Hast du dich schon einmal gefragt, wie die Wirbelsäule deines Hundes aufgebaut ist? Die Anatomie mag auf den ersten Blick langweilig erscheinen, aber sie ist äußerst wichtig, um die Bewegungen und möglichen Erkrankungen deines Hundes zu verstehen. Außerdem wird dir ein fundiertes Wissen darüber helfen zu verstehen, warum bestimmte Bewegungen und Belastungen für deinen Hund ungesund sind und Krankheiten begünstigen können. Die Wirbelsäule deines Hundes ähnelt der des Menschen, hat jedoch einen entscheidenden Unterschied – sie ist waagerecht statt senkrecht.
Der Aufbau der Wirbelsäule deines Hundes
Die Wirbelsäule besteht aus einzelnen Wirbeln, die miteinander verbunden sind. Jeder Wirbel besteht aus einem Wirbelkörper und einem Wirbeldach. Je nach Funktion variiert ihre Form. Manche Wirbel haben kurze und kompakte Körper, während andere lange Körper haben. Die Fortsätze am Wirbeldach können ebenfalls unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Dornfortsätze auf dem Wirbeldach sind übrigens gut tastbar, wenn du deine Finger sanft über den Rücken deines Hundes gleiten lässt.
Die Anzahl der Wirbel
Die Anzahl der Wirbel variiert leicht zwischen Mensch und Hund. Beide haben sieben Halswirbel. Allerdings hat der Hund im Bereich der Brustwirbelsäule einen zusätzlichen Wirbel im Vergleich zum Menschen. In der Lendenwirbelsäule hat der Hund sogar zwei Wirbel mehr als der Mensch. Kreuzbein und Steißbein sind gemeinsame Merkmale. Allerdings hat der Hund zwischen 20 und 23 Schwanzwirbel, während der Mensch nur das Steißbein besitzt.
Die Verbindung der Wirbel
Die einzelnen Wirbel sind durch kleine Gelenke, die sogenannten Facettengelenke, miteinander verbunden. Dies gewährleistet ihre Beweglichkeit. Die Wirbelsäule ist von Bändern und Muskeln umgeben, die ihr Stabilität verleihen. Zwischen den Wirbeln befinden sich Bandscheiben, die als Stoßdämpfer fungieren.
Der Wirbelkanal und das Rückenmark
Der Wirbelkanal, der durch die aneinandergereihten Wirbelkörper und Wirbeldächer entsteht, bildet einen geschützten Raum für das Rückenmark. An verschiedenen Stellen zwischen den Wirbeln treten Nerven durch die sogenannten Nervernaustrittslöcher aus. Diese Nerven haben unterschiedliche Funktionen und sind unter anderem für die Anspannung und Entspannung der Muskeln zuständig. Dadurch wird die Fortbewegung ermöglicht.
Cauda Equina – der “pferdeschwanzartige” Nervenbündel
Am Ende des Rückenmarks tritt die Cauda Equina in Höhe des letzten Lendenwirbels aus. Dieses Nervenbündel sieht aus wie ein Pferdeschwanz und verleiht ihm seinen Namen. Verschiedene Ursachen können beim Cauda Equina Compressions Syndrom Druck auf dieses Nervenbündel ausüben. Ähnlich wie beim Menschen kann es auch bei Hunden Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle oder Spondylosen geben. Die Schwierigkeit besteht jedoch darin, diese Erkrankungen zu erkennen, da Hunde ihre Schmerzen nicht so deutlich äußern können wie wir Menschen.
Im nächsten Artikel werde ich dir häufige Anzeichen für Rückenschmerzen bei Hunden verraten. Bleib dran!
Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: Englisch, Französisch und Spanisch.