Mörtel gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen – als Estrichmörtel, Fugenmörtel, Putzmörtel oder Mauermörtel – aber wofür verwendet man eigentlich Zementmörtel?
Der Unterschied zwischen Zement und Zementmörtel
Zement ist grundsätzlich nur ein Bindemittel, das unter anderem aus Sand, Ton und Kalkstein besteht. Es bildet die Grundlage für viele Baustoffe wie Beton, Mörtel und Putz.
Aus was besteht Zementmörtel?
Zementmörtel ist eine Mischung aus Zement, Wasser und Zuschlägen (Sand oder Kies unterschiedlicher Körnungen). Der Unterschied zu Beton besteht lediglich in der Größe der Gesteinskörnung. Für Zementmörtel werden maximal 4 mm große Steine verwendet.
Wann nimmt man Zementmörtel?
Zementmörtel wird vielfältig beim Hausbau eingesetzt. Er ist hervorragend für stark beanspruchte Stellen wie dem Sockelbereich oder Kellermauerwerk geeignet. Zementmörtel kann auch beim Ausbessern von Mauerwerk oder als Putz im Innen- und Außenbereich verwendet werden.
Der Unterschied zwischen Kalkmörtel und Zementmörtel
Kalkmörtel enthält im Gegensatz zu Zementmörtel keinen Zement, sondern nur Sand und gelöschten Kalk. Er ist leichter zu verarbeiten, aber weniger belastbar. Kalkmörtel eignet sich nur für eine maximale Mauerwerksdicke von 24 cm und unbelastete Wände mit maximal zwei Geschossen. Für den Innenraum ist Kalkmörtel aufgrund seiner feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften besonders gut geeignet. Eine Mischform ist der Kalk-Zement-Mörtel, der die Vorteile beider Stoffe kombiniert.
Wie wird Zementmörtel gemischt?
Wenn du Zement-, Kalk- oder Kalk-Zement-Mörtel selber mischen möchtest, solltest du dich an die folgenden Mischungsverhältnisse halten:
- Kalkmörtel: 2 Teile Kalk, 6 Teile Sand, 0,5 Teile Wasser
- Kalk-Zement-Mörtel: 1 Teil Kalk, 6 Teile Sand, 1 Teil Zement, 0,5 Teile Wasser
- Zementmörtel: 4 Teile Sand, 1 Teil Zement, 0,5 Teile Wasser
Natürlich kannst du auch vorgemischten Trockenmörtel verwenden. Mische diesen einfach nach den Angaben auf der Verpackung mit Wasser.
Wie lange braucht Zementmörtel zum Trocknen?
Zementmörtel bindet bei guten Bedingungen innerhalb weniger Stunden ab. Du solltest etwa fünf Stunden Trocknungszeit pro Zentimeter Mörtelschicht einplanen. Sobald der Zementmörtel oberflächlich getrocknet ist, kannst du ihn weiterverarbeiten. Es ist wichtig zu beachten, dass eine trockene Oberfläche nicht bedeutet, dass der Mörtel bereits komplett abgebunden hat. Warte daher mit dem Auftragen von versiegelnden Anstrichen, bis der Mörtel komplett durchgetrocknet ist.
Kann man mit Zementmörtel betonieren?
Ja, Zementmörtel kann zum Betonieren von Fundamenten genutzt werden. Die Nutzbarkeit ist jedoch begrenzt. Zementmörtel hat im Vergleich zu Beton eine begrenzte Tragkraft und kann daher hohen Lasten nicht standhalten. Bei einem Volumen von 0,5 Kubikmetern ist es besser, richtigen Beton zu verwenden.
Ist Zementmörtel feuerfest?
Nein, Zementmörtel ist nicht hitzebeständig. Bei zu starker Hitze wird der Mörtel hart und reißt. Als hitzebeständige Alternative kann Kalkmörtel verwendet werden. Für komplett feuerfesten Mörtel gibt es speziellen Brandschutzmörtel, der zum Beispiel bei Brandschutztüren, Lüftungsleitungen und Brandklappen eingesetzt wird.
Ist Zementmörtel frostsicher?
Ja, Zementmörtel ist witterungsbeständig und frostsicher. Regelmäßige Pflege ist nicht erforderlich. Wasser, das durch Risse eindringt, kann jedoch zu Putzabplatzungen führen, da sich das Wasser beim Gefrieren ausdehnt.
Ist Zementmörtel wasserdicht?
Zementmörtel ist bedingt wasserdicht, wenn er fachgerecht mit hochwertigem Portlandzement (PZ) oder noch besser Trasszement angemischt wurde. Ein geringer Porenanteil im ausgehärteten Mörtel ist entscheidend für die Wasserdichtigkeit. Beste Ergebnisse erzielst du mit einer minimalen Menge von Anmachwasser, wie es zum Beispiel bei Stampfbeton der Fall ist.
Jetzt bist du bestens informiert über Zementmörtel und kannst ihn bei deinen Bauvorhaben optimal einsetzen!