Eine Wurmkur bei deiner Katze ist unerlässlich, aus zwei wichtigen Gründen. Zum einen schützt du dein Tier vor dem Leid, das durch einen Parasitenbefall entstehen kann. Zum anderen dient es auch deiner eigenen Gesundheit. Viele Würmer sind nämlich auch für den Menschen übertragbar und können ernsthafte Gefahren darstellen. Besonders, wenn du dein Zuhause mit einer Katze teilst und Kinder, ältere Menschen, Schwangere oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem in deinem Haushalt leben, solltest du besonderen Wert auf eine gute Parasitenprophylaxe legen. Aber wie oft sollte deine Katze entwurmt werden? Wann kannst du auf die Wurmkur verzichten?
Wie erkennt man einen Wurmbefall?
Ein Wurmbefall bei Katzen ist schwer zu erkennen, da Würmer nur in extrem seltenen und meist schweren Fällen mit dem Kot ausgeschieden werden. Manche Würmer sind so klein, dass sie mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Parasiteneier werden regelmäßig von infizierten Katzen ausgeschieden, aber auch sie sind ohne Mikroskop nicht zu entdecken. Es gibt jedoch bestimmte Anzeichen, die auf einen möglichen Wurmbefall hinweisen können, wie wiederkehrender Durchfall, Gewichtsverlust und ein aufgeblähter Bauch. Es ist wichtig zu beachten, dass betroffene Katzen diese Symptome zeigen können, aber nicht müssen! Oft zeigen die Tiere keine Anzeichen, obwohl sie verwurmt sind. Deshalb ist es ratsam, regelmäßig Kotuntersuchungen und Entwurmungen durchzuführen, auch bei Katzen ohne Beschwerden.
Wurmkur oder Kotuntersuchung?
Viele Katzenbesitzer sind besorgt, den Organismus ihrer Katze durch Wurmkuren unnötig zu belasten. Außerdem sollte die überflüssige Verwendung von Entwurmungsmitteln vermieden werden, um Resistenzen bei den Parasiten zu verhindern. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, regelmäßige Kotuntersuchungen durchzuführen. Dafür sammelst du eine kleine Menge Katzenkot und gibst sie bei deinem Tierarzt ab. Dort wird sie unter dem Mikroskop untersucht oder an ein spezialisiertes Labor geschickt. Werden Wurmeier im Kot gefunden, hat deine Katze definitiv Würmer und du solltest sie mit einem geeigneten Mittel entwurmen. Werden bei der Untersuchung keine Eier gefunden, ist das jedoch keine Garantie dafür, dass deine Katze nicht befallen ist. Viele Parasiten legen nicht kontinuierlich Eier ab. Daher kann es sein, dass deine Katze zwischenzeitlich keine Eier ausscheidet, aber dennoch verwurmt ist. Um die Sicherheit der Untersuchung zu erhöhen, empfiehlt es sich, den Kot über einen Zeitraum von 3 Tagen zu sammeln. Dadurch können auch Parasiten erfasst werden, die seltener Eier ablegen.
In bestimmten Fällen kann es aufgrund des geringen Unsicherheitsfaktors bei der Kotuntersuchung jedoch auch sinnvoll sein, direkt zu entwurmen. Diese Entscheidung solltest du gemeinsam mit deinem Tierarzt treffen. Nach der Wurmkur empfiehlt es sich, den Kot erneut untersuchen zu lassen, um den Erfolg der Maßnahme zu überprüfen.
Wann und wie oft sollte deine Katze entwurmt werden?
Die Entscheidung darüber muss individuell getroffen werden. Faktoren wie zum Beispiel der Freilauf deiner Katze spielen eine wichtige Rolle, da sie in diesem Fall eher eine infizierte Maus fressen kann. Auch das Alter und die Ernährung deiner Katze sind zu berücksichtigen. Wenn deine Katze Kontakt zu vielen Artgenossen hat, zum Beispiel in einer Katzenpension, erhöht das ebenfalls das Risiko eines Wurmbefalls. Eine reine Wohnungskatze hingegen ist weniger gefährdet. Auch der Menschenkontakt zu deiner Katze spielt eine Rolle. Wenn Personen mit einem schwachen Immunsystem, Familien mit Kindern, ältere Menschen oder schwangere Frauen mit Katzen zusammenleben, sollten diese besonders vorsichtig sein und häufiger entwurmen oder Untersuchungen durchführen lassen.
Je nach individuellem Risiko variieren die Intervalle für die Entwurmung oder Kotprobenuntersuchung. Katzen mit geringem Risiko sollten 1-2 Mal pro Jahr untersucht und mit einem geeigneten Mittel entwurmt werden. Bei einem hohen Risiko ist es jedoch ratsam, alle 4 Wochen eine Kotprobe untersuchen zu lassen oder zu entwurmen. Das mag zunächst viel erscheinen, jedoch gibt es derzeit keine Präparate, die einen Wurmbefall sicher verhindern können. Eine schnelle Behandlung ist daher die einzige Möglichkeit. Nach der Wurmkur ist deine Katze zwar frei von Würmern, kann sich aber sofort wieder infizieren. Es dauert nur 4 Wochen, bis infektiöse Eier oder Larven aufgenommen werden und die Katze erneut erwachsene Würmer hat. Ein solcher kurzer Zyklus tritt zum Beispiel bei Wurmarten auf, die für den Menschen gefährlich werden können. Im Extremfall scheidet deine Katze also bereits einen Monat nach der letzten Wurmkur wieder infektiöse Eier aus. Deshalb können sehr kurze Intervalle für “Risikopatienten” tatsächlich sinnvoll sein.
Selbstverständlich liegt die Entscheidung, welchem Risiko du dich und deine Katze aussetzt, bei dir als Katzenbesitzer. Bei Unsicherheiten kann dich dein Tierarzt beraten.
Wo bekommst du Wurmkuren?
Wurmkuren sind in Deutschland rezeptpflichtig und daher nur beim Tierarzt erhältlich. Sie sind als Tabletten, Pasten oder Spot-On erhältlich. Es gibt auch immer wieder verschiedene Hausmittel, die zur Entwurmung empfohlen werden. Die Wirksamkeit solcher Methoden ist jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen und daher fragwürdig. Es gibt jedoch einige gute Möglichkeiten, die Darmgesundheit und die Widerstandskraft deiner Katze gegen Parasiteninfektionen zu stärken.
Schütze deine Gesundheit
Zusätzlich zu den oben genannten Vorsichtsmaßnahmen kannst du einiges tun, um deine eigene Gesundheit zu schützen. Achte auf gute Hygiene. Wenn du das Katzenklo und die Liegeflächen deiner Katze regelmäßig gründlich reinigst, hast du schon viel erreicht. Regelmäßiges Händewaschen reduziert auch das Infektionsrisiko. Vor allem kleine Kinder sind sich der Hygiene oft noch nicht bewusst. Achte daher darauf, dass sie den Umgang mit Tieren im Blick behalten und verhindere so gut wie möglich, dass sie nach intensivem Kontakt mit den Tieren ihre Finger in den Mund stecken.
Fazit
Bei der Wurmkur gilt der einfache Merksatz: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Unnötige Entwurmungen sollten vermieden werden, aber regelmäßige Kotkontrollen und gegebenenfalls Entwurmungen sind erforderlich, um die Gesundheit deiner Katze zu gewährleisten. Auf diese Weise schützt du deine Katze vor ernsthaften Erkrankungen und erhältst auch deine eigene Gesundheit. Der Tierarzt kann je nach individuellem Risiko Intervalle festlegen, innerhalb derer der Kot untersucht oder entwurmt werden sollte.