Der Energieausweis ist ein wichtiges Dokument, das Informationen über die Energieeffizienz von Wohngebäuden liefert. Wenn du ein Haus kaufen möchtest oder als Mieter an einer Wohnung interessiert bist, kannst du anhand dieser Angaben verschiedene Angebote auf ihre Energiekosten hin vergleichen.
Der Verbrauchsausweis und der Bedarfsausweis
Es gibt zwei verschiedene Arten von Energieausweisen, um die Energieeffizienz einer Immobilie zu bestimmen:
- Der verbrauchsorientierte Energieausweis basiert auf den Verbrauchszahlen der letzten drei Jahre. Da diese Zahlen stark vom Verhalten der Bewohner abhängen, sind die Daten des Verbrauchsausweises weniger aussagekräftig.
- Der bedarfsorientierte Energieausweis berechnet den Energiebedarf des Gebäudes anhand verschiedener Faktoren wie dem Gebäudealter, -typ, der Heizungstechnik und der Dämmung. Dieser Ausweis liefert genauere Informationen über die tatsächliche Energieeffizienz.
Der Verbrauchsausweis ist in der Regel einfacher und günstiger zu erstellen, da die benötigten Daten leichter verarbeitet werden können. Der Bedarfsausweis hingegen erfordert mehr Informationen und eine umfangreichere Prüfung und Berechnung, daher ist er auch teurer. Allerdings ist ein korrekt berechneter Bedarfsausweis aussagekräftiger, da er unabhängig vom aktuellen Heizverhalten der Bewohner ist.
Die Energieeffizienz von Häusern
Im Energieausweis findest du eine farbige Skala von A+ bis H, die die Energieeffizienz deines Hauses anzeigt. Je nach Art des Ausweises werden der Primär- und Endenergieverbrauch oder -bedarf deines Hauses eingetragen. Du kannst anhand dieser Skala leicht ablesen, wie effizient dein Haus im Vergleich zu anderen Gebäuden ist. Beachte jedoch, dass die Zuordnung der Energieeffizienzklassen im Jahr 2014 geändert wurde, daher sind neuere Energieausweise nicht wirklich mit älteren vergleichbar.
Der Endenergie- und Primärenergiewert
Der Primärenergiekennwert in deinem Energieausweis gibt an, wie hoch der Bedarf oder Verbrauch an Primärenergie in deinem Haus ist. Die Primärenergie umfasst die Energie, die für den Abbau, die Umwandlung und die Lieferung aufgewendet wird. Der Primärenergiekennwert wird mit dem Endenergiebedarf oder -verbrauch multipliziert, um den Gesamtwert zu ermitteln.
Der Endenergiekennwert gibt an, wie viel Energie du von außen beziehen musst, um dein Haus zu beheizen. Dies umfasst zum Beispiel Gas, Öl oder Strom. Wenn du erneuerbare Energien für dein Haus verwendest, ist der Primärenergiekennwert niedriger. Allerdings kann ein niedriger Primärenergiebedarf auch zu einer schlechten Energieeffizienzklasse führen, wenn das Haus schlecht gedämmt ist und viel Heizenergie verloren geht.
Weitere Angaben im Energieausweis
Der Energieausweis enthält neben den oben genannten Informationen auch Angaben zur Adresse, dem Baujahr des Hauses, der Art der Heizung sowie dem Endenergieverbrauch oder -bedarf pro Quadratmeter. Zusätzlich erhältst du als Eigentümer Empfehlungen für kostengünstige Modernisierungen, um die Energieeffizienz deines Hauses zu verbessern. Diese Vorschläge sind jedoch nur Empfehlungen und keine Verpflichtungen.
Die Registriernummer
Seit 2014 enthält jeder Energieausweis eine Registriernummer, die beim Deutschen Institut für Bautechnik beantragt werden muss. Die Ausweisaussteller übernehmen die Beantragung für dich. Die Registriernummer ermöglicht stichprobenartige Kontrollen, ob die Angaben im Ausweis korrekt sind. Diese Kontrolle kann sowohl durch eine Überprüfung der Daten als auch durch eine Vor-Ort-Begehung erfolgen. Dadurch wird die Qualität der Ausweise sichergestellt. Als Gebäudeeigentümer bist du jedoch nicht verpflichtet, einer solchen Begehung zuzustimmen.