Der Markt für Internet-Suche scheint völlig von Google beherrscht zu sein. Doch es gibt einige interessante Alternative Suchmaschinen, die wesentlich mehr Respekt vor ihren Nutzerinnen und Nutzern haben. Um Ihnen einen Überblick zu verschaffen, stellen wir hier eine Auswahl vor. Dabei konzentrieren wir uns auf die Themen Sicherheit und Privatsphäre.
Wie viele große Tech-Unternehmen aus dem Silicon Valley wurde auch Google zunächst in einer heimischen Garage von Larry Page und Sergey Brin gegründet. Was 1998 mit einem aus LEGO gebauten Server-Gehäuse begann, entwickelte sich zu einem weltumspannenden Big-Data-Netzwerk. Der Platzhirsch unter den Suchmaschinen hat einen weltweiten Marktanteil von ca. 87 % und schätzungsweise 2 Billionen Suchanfragen pro Jahr.
Sicherheit: Aus vielen Suchanfragen und verknüpften Nutzer-Accounts können sehr viele – auch personenbezogene – Daten von der Suchmaschine gesammelt und aggregiert werden. Da Google bekanntermaßen jegliche Suchaktivität verfolgt und speichert, fühlen sich viele von dem Unternehmen ausspioniert. Google selbst gibt an, unter anderem folgende Daten zu sammeln:
Zu den von uns erhobenen Daten zählen eindeutige Kennungen, der Typ und die Einstellungen des Browsers, der Typ und die Einstellungen des Geräts, das Betriebssystem, Informationen zum Mobilfunknetz wie der Name des Mobilfunkanbieters und die Telefonnummer sowie die Versionsnummer der App.
Google begründet die Datenanhäufung damit, dass die Informationen notwendig sind, um für jede Person, die eine Suche auslöst, die jeweils passenden Ergebnisse und Werbeanzeigen zu liefern.
Microsoft Bing
Von Juni 2009 bis Januar 2012 befand sich die Suchmaschine von Microsoft in der Beta-Phase und gilt als Nachfolger von Live Search. Ab August 2020 wurde der Zusammenhang mit dem Unternehmen hinter Bing auch optisch klarer, da sowohl das Logo wie auch der Name der Suchmaschine von Bing zu Microsoft Bing geändert wurden. Die Integration mit den Office- bzw. Microsoft-365-Produkten wird von Bing-Nutzerinnen und Nutzern sehr geschätzt. So können Unternehmensangehörige Microsoft-Dokumente auf der Startseite von Bing sehen und öffnen, wie auch anstehende Termine zum Beispiel auf den ersten Blick in der Suchmaschine erkennen. In Deutschland ist Microsoft Bing die zweitbeliebteste Suchmaschine mit einem Marktanteil von 6 %. Weltweit erreicht sie ca. 5 %.
Sicherheit: Da Bing zu Microsoft gehört, werden auch die konzerneigenen Server genutzt. Und weil Microsoft ein US-Amerikanisches Unternehmen ist, unterliegt es auch den dortigen Gesetzen. Vor allem der CLOUD-Act ist in diesem Zusammenhang relevant. Er erlaubt den Behörden Zugriff auf die Cloud-Daten einzelner Nutzerinnen und Nutzer. Microsoft gibt in seiner Datenschutzbestimmung Folgendes an:
Wir teilen Daten auch mit von Microsoft kontrollierten Tochtergesellschaften und mit Lieferanten, die für uns arbeiten. Wir teilen Daten, wenn dies gesetzlich vorgeschrieben ist oder um auf rechtliche Verfahren zu reagieren; um unsere Kunden zu schützen; um Leben zu schützen; […] und um die Rechte und das Eigentum von Microsoft und seinen Kunden zu schützen.
Wann es angemessen ist, staatlichen Behörden die Nutzerdaten zu geben, wird nicht definiert. Für Nutzerinnen und Nutzer ist es empfehlenswert eine alternative Suchmaschine mit Serverstandorten in Europa zu nutzen.
Ecosia
Die umweltfreundliche Suchmaschine Ecosia wurde im Dezember 2009 von Christian Kroll gegründet und hat ihren Sitz in Berlin. Das Geschäftsmodell besteht daraus, aus den Werbeeinnahmen Umsätze zu erzielen, die dann für Aufforstungsprojekte in der ganzen Welt verwendet werden können. Das Unternehmen legt in einem monatlichen Finanzbericht alle Zahlen offen dar. Aus dem Dokument geht hervor, dass 0,5 ct pro Suche gespendet werden. Nach ungefähr 45 Suchanfragen soll bereits ein Baum finanziert sein. Stand Januar 2022 wurden seit der Gründung bereits über 50 Millionen Bäume gepflanzt. Deutschlandweit belegt Ecosia Platz 3 unter den Suchmaschinen mit einem Marktanteil von 1,2 %.
