In unserem Glossar erfahren Sie alles rund um festsitzenden sowie herausnehmbaren Zahnersatz und die verschiedenen Herstellungsmöglichkeiten. Wir informieren Sie über aktuelle Technologien und die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker.
Wann wird eine Abformung durchgeführt und wie lange dauert sie?
Eine Abformung ist immer dann notwendig, wenn ein Modell des Gebisses benötigt wird. Dies kann beispielsweise für die Planung eines Zahnersatzes oder als diagnostisches Mittel in der Kieferorthopädie erforderlich sein. Aber auch für die Herstellung von Schienen, Kronen, Brücken oder Prothesen ist eine Abformung der Kiefersituation unverzichtbar.
Bei der Abformung wird ein Abformlöffel verwendet, der entsprechend der Mundgröße ausgewählt wird. Der mit weichem Abformmaterial bestückte Löffel wird in den Mund eingesetzt. Innerhalb kurzer Zeit härtet das Material aus und der Löffel kann entfernt werden. Die Abformung ist in der Regel schmerzfrei, kann aber ein unangenehmes Gefühl im Mund verursachen.
Verschiedene Arten der Abformung
Es gibt verschiedene Arten der Abformung, je nach Indikation. Bei der anatomischen Abformung (auch Situationsabformung) werden Zähne, umgebende Schleimhäute sowie Lippen- und Wangenbänder in der Ruhelage auf einem Situationsmodell abgebildet. Dies wird beispielsweise für die Planung eines Zahnersatzes oder die Herstellung von Funktionslöffeln benötigt.
Der Funktionslöffel dient der Funktionsabformung, bei der aktive und passive Bewegungen von Wangen, Lippen und Zunge erfasst werden. Zusätzlich zur Kiefer- und/oder Zahnsituation wird die Ausdehnung der beweglichen Mundschleimhaut erfasst, was für die Herstellung von Prothesen wichtig ist.
Für die Fertigung von Kronen und Brücken benötigt der Zahntechniker eine Präzisionsabformung. Der Zahnarzt formt mit einem speziellen Material (Silikon) die beschliffenen Zahnstümpfe präzise ab, und im Labor wird das Arbeitsmodell gefertigt.
Eine relativ neue Möglichkeit ist die digitale Datenerfassung im Mund des Patienten, bei der ein Intraoral-Scanner (auch Mundscanner) zur Erfassung der Mundsituation verwendet wird.
Verwendete Materialien
Das Abformmaterial hängt von der Indikation ab. Alle in der Praxis verwendeten Materialien erfüllen die Anforderungen des Medizinproduktegesetzes und haben keine gesundheitlichen Nebenwirkungen zu erwarten.
Die Materialien sind plastisch und verformbar. Sie werden im zähflüssigen oder stark flexiblen Zustand in den Mund eingebracht und härten aus. Als Materialien kommen Alginate, Silikone oder Polyether zum Einsatz. Oft sind auch Geschmacksaromen enthalten, um die Abformung für den Patienten angenehmer zu machen.
Was passiert nach der Abformung?
Die genaue Abformung ist eine wichtige Grundlage für die Arbeit des Zahntechnikers. Nach dem Aushärten wird die Abformung desinfiziert und an das Dentallabor geschickt.
Der Zahntechniker erstellt mithilfe von Spezialgipsen oder speziellen Kunststoffen ein Kiefermodell und erhält somit ein genaues Abbild der individuellen Gebisssituation des Patienten.
Wie funktioniert ein digitaler Mundscanner?
Seit einigen Jahren gibt es Intraoral-Scanner (auch Mundscanner) zur digitalen Erfassung der Mundsituation. Der Zahnarzt verwendet den Mundscanner, der eine winzige 3D-Kamera integriert hat, um über die Zähne zu fahren und viele Einzelbilder zu erstellen.
Ein Laser scannt dabei die Oberflächen von Zähnen und Zahnfleisch. Eine Software wandelt die Daten in 3D-Bilder um, die innerhalb von Sekunden auf einem Monitor angezeigt werden. Der Zahnarzt prüft die Daten und sendet sie verschlüsselt per Internet an das Dentallabor. Dort arbeitet der Zahntechniker mit dem digitalen Datensatz weiter.
Jetzt wissen Sie alles Wichtige über die Abformung. Bei weiteren Fragen stehen Ihnen unsere Experten gerne zur Verfügung. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!
