, der entweder am Gürtel befestigt oder um den Hals getragen wird.

Langzeit-EKG Anlegen

Ablauf des Langzeit-EKGs

Während des Langzeit-EKGs trägt der Patient die Elektroden unter der Kleidung und führt seine alltäglichen Aktivitäten wie gewohnt aus. Es ist wichtig, die Aktivitäten genau zu protokollieren, die Uhrzeit und das Auftreten von Beschwerden zu vermerken. Besonders Schwindel, Kurzatmigkeit und Brustschmerzen sollten sorgfältig dokumentiert werden.

Plötzliche Bewegungen sollten vermieden werden, um das Reißen der Kabel oder das Lösen der Elektroden zu verhindern. Duschen, Baden, Schwimmen oder ein Saunabesuch sind während des Langzeit-EKGs nicht möglich. Das Waschen ist jedoch vorsichtig unter Aussparung der Elektroden mit Hilfe eines Waschlappens möglich.

Das Gerät zeichnet die Daten innerhalb von 24 Stunden auf und speichert sie auf einer Speicherkarte. Diese wird später vom Arzt am Computer ausgelesen, um die Auswertung vorzunehmen.

Auswertung des Langzeit-EKGs

Nach Ablauf der 24 Stunden kehrt der Patient in die Praxis oder Klinik zurück. Die Elektroden werden entfernt und die Speicherkarte des EKG-Rekorders wird mithilfe eines Computers ausgelesen. Heutzutage gibt es spezielle Software, die die Aufzeichnungen des Langzeit-EKGs automatisch auswertet.

Der Arzt überprüft zusätzlich die Ergebnisse des Programms. Er ermittelt die niedrigste, mittlere und höchste Herzfrequenz sowie mögliche EKG-Veränderungen. Diese Werte können wichtige Hinweise auf eine mögliche Erkrankung liefern.

Zur Verdeutlichung zeigen wir, wie sich eine normale Herzfrequenz, Herzrasen (Tachykardie) und ein zu langsamer Herzschlag (Bradykardie) im Langzeit-EKG zeigen.

  • Normale Herzfrequenz: Eine Herzfrequenz zwischen 60 und 70 Herzschlägen pro Minute zeigt dem Arzt, dass das Herz des Patienten normal arbeitet.
  • Herzrasen (Tachykardie): Bei Herzrasen zeigt das Langzeit-EKG mehr als 100 Herzschläge pro Minute an. Dies kann durch Vorhofflimmern, Bluthochdruck oder eine Schilddrüsenüberfunktion verursacht werden.
  • Zu langsamer Herzschlag (Bradykardie): Auch ein zu langsamer Herzschlag kann durch das Langzeit-EKG erkannt werden. Wenn der Herzschlag weniger als 60 Schläge pro Minute beträgt oder sogar gelegentlich aussetzt, kann dies auf eine koronare Herzerkrankung oder eine allgemeine Herzschwäche hinweisen.
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Das von Patienten geführte Ereignisprotokoll, in dem Auffälligkeiten und Beschwerden festgehalten wurden, wird mit der Auswertung des Langzeit-EKGs verglichen. Dadurch kann ein Verdacht auf eine Erkrankung bestätigt oder ausgeschlossen werden.

Risiken und Nebenwirkungen des Langzeit-EKGs

Ein Langzeit-EKG an sich birgt keine Risiken. Es kann jedoch zu Reizungen an den Stellen kommen, an denen die Elektroden befestigt waren, wenn die Haut überempfindlich ist. Nebenwirkungen treten in der Regel nicht auf.

Kosten des Langzeit-EKGs

Wenn Beschwerden vorliegen, die mit einer Herzerkrankung in Verbindung stehen können, übernimmt die Krankenkasse die Kosten für das Langzeit-EKG. Wenn die Untersuchung ohne Symptome durchgeführt wird, belaufen sich die Kosten auf 20 bis 75 Euro.

Jetzt weißt du, was es mit dem Langzeit-EKG auf sich hat. Falls du selbst Symptome hast oder dich einfach nur untersuchen lassen möchtest, solltest du einen Arzt aufsuchen. Das Langzeit-EKG ist eine wichtige Untersuchungsmethode, um mögliche Herzrhythmusstörungen aufzudecken und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Bildquelle: Langzeit EKG Anlegen