Sicherheit: Ecosia setzt nicht nur auf Nachhaltigkeit, sondern auch auf Sicherheit. Laut eigener Aussage werden Suchanfragen verschlüsselt und keine externen Tracking-Tools verwendet. Zudem haben Nutzerinnen und Nutzer die Option, jegliches Tracking zu deaktivieren. Ecosia stellt auf seiner Website einen direkten Vergleich zu Google her, um zu verdeutlichen, wie die konkurrierenden Suchmaschinen jeweils mit den Nutzerdaten hantieren:
Bei Ecosia erstellen wir keine persönlichen Nutzerprofile von dir, sondern anonymisieren alle Suchanfragen nach 7 Tagen. Google verfügt über zahlreiche andere Dienste […] zur Verwendung auf anderen Websites usw. Dies bedeutet, dass deine Daten aus vielen unterschiedlichen Quellen kombiniert werden und ein detailliertes Profil von dir erstellt werden kann, um dir anschließend personalisierte Suchergebnisse und Werbung anzuzeigen.
Ein weiterer interessanter Punkt ist, das Ecosia den Suchvorgang via Microsoft Bing abwickelt. Um klimaneutral zu bleiben, werden Zertifikate mit Gold Standard von myclimate gekauft. Unser Fazit: Ecosia ist eine sicherere und vor allem auch grüne Alternative zum Suchmaschinen-Riesen Google.
DuckDuckGo
Gabriel Weinberg gründete das Unternehmen DuckDuckGo im Februar 2008. Es beschäftigt aktuell etwa 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Pro Monat werden über 2,4 Milliarden Suchanfragen gestellt, was DuckDuckGo so zur drittbeliebtesten Suchmaschine in Deutschland mit einem Marktanteil von knapp über 1 % sowie Platz 6 weltweit mit 0,8 % macht. DuckDuckGo hat es sich zum Ziel gemacht, Menschen für den Schutz Ihrer Daten zu sensibilisieren.
Sicherheit: DuckDuckGo möchte seinen Nutzerinnen und Nutzern hohe Datenschutzstandards ohne großen Mehraufwand bieten. Die Wahrung der Privatsphäre soll so einfach gestaltet werden, als das Schließen von Jalousien. So kann beispielsweise eine Browser-Erweiterung installiert werden, welche neben der Suchmaschine noch einen Tracker-Blocker sowie Webseitenverschlüsselung beinhaltet. Für mobile Endgeräte steht zusätzlich eine Privatbrowser-App zur Verfügung.
Unsere Datenschutzerklärung ist einfach: Wir sammeln oder teilen keine deiner persönlichen Daten.
Da die Suchmaschine Amazons Cloud-Infrastruktur nutzt, könnten dort Daten, wie zum Beispiel IP-Adressen ausgewertet werden. Aufgrund von Regulierungen in den USA müssten diese Informationen dann in bestimmten Fällen an deren Regierung übermittelt werden. Jedoch sind noch keine konkreten Fälle bekannt. So sprechen wir auch für DuckDuckGo eine Empfehlung als Alternative zu Google aus, jedoch mit der Einschränkung des Serverstandortes USA und dem möglichen Zugriff der Behörden.
Yahoo! Suche
Am 02. März 1995 ging die von Jerry Yang und David Filo gegründete Suchmaschine online. Heute gehört das Unternehmen Verizon Media an und hat seinen Sitz in Kalifornien. Wie auch andere Suchmaschinen von Verizon Media basiert Yahoo! Suche auf Microsoft Bing. Deutschlandweit besitzt Yahoos Suchmaschine einen Marktanteil von ungefähr 0,63 % und liegt damit hinter DuckDuckGo. Im weltweiten Vergleich liegt Yahoo! Suche auf Platz 3 mit einem Marktanteil von ca. 2,7 %.
Sicherheit: In der Datenschutzerklärung von Yahoo! Suche wird angegeben, dass die Suchmaschine den Suchverlauf speichert, um weitere Suchbegriffe vorzuschlagen. Um Kinder unter 13 Jahren vor unangemessenen Inhalten zu schützen, bietet Yahoo! Suche einen Familienfilter an. Jedoch wird aus der Datenschutzerklärung auch deutlich, dass jegliche personenbezogenen Daten gespeichert, kombiniert und verarbeitet werden.
Yahoo! gibt an, Daten weiterzugeben, wenn dies als notwendig bzw. legitim erachtet wird oder es gesetzlich erforderlich ist. Auch Nutzerinnen und Nutzer aus Deutschland könnte das betreffen, wie aus dem Absatz zur Datenübertragung ersichtlich wird:
Ihre personenbezogenen Daten können in andere Länder übertragen werden, insbesondere auch an Server in den Vereinigten Staaten […]. Manche dieser Länder haben nicht die gleichen Datenschutzvorkehrungen wie das Land, in dem Sie sich befinden.
