Anschlagketten gehören zu den wichtigsten Anschlagmitteln, neben Anschlagseilen und Hebebändern. Rundstahlketten sind eine bevorzugte Wahl als Anschlagmittel. Beim Heben von Lasten sollten Ketten mit einer Teilung verwendet werden, die nicht größer ist als das Dreifache des Kettenglied-Durchmessers. Dadurch wird gewährleistet, dass die Kette an der Kante nicht verbogen wird. Es ist wichtig zu beachten, dass langgliedrige Ketten wie Spannketten, Absperrketten, Motoraushebeketten oder Zurrketten nicht als Anschlagketten verwendet werden dürfen.
Tragfähigkeit von Anschlagketten
Die Tragfähigkeit einer Kette hängt von der Güteklasse ab, die durch den Prägestempel erkennbar ist. Je höher die Güteklasse, desto höher ist die Tragfähigkeit der Kette. Gleichzeitig reduziert sich das Eigengewicht der Kette. Hochfeste Ketten sind auch bei extremen Temperaturen den Ketten der Normalgüte deutlich überlegen. Daher sind die Einsatzbeschränkungen für Ketten der Güteklasse 2 in Warmbetrieben wie Gießereien sehr relevant.
Güteklassen von Anschlagketten
Die Güteklassen der Ketten werden durch verschiedene Kettenanhänger gekennzeichnet. Runde Kettenanhänger gelten für Güteklasse 2. Die Anzahl der Ecken des Kettenanhängers zeigt die Güteklasse an. Die achteckigen Anhänger der Güteklasse 8 sind üblicherweise rot. Es ist wichtig sicherzustellen, dass hochfeste Ketten und Ketten der Normalgüte nicht verwechselt werden. Hochfeste Ketten sind zusätzlich zur Prägestempel-Kennzeichnung mit einem farbigen Anhänger versehen.
Überwachung und Prüfung von Anschlagketten
Eine ordnungsgemäße Kennzeichnung der Ketten, eine Kettenkartei und eine sachgemäße Aufbewahrung in speziellen Ständern erleichtern die Überwachung. Kettenzubehörteile sollten aus dem gleichen Material wie die Ketten bestehen. Anschlagketten müssen regelmäßig überprüft werden, insbesondere wenn sie stark beansprucht werden. Die Prüfung umfasst die Feststellung grober sichtbarer Schäden und sollte mindestens halbjährlich durchgeführt werden. Bei leichten Einsatzbedingungen ist eine jährliche Prüfung ausreichend. Jede zweite Prüfung sollte mit einer Probebelastung von 1,5-facher Tragfähigkeit verbunden sein.
Rundstahlketten, die als Anschlagmittel verwendet werden, müssen spätestens nach drei Jahren auf Rissfreiheit geprüft werden. Oberflächenrisse können Ausgangspunkt von Kettenbrüchen sein. Die elektromagnetische Rissprüfung hat sich als bewährt erwiesen. In Feuerverzinkereien müssen die Ketten regelmäßig von Sachkundigen geprüft werden.
Aufbewahrung und Instandhaltung von Anschlagketten
Bei der Aufbewahrung von Ketten ist es wichtig, dass sie sauber sind und vor Witterungseinflüssen geschützt in speziellen Ständern gelagert werden. Reparaturarbeiten wie das Einsetzen oder Austauschen von Gliedern sollten nur von Fachleuten durchgeführt werden. Bei Sonderketten wie einsatzgehärteten Ketten oder hochfesten Ketten sollten Instandsetzungen und Behandlungen nur von Unternehmen durchgeführt werden, die über entsprechende Erfahrung und Einrichtungen verfügen.
Anschlagketten sind ein wesentliches Werkzeug für das Heben von Lasten. Durch die richtige Auswahl, Überwachung und Pflege der Ketten können Unfälle vermieden und die Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet werden.