Alles Wissenswerte über den Hörsturz

Alles Wissenswerte über den Hörsturz

Hast du schon einmal von einem Hörsturz gehört? Wenn nicht, solltest du unbedingt weiterlesen! In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Symptome, Ursachen, Therapien und die Dauer eines Hörsturzes wissen musst.

Hörsturz Symptome: Warnsignale beachten

Ein Hörsturz kann plötzlich auftreten und zu einseitigen Hörproblemen führen. Dabei kann das Hörvermögen leicht oder sogar komplett verloren gehen. Es gibt jedoch noch weitere Symptome und Warnsignale, auf die du achten solltest:

  • Plötzliches Auftreten: Ein Hörsturz tritt nicht schleichend über mehrere Tage auf, sondern von einem Moment auf den anderen. Betroffene berichten oft von einem akuten Beginn innerhalb weniger Sekunden oder Minuten.

  • Keine Ohrenschmerzen: Anders als erwartet, geht ein Hörsturz nicht mit Ohrenschmerzen einher. Schmerzen im Ohrenbereich deuten eher auf eine andere Erkrankung hin, wie zum Beispiel eine Entzündung.

  • Vermindertes Hörvermögen: Die Betroffenen hören mit einem Ohr weniger und nehmen die Umwelt leiser wahr. Je nach Ausprägung kann die Hörminderung minimal oder sogar vollständig sein.

  • Dumpfes Gefühl: Viele Patienten beschreiben ein dumpfes Gefühl im Ohr, als hätten sie Watte darin.

  • Druckgefühl im Ohr: Einige Patienten berichten von einem steckenden Gefühl im Hörgang.

  • Gefühlsstörungen am Außenohr: Die Ohrmuschel kann sich taub, empfindlich oder pelzig anfühlen.

  • Tinnitus: Oft nehmen Betroffene Geräusche wie Rauschen oder Pfeifen im Ohr wahr, besonders in einem hohen Frequenzbereich.

  • Schwindel: Das Gleichgewichtsorgan im Ohr kann ebenfalls beeinträchtigt sein, was zu Schwindelgefühlen führen kann.

  • Herz- und Kreislaufbeschwerden: Etwa ein Viertel der Patienten mit Hörsturz leidet zusätzlich unter Herz- und Kreislaufbeschwerden.

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Was ist ein Hörsturz?

Ein Hörsturz, auch Innenohrschwerhörigkeit genannt, entsteht durch Durchblutungsstörungen im Ohr. Dadurch wird der Schall nicht mehr in Nervenimpulse umgewandelt und ans Gehirn weitergeleitet. Es handelt sich dabei um eine eigenständige Krankheit, die sich vom Tinnitus, einem Symptom, unterscheidet. Bei einem Hörsturz kann es sein, dass dieser geheilt ist, aber die Ohrgeräusche (Tinnitus) bestehen bleiben.

Was tun bei Hörsturz?

Im Falle eines Hörsturzes ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Ein Hörsturz wird medizinisch nicht als Notfall betrachtet. Stress und Aufregung können die Symptome sogar verstärken. Dennoch sind die Heilungschancen besser, je früher die Behandlung beginnt. Daher solltest du bei plötzlichem einseitigen Hörverlust möglichst schnell einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen, um die Durchblutung des Innenohrs zu fördern und die Auslöser zu beseitigen.

Hörsturz: Wann zum Arzt?

Solltest du Hörstörungen bemerken, solltest du diese unbedingt ernst nehmen und am nächsten Tag einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Es ist jedoch nicht mehr notwendig, sofort die Notaufnahme eines Krankenhauses aufzusuchen. In etwa 50 Prozent der Fälle kommt das Hörvermögen innerhalb von 24 bis 48 Stunden von selbst zurück.

Hörsturz Behandlung: Hausmittel oder Kortison?

Die Behandlung eines Hörsturzes hängt von der Schwere ab. Bei einem leichten Hörsturz gibt es in der Homöopathie einige Hausmittel, wie zum Beispiel Ginkgo, aber deren Wirksamkeit konnte wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Das einzige Hausmittel, das nachweislich hilft, ist Ruhe.

Ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt wird in der Regel eine Akutbehandlung durchführen. Diese umfasst die Verabreichung von hochdosiertem Kortison, auch als Glukokortikoid bekannt. Die Dosierung beträgt meist 250 Milligramm pro Tag in Form von Tabletten oder Infusionslösungen. In Absprache mit dem Patienten kann das Kortison auch direkt ins Ohr gespritzt werden, um eine lokale Wirkung zu erzielen. Zur Förderung der Durchblutung verschreiben HNO-Ärzte oft zusätzlich Pentoxifyllin-Tabletten.

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Hörsturz: Weitere Therapien

Es gibt weitere Behandlungsformen, die bei einem Hörsturz eingesetzt werden können. Allerdings ist die Wirksamkeit umstritten:

  • Sauerstoffdruckkammer oder hyperbare Sauerstofftherapie: Diese Therapie simuliert einen Tauchgang in einer Druckkammer. Durch das Einatmen von 100-prozentigem Sauerstoff steigt der Sauerstoffgehalt im Blut, was die Versorgung des Innenohrs mit Sauerstoff verbessern und die Sinneszellen stimulieren soll. Da die Wirksamkeit nicht belegt ist, übernehmen gesetzliche Krankenkassen in der Regel nicht die Kosten.

  • Blutwäsche oder Apherese: Bei dieser Behandlung wird das Blut gereinigt, indem unerwünschte Blutbestandteile wie bestimmte Gerinnungsstoffe und Fette abgetrennt werden. Das gereinigte Blut wird dann dem Patienten zurückgeführt. Diese spezielle Therapie wird nur in Kliniken durchgeführt und hat nichts mit der “Blutreinigung” der Homöopathie zu tun.

Hörsturz: Ursachen und Risikofaktoren

Im Innenohr befinden sich sogenannte Haarzellen, die für das Hören zuständig sind. Damit diese richtig funktionieren können, müssen sie von den Blutgefäßen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Durch Schäden an den winzigen Gefäßen kommt es zu Durchblutungsstörungen und folglich zu einem Hörverlust. Die Auslöser dafür können vielfältig sein, beispielsweise Stress, Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes oder Rauchen.

Vorbeugung eines weiteren Hörsturzes

Die Vorbeugung eines erneuten Hörsturzes ähnelt den Maßnahmen zur Vorbeugung von Arteriosklerose. Was einem Herzinfarkt und einem Schlaganfall vorbeugt, verhindert auch einen Hörsturz:

  • Langfristig sollte Übergewicht reduziert werden, indem man sich fettarm ernährt und regelmäßig bewegt.
  • Das Rauchen sollte eingestellt werden.
  • Bei Diabetes ist eine gute Einstellung des Blutzuckers wichtig.
  • Bluthochdruck sollte gegebenenfalls medikamentös behandelt werden.

Dauer bei einem Hörsturz: Wie lange krank?

Die Dauer eines Hörsturzes variiert, jedoch heilen etwa die Hälfte der Fälle innerhalb kurzer Zeit von selbst ab. In manchen Fällen kann ein Hörsturz jedoch bis zu zwei Wochen andauern. Die medizinische Behandlung kann diese Heilungsphase verkürzen. Du kannst jedoch auch selbst dazu beitragen, dass der Hörsturz schneller heilt. Kleine Maßnahmen im Alltag, wie ausreichend Ruhe für die Ohren, das Lenken der Aufmerksamkeit auf leise Geräusche, das Tragen von Gehörschutz und das Einbauen von Entspannungspausen, können den Heilungsprozess unterstützen.

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Auszeit: Krankschreibung nach Hörsturz

Die Notwendigkeit einer Krankschreibung hängt von der Ursache und der Ausprägung des Hörsturzes ab. Wenn der Arzt vor allem Stress als Ursache diagnostiziert, ist eine befristete Krankschreibung in der Regel sinnvoll, um dem Patienten die nötige Ruhe zu ermöglichen. Besonders bei starkem Schwindel ist es ratsam, eine Auszeit zu nehmen, um sich nicht selbst zu gefährden.

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Jetzt bist du bestens informiert über den Hörsturz und kannst die richtigen Maßnahmen ergreifen, um dein Gehör zu schützen!