Heizungseigentümer mit Ölheizungen haben die Qual der Wahl: Schwefelarm, Standard oder doch lieber Premium? In diesem Artikel erfährst du alles über die verschiedenen Arten von Heizöl und wann sich welche lohnen.
Die Unterschiede zwischen den Heizölsorten
Die verschiedenen Heizölsorten unterscheiden sich hauptsächlich in folgenden Punkten:
- Verhältnis von Kohlenstoff (C) zu Wasserstoff (H)
- Asche- und Schwefelanteil
- Dichte
Grundsätzlich gibt es sieben verschiedene Heizölarten:
- Extra Leicht (EL)
- Premium-Öl
- Schwefelarm
- Leicht (L)
- Mittel (M)
- Schwer (S)
- Extra Schwer (ES)
In Deutschland wird in der DIN 51603-1 zwischen extra leichtem schwefelarmem Heizöl und Heizöl EL unterschieden. Schwefelarmes Heizöl hat einen relativ niedrigen maximal zulässigen Schwefelanteil, während Heizöl Extra Leicht bis zu 1.000 mg/kg enthalten kann. Der Marktanteil von extra leichtem Öl ist in Deutschland relativ gering, während schwefelarmes Heizöl aufgrund moderner Öl Brennwertkessel weit verbreitet ist. Ein Vorteil der Verwendung von schwefelarmem Heizöl ist, dass keine Neutralisation des Kondensats erforderlich ist.
Premium-Öl
Die meisten Händler bieten eine spezielle Premium-Qualität an, bei der dem klassischen Öl ein Additivpaket zugesetzt wird. Die Zusätze verbessern die Lagerstabilität und die thermische Stabilität des Heizöls. Dadurch vergrößern sich die Tankintervalle und die durchschnittlichen Lagerzeiten.
Schwefelarmes Heizöl
Schwefelarmes Heizöl wurde in Deutschland als Standard eingeführt und zeichnet sich durch einen geringen Schwefelanteil aus. Dies führt zu einer Reduktion der Schadstoffemissionen während der Verbrennung und verbessert den Umweltschutz. Zudem lagern sich kaum Verbrennungsrückstände an den Kesselwänden ab, was die Effizienz der Heizungsanlage erhöht und Heizölkosten einspart. Die Lebensdauer der Heizkessel wird ebenfalls verlängert.
Wo kann und muss ich schwefelarmes Heizöl einsetzen?
Ursprünglich wurde der schwefelarme Brennstoff für Öl Brennwertkessel entwickelt, aber auch Niedertemperaturkessel können in den meisten Fällen mit schwefelarmem Heizöl betrieben werden. Es ist wichtig, sich an die Angaben des Herstellers zu halten. Heizöl Leicht ist kostengünstiger und wird oft in Betrieben oder Wohnblöcken genutzt.
Schweres Heizöl
Schweres Heizöl gehört zu den Schwerölen und wird vor allem in Kraftwerken und auf Schiffen eingesetzt. Es wird aus den Rückständen der Erdölverarbeitung hergestellt. Aufgrund des erhöhten Rußausstoßes und des hohen Schwefelanteils wird es aus umwelttechnischen Gründen kritisiert.
Der Preis für extra leichtes und Premium-Öl
Die Kosten für Heizöl hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Menge, den Abnahmestationen und den Weltmärkten. Es gibt saisonale Schwankungen und Veränderungen im Laufe der Zeit. Hier sind einige Beispiele für die Preise (Stand 24.04.2017):
1. EL schwefelarm
- Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): 3.000 Liter, Bundesland: Hessen, Preis: 56 Euro/100 Liter
- Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): 1.000 Liter, Bundesland: Hessen, Preis: 62 Euro/100 Liter
- Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): 5.000 Liter, Bundesland: Hessen, Preis: 54 Euro/100 Liter
2. Premium
- Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): Bundesland: Hessen, Preis: 63 Euro/100 Liter
- Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): 3.000 Liter, Bundesland: Hessen, Preis: 57 Euro/100 Liter
- Abnahmemenge (bei einer Abnahmestelle): 5.000 Liter, Bundesland: Hessen, Preis: 57,50 Euro/100 Liter
Der Heizölverbrauch in Deutschland
Heizen mit Öl ist nach wie vor beliebt. Im Jahr 2015 wurden rund 16,12 Millionen Tonnen Heizöl EL verkauft. Deutschland ist auf Importe aus dem Ausland angewiesen, um diesen Bedarf zu decken. Der private Sektor verbraucht etwa 60 Prozent des Gesamtverbrauchs, gefolgt vom Gewerbe mit 30 Prozent, der Industrie mit 8 Prozent und der Strom-, Gas- und Fernwärmeerzeugung mit 2 Prozent.
Jetzt kennst du die verschiedenen Arten von Heizöl und wann sie sich lohnen. Sie treffen die richtige Wahl für Ihre Ölheizung.