Nicht nur die Datenübertragung sowie Übermittlung von Daten an Regierungen wird als kritisch betrachtet. Die Suchergebnisse von Yahoo! Search wie auch AOL und OneSearch zeigen vorzugsweise Vorschläge des Mutterunternehmens Verizon Media und verzerren somit die Suche.
Qwant
Die Suchmaschine mit europäischen Serverstandorten wurde im Jahr 2011 gegründet und als Beta-Version in Frankreich und Deutschland zwei Jahre später veröffentlicht. Neben der Verlagsgruppe Axel Springer setzt auch die Europäische Bank auf Qwant und sorgt damit für steigende Nutzerzahlen.
Der Schutz der Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer ist oberste Priorität der Suchmaschine mit Standort in Frankreich. Qwant selbst gibt an, über 189 Millionen Suchanfragen im Monat zu bearbeiten und bietet neben der Suchmaschine auch einen eigenen Kartendienst ohne Tracking sowie eine Suchmaschine für Kinder an.
Sicherheit: Qwant beschreibt sich als “Suchmaschine, die Ihre Privatsphäre respektiert” in dem sie Nutzerinnen und Nutzern weder trackt noch Daten von Ihnen abspeichert. Außerdem wird der Browserverlauf der nicht abgespeichert – kann also auch nicht analysiert werden. Um die Privatsphäre zu schützen, werden keinerlei Cookies zu Werbezwecken hinterlegt und Daten werden anonymisiert abgespeichert.
Im Gegensatz zu Google, Yahoo und Bing erstellt Qwant keine Nutzerprofile und gibt an, Suchverläufe neutral zu halten, indem keine personenbezogene Daten verarbeitet und zu Werbezwecken verwendet werden. Qwant erklärt dies genauer in der Datenschutzerklärung:
Wir speichern Ihren Suchverlauf nicht ab und wir gestalten kein Werbeprofil, um Sie entsprechend anzuwerben. Bei Qwant genießen Sie natürlich die Rechte der EU-Datenschutzgrundverordnung […], bekannt als “DSGVO” sowie jene des französischen Gesetzes zum Schutz personenbezogener Daten.
Aufgrund des europäischen Serverstandortes und neutralen Suchanfrage ist Qwant eine geeignete und vor allem sichere Alternative zu den amerikanischen Suchmaschinen Google, Yahoo! Suche und Microsoft Bing.
Startpage
Als Testsieger von Stiftung Warentest in der Kategorie Suchmaschinen stieß Startpage den Suchmaschinen-Primus Google auf Platz 2 und gab sich den Titel der “sichersten Suchmaschine der Welt”. Gegründet wurde Startpage 2006 in den Niederlanden. Die Mission ist, das Bewusstsein und das Recht der Menschheit auf Privatsphäre zu stärken und schützen. Zu den namhaften Nutzern zählen unter anderem Edward Snowden und Max Schrems, die für ihren Kampf um Datenschutz und Wahrung der Privatsphäre weltbekannt sind.
Sicherheit: Startpage besitzt Server-Cluster in den USA sowie Niederlanden und gibt an, dass im Regelfall Daten von europäischen Suchanfragen auf europäischen sowie Daten von amerikanischen Anfragen auf amerikanischen Servern verwaltet werden. Auch Startpage liefert Suchergebnisse von Google, die Suchdaten werden aber weder getrackt noch gespeichert oder gar verkauft. Ein personenbezogenes Nutzerprofil wird ebenfalls nicht erstellt. Mithilfe eines Proxys können Nutzerinnen und Nutzer ihre Identität auch auf anderen Webseiten verschleiern und anonymisieren.
In der Datenschutzerklärung von Startpage geht genauer hervor, wie zwar Suchergebnisse von Google angezeigt werden, die Nutzer sowie Nutzerinnen sich jedoch keine Sorge um Ihre Privatsphäre machen müssen:
Wenn du Suchen durchführst, werden deine Anfragen automatisch von unnötigen Metadaten befreit. Hierzu gehören auch deine IP-Adresse und andere identifizierende Informationen. Wir senden die anonymisierte Suchanfrage an Google und geben die Suchergebnisse an dich zurück. Wir protokollieren deine Suchvorgänge nicht.
Startpage ist eine empfehlenswerte Google-Alternative, da die selben Ergebnisse angezeigt werden, jedoch mit dem Unterschied, dass die Suchanfragen anonymisiert und vollkommen geschützt sind.
Neeva
Neeva wurde nach eigenen Angaben gegründet, um Nutzerinnen und Nutzern die Entscheidung zu überlassen, wie sie das Internet und Suchanfