Bist du dir noch unsicher, ob eine bestimmte Ausbildung die richtige für dich ist? Möchtest du sicherstellen, dass deine Ausbildung im Betrieb den Vorgaben entspricht? Dann solltest du einen Blick auf den Ausbildungsrahmenplan werfen. Hier erfährst du, was ein Ausbildungsrahmenplan ist, welchen Zweck er hat und wie du ihn findest.
Was ist ein Ausbildungsrahmenplan?
Der Ausbildungsrahmenplan ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildungsordnung für jeden Ausbildungsberuf. Er enthält Informationen darüber, wie die Ausbildung ablaufen und welche Inhalte im Betrieb vermittelt werden sollen. Der Ausbildungsrahmenplan ist tabellarisch aufgebaut und enthält verschiedene Lernbausteine sowie einen zeitlichen Richtwert.
Welchen Zweck hat der Ausbildungsrahmenplan?
Der Ausbildungsrahmenplan dient den Ausbildern als Anleitung, um die Ausbildung gemäß den Vorgaben zu organisieren. Auch für dich als Auszubildender ist er hilfreich, um sicherzustellen, dass deine Ausbildung im Betrieb den Vorgaben entspricht und du alles lernst, was vorgeschrieben ist. Zudem kannst du den Ausbildungsrahmenplan nutzen, um festzustellen, ob die Tätigkeiten deinen Vorstellungen entsprechen.
Wie ist ein Ausbildungsrahmenplan aufgebaut?
Ein Ausbildungsrahmenplan enthält verschiedene Lernbausteine sowie die dazu zu vermittelnden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten. Zudem gibt er einen zeitlichen Umfang vor. Hier ist ein Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum/zur Industriemechaniker/in als Beispiel:
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- Ausbildungsjahr, 1. Halbjahr
- Betriebliche und technische Kommunikation
- Besprechungen organisieren und moderieren, Ergebnisse dokumentieren und präsentieren
- Herstellen von Bauteilen und Baugruppen
- Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen sicherstellen
- Werkzeuge und Spannzeuge auswählen, Werkstücke ausrichten und spannen
- Werkstücke durch manuelle und maschinelle Fertigungsverfahren herstellen
- Bearbeiten von Aufträgen
- Zeichnungen lesen und berücksichtigen
- isometrische Skizzen von Rohrformstücken anfertigen
- Rohrleitungsverläufe aufnehmen und isometrisch skizzieren
- Schweiß- und Montagepläne lesen und umsetzen
- Messen und Prüfen an Systemen
- Rohre, Bleche und Profile thermisch und mechanisch trennen
- Rohre, Bleche und Profile kalt und warm umformen
- Rohr-, Flansch- und Schraubverbindungen herstellen
- Schutz von Anlagenteilen gegen äußere Einflüsse und Dämmmaßnahmen sicherstellen
- Bauteile heften und durch Kehlnähte und I-Nähte schweißen
- Bauteile und Einrichtungen prüfen
- Sichtprüfverfahren an Schweißnähten durchführen
- Behälter, Rohrsysteme oder Anlagenteile auf Dichtheit prüfen
Wie du siehst, werden alle Tätigkeiten genau beschrieben, ebenso wie der zeitliche Umfang, in dem sie gelehrt werden sollten.
Was ist der Unterschied zwischen einem Ausbildungsrahmenplan und einem Ausbildungsplan?
Der Ausbildungsrahmenplan wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie festgelegt und ist Bestandteil der Ausbildungsordnung. Der Ausbildungsplan hingegen wird vom Ausbildungsbetrieb erstellt und berücksichtigt die spezifischen Voraussetzungen vor Ort.
Der Ausbildungsplan basiert auf dem Ausbildungsrahmenplan und enthält eine sachliche und zeitliche Gliederung. Er “übersetzt” die Vorgaben des Ausbildungsrahmenplans auf die Bedürfnisse des Ausbildungsbetriebs. Sowohl der Ausbildungsrahmenplan als auch der individuelle Ausbildungsplan sind Bestandteil des Ausbildungsvertrags.
Wo finde ich den Ausbildungsrahmenplan für meine Ausbildung?
Der Ausbildungsrahmenplan ist Teil der Ausbildungsordnung. Auf der Website des Bundesinstituts für Berufsbildung findest du die Ausbildungsordnung für deinen Beruf, inklusive des Ausbildungsrahmenplans.
Wenn du also sicherstellen möchtest, dass deine Ausbildung den Vorgaben entspricht, schau in den Ausbildungsrahmenplan und vergleiche ihn mit den Tätigkeiten in deinem Ausbildungsbetrieb. So kannst du sicher sein, dass du alles lernst, was vorgeschrieben ist.