Haben Sie sich auch schon mal gefragt, was denn eigentlich der Unterschied ist zwischen Alligatoren und Krokodilen? Sie sehen doch gleich aus, oder?
Nun, sie mögen sich zwar ähnlich sehen, es gibt jedoch einige Unterschiede.
Unterschiede zwischen Alligatoren und Krokodilen
Alligatoren gehören zur Familie der Krokodile. In Florida lebt der Mississippi Alligator oder auch American Alligator – im heimischen Sprachgebrauch kurz Gator genannt.
Der Stoffwechsel der Alligatoren ist langsamer als der von echten Krokodilen, daher können sie doppelt so alt werden. 50 Jahre sind keine Seltenheit. Im Gegensatz zu dem eher spitzen Maul der Krokodile ist das Maul des Alligators breiter und abgerundet. Sein Oberkiefer überdeckt den Unterkiefer und man sieht nur die obere Zahnreihe. Dieser Umstand ist verantwortlich für den Eindruck, er würde “grinsen”.
Die Farbe von Krokodilen ist heller und grünlich, während Alligatoren grau bis dunkelgrau sind.
Krokodile können durch spezielle Drüsen Salz ausscheiden, weshalb sie in Salz- und Süßwasser zu Hause sind. Bei Alligatoren funktioniert das nicht so gut, sie bevorzugen daher Süßwassergewässer.
Alligatoren gibt es nur im Süden der USA (Mississippi-Alligator) und am Jangtse Fluss in China (China Alligator). Überall sonst sind es Krokodile, die man trifft.
Alligatoren: Faszinierende Wesen
Alligatoren werden im Durchschnitt 3-4 Meter lang, die Weibchen sind dabei etwas kleiner, können aber auch eine Länge von bis zu 6 Metern erreichen. Das Gewicht eines erwachsenen Männchens kann 450 kg betragen. Dass sie gerne in der Sonne dösen, darf nicht darüber hinweg täuschen, dass sie unglaublich schnelle und gefährliche Jäger sind. Auf einer kurzen Strecke sind 50 km/h kein Problem. Zum Vergleich: Der Geschwindigkeitsrekord des Menschen liegt bei 44 km/h.
Nach der Paarung legt das Alligator-Weibchen bis zu 50 Eier. Sie kann die Eier aber nicht ausbrüten, weil sie diese mit ihrem Gewicht zerquetschen würde. Daher baut sie ein Nest aus verrottenden Pflanzen und die entstehenden Faulgase sorgen für Wärme. Wenn die Babys nach etwa zwei Monaten schlüpfen, sind sie 15 bis 20 cm groß. In den ersten zwei Lebensjahren beschützt die Mutter ihre Kleinen vor Waschbären, Schlangen und anderen Raubtieren. Danach sind sie auf sich selbst gestellt.
Alligatoren ernähren sich überwiegend von Fischen, Vögeln, Schildkröten und kleineren Säugetieren. Größere Tiere schnappen sich auch schon mal Haustiere, weshalb man mit Hunden in der Nähe von Gewässern immer besonders vorsichtig sein sollte.
Florida: Heimat der Alligatoren
In Florida gibt es eigentlich nur Alligatoren. Einige wenige Krokodile leben im Süden, hier vor allem in den Everglades. Dort ist übrigens die einzige Region auf der Welt, in der Krokodile und Alligatoren aufeinandertreffen!
Auf etwa 1,5 Millionen schätzt man die Anzahl der Alligatoren in Florida. Da sie vor 50 Jahren an vielen Stellen bereits ausgerottet waren, stellte man sie unter strengen Schutz, unter dem sie bis heute stehen.
Die exotischen Tiere sind für viele Touristen das Highlight der Tierwelt Floridas. Treffen kann man sie in Flüssen und an Flussufern, in Tümpeln oder in sumpfigem Gelände. Dazu zählen auch Teiche von Golfplätzen und Einkaufszentren! Zäune überklettern ist kein Problem für sie. Springen können sie so hoch wie ihre Körperlänge.
Sofern man ihnen mit Respekt begegnet und nicht zu nahe kommt, braucht man vor diesen urzeitlichen Geschöpfen jedoch keine Angst zu haben, denn der Mensch steht nicht auf deren Speiseplan. Tödliche Zwischenfälle sind zwar tragisch, aber denkbar gering. In den vergangen 70 Jahren gab es ganze 26 Todesfälle. Fast alle geschahen beim Schwimmen in trübem Gewässer oder aus Leichtfertigkeit.
Wussten Sie schon?
Wenn ein Alligator zubeißt, bleibt kein Knochen heil. Nur der Weiße Hai hat eine noch stärkere Beißkraft als der Alligator. Man könnte meinen, dass der Alligator ebenso viel Kraft besitzt, sein Maul zu öffnen. Doch weit gefehlt. Die Muskeln, die seine Schnauze öffnen, sind so schwach, dass ein Mensch sie mit bloßen Händen zuhalten könnte. Doch Achtung: Einen Alligator anzufassen, kann lebensgefährlich sein! Mit ihren scharfen Krallen, ihrer Wendigkeit und dem muskelbepackten Schwanz sind sie nämlich blitzschnell.
Persönliche Anmerkung
Ich liebe Alligatoren. Schon als Kind war meine liebste Stelle im Frankfurter Zoo das Exotarium. Fasziniert habe ich den Erklärungen der Tierpfleger gelauscht. Auch heute, nach vielen Florida-Urlauben, ist es immer wieder ein besonderes Erlebnis, in freier Natur auf diese Urzeittiere zu treffen. Ich glaube, ich besitze mehrere Hundert Alligator-Fotos. Als wir dann 2015 das erste Mal in Venice waren und ich ein Straßenschild mit dem Namen “Alligator Drive” las, sagte ich zu meinem Mann: “Wäre das nicht fantastisch, hier zu wohnen?” 1 Jahr später waren wir stolze Besitzer.
Und unsere schöne Poolvilla bekam den Namen “Villa Happy Gator”!