Ein Bauantrag ist ein wesentlicher Bestandteil des Baugenehmigungsverfahrens. Er beinhaltet alle erforderlichen Unterlagen, die von der Behörde für das Bauvorhaben geprüft werden müssen. Der Bauantrag wird in dreifacher Ausführung eingereicht – eine Kopie erhält der Bauherr zurück, eine verbleibt bei der Gemeinde und die dritte geht an die Bauaufsichtsbehörde. Nur von berechtigten Personen, wie Architekten, Ingenieuren oder Handwerkern, darf der Bauantrag eingereicht werden.
Der Bauantrag für Garagen, Carports, Terrassenüberdachungen und Co.
Für den Bau oder die Erweiterung einer Garage sollten Sie die Garagenverordnung Ihres Bundeslandes beachten. In einigen Bundesländern ist eine Baugenehmigung erforderlich, insbesondere wenn das Bauvorhaben von den gesetzlichen Rahmenbedingungen abweicht. Freistehende Garagen oder Carports benötigen häufig ebenfalls eine Genehmigung. Die jeweiligen Größenbeschränkungen variieren je nach Bundesland. Bei Terrassenüberdachungen ist eine Baugenehmigung abhängig von der Größe und den landesrechtlichen Vorschriften.
Was ist ein Bauvorantrag?
Ein Bauvorantrag dient der Vorabklärung, ob ein Bauvorhaben auf einem Grundstück realisierbar ist. Sie erfahren, ob das Grundstück bebaubar ist, welche Anträge Sie stellen müssen und welche Vorschriften zu beachten sind. Eine spätere Baugenehmigung darf nicht von diesem Vorbescheid abweichen.
Inhalt und Unterlagen für einen Bauantrag
Der Inhalt eines Bauantrags variiert je nach Bundesland aufgrund unterschiedlicher Landesbauordnungen. Grundsätzlich enthält der Antrag ausgefüllte Formulare sowie Pläne, Zeichnungen, Berechnungen, Nachweise und Beschreibungen des Bauvorhabens. Zu den benötigten Unterlagen gehören unter anderem ein Antragsformular, ein Lageplan, Bauzeichnungen, Informationen zur Grundstücksentwässerung und zur Wasserversorgung sowie die Unterschrift des Bauvorlageberechtigten.
So stellen Sie einen Bauantrag
Der Bauantrag muss entweder persönlich oder postalisch beim Bauamt oder der Bauaufsichtsbehörde eingereicht werden. Bevor Sie den Antrag einreichen, sollten Sie gründlich planen und alle erforderlichen Unterlagen zusammengestellt haben. Je nach Bauvorhaben gibt es unterschiedliche Anforderungen an den Bauantrag. Reichen Sie den Antrag persönlich ein, wird er vor Ort auf Vollständigkeit überprüft und Sie erhalten eine Eingangsbestätigung. Fehlen noch Unterlagen, erhalten Sie eine Aufforderung, diese innerhalb einer bestimmten Frist nachzureichen. Einige Bauämter bieten auch Online-Serviceportale an, über die Sie den aktuellen Bearbeitungsstand Ihres Bauantrags einsehen und fehlende Unterlagen hochladen können.
Bearbeitungsdauer eines Bauantrags
Die Bearbeitung eines Bauantrags kann bis zu vier Monate in Anspruch nehmen. Erst nach Erteilung der Baugenehmigung dürfen Sie mit dem Bau beginnen. Es empfiehlt sich daher, den Bauantrag frühzeitig einzureichen und sicherzustellen, dass alle erforderlichen Unterlagen vollständig sind. Dadurch kann sich die Bearbeitungszeit verkürzen. Eventuelle Änderungen an den Plänen können zusätzliche Kosten verursachen.
Kosten eines Bauantrags
Die Gebühren für einen Bauantrag variieren je nach Bundesland und Prüfungsaufwand. In der Regel fallen eine Grundgebühr sowie zusätzliche Kosten für Formulare und Pläne an. Als Richtwert kann man etwa 0,4 bis 0,5 Prozent der Gesamtkosten des Bauvorhabens annehmen. Zusätzlich müssen die beteiligten Personen, wie Architekten oder Bauunternehmer, vergütet werden. Die Gesamtkosten für den Bauantrag betragen in der Regel etwa 10,5 Prozent der Bausumme. Auch bei einer Ablehnung des Bauantrags müssen die Gebühren bezahlt werden.
Was tun bei abgelehntem Bauantrag?
Wenn Ihr Bauvorhaben gegen geltende Vorschriften oder Gesetze verstößt, wird Ihr Bauantrag abgelehnt. Sie erhalten einen Ablehnungsbescheid von der Gemeinde, der auch eine Rechtsbehelfsbelehrung enthält. Sie haben die Möglichkeit, innerhalb eines Monats Widerspruch einzulegen. Dies ist jedoch mit weiteren Kosten verbunden. Die nächsten Instanzen wären das Verwaltungs- und Oberverwaltungsgericht. Vor einer Klage sollten Sie jedoch den Kosten-Nutzen-Faktor abwägen und prüfen, ob die Ablehnung berechtigt ist. Eine fachkundige Beratung durch einen Anwalt für Baurecht kann Ihnen dabei helfen, Ihre Handlungsoptionen und Erfolgsaussichten zu bewerten.
Checkliste für den Bauantrag
- Klären Sie ab, ob für Ihr Vorhaben ein Bauantrag erforderlich ist.
- Überprüfen Sie den Inhalt des Bauantrags.
- Reichen Sie den Bauantrag in dreifacher Ausführung beim Bauamt ein.
- Beachten Sie die Bearbeitungsdauer von bis zu vier Monaten und beginnen Sie erst nach Erteilung der Baugenehmigung mit dem Bau.
- Die Kosten für den Bauantrag sind abhängig von Ihrem Bundesland und dem Prüfungsaufwand.
- Auch bei einer Ablehnung des Bauantrags müssen die Gebühren bezahlt werden.
- Lassen Sie sich gegebenenfalls von einem Anwalt für Baurecht beraten, um Ihre Handlungsoptionen auszuloten.
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