Jagen ist nicht nur ein Hobby, sondern auch ein Handwerk! Als ausgebildete/r Jäger:in trägst du zum Erhalt und zur Weiterentwicklung eines kulturellen Erbes bei. Während deiner Jagdausbildung erwirbst du nicht nur immaterielle Kenntnisse wie Sprache, gesellschaftliche Praktiken und traditionelles Wissen im Umgang mit der Natur, sondern auch praktische Fähigkeiten. In diesem Artikel erfährst du, was du konkret mit deinem Jagdschein tun kannst.
Mit dem Jagdschein auf die Jagd gehen
Na klar, der offensichtliche Zweck des Jagdscheins besteht darin, auf die Jagd zu gehen. Dafür benötigst du neben dem Jagdschein entweder eigene oder gepachtete Flächen oder einen Begehungsschein für ein Revier. Mit diesen Berechtigungen darfst du dann wildlebende Tiere bejagen, die in dem jeweiligen Revier vorkommen. Je nach Revier und Zeitpunkt gibt es unterschiedliche heimische Tierarten, die du jagen darfst. Du verwendest deine eigenen Jagdwaffen, die du mit dem Jagdschein und der Waffenbesitzkarte besitzen und tragen darfst. Beim Jagen sammelst du wertvolle Erfahrungen im Umgang mit der Natur und den wilden Tieren. Viele Jäger:innen gehen mit ihren Jagdhunden auf die Pirsch, um ein rundes Jagderlebnis zu haben. Mit dem Jagdschein kannst du deinen Jagdhund ausbilden und führen. Außerdem arbeitest du mit anderen Jäger:innen zusammen, um Wildmanagementmaßnahmen durchzuführen und Wildschäden zu regulieren. Auch das Sammeln und Ausstellen von Jagdtrophäen gehört zu den Tätigkeiten, die du mit dem Jagdschein ausüben kannst.
Wissen mit dem Jagdschein weitergeben
Jäger:innen verfügen über umfangreiches Wissen über die heimische Natur und viele von ihnen sind gerne bereit, dieses Wissen weiterzugeben. Wenn du dich für die Weitergabe von Wissen interessierst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dies mit dem Jagdschein zu tun:
- Ausbildung von Jagdbegleitern oder Jagdassistenten
- Durchführung jagdpädagogischer Veranstaltungen oder sogenannter Waldtage
- Führung von Jagdgästen durch das Revier
Teil der Jagdkultur mit dem Jagdschein
Obwohl die Jägerschaft aus unterschiedlichen Menschen besteht, die individuelle Interessen und Ausbildungen haben, gibt es dennoch eine starke Gemeinschaft. Wenn du über den Kontakt zu Jäger:innen in deinem Umfeld hinausgehen möchtest, findest du bei verschiedenen Jagdverbänden und Naturschutzorganisationen Gleichgesinnte. Diese Organisationen führen oft Wettbewerbe und Meisterschaften durch und bieten Möglichkeiten für den Austausch zu wichtigen Themen.
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Jagdgenossenschaften: In Deutschland ist das Jagdrecht unmittelbar an das Grundeigentum gebunden. Nur Grundeigentümer:innen haben das Jagdrecht, vorausgesetzt das Grundstück erreicht eine Mindestgröße. Um die Nutzung von kleineren Gebieten zu ermöglichen, schließen sich Eigentümer:innen zu sogenannten Jagdgenossenschaften zusammen. Hier werden Reviere verpachtet und von angestellten Jäger:innen bejagt. Sobald du Jäger:in in einem Revier einer Jagdgenossenschaft bist, kannst du an den Sitzungen teilnehmen und erfährst, was die Jäger:innen aktuell beschäftigt, wie Lebensräume für Mensch und Tier gestaltet werden und ob die Hege und Pflege ordnungsgemäß erfüllt wird. Informiere dich bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Jagdgenossenschaft und Eigenjagdbesitzer über die verschiedenen Landesverbände und deine Möglichkeiten, dabei zu sein.
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Jagdverbände: Egal, ob du dich beim Bundesverband, dem deutschen Jagdverband (DJV), oder einem der 15 verschiedenen Landesverbände engagieren möchtest, der Jagdverband setzt sich für die zukunftsgewandte Entwicklung der Jagd und den Schutz von Wild, Jagd und Natur ein. Dazu gehört die Sicherung der Lebensgrundlagen für unsere Wildtiere, die Förderung der Jagdkultur und Waidgerechtigkeit sowie die Pflege von Traditionen.
Mit deinem Jagdschein bist du Teil einer lebendigen Gemeinschaft und hast die Möglichkeit, aktiv an der Jagd teilzunehmen und dein Wissen weiterzugeben. Genieße die Natur und trage zu ihrem Erhalt bei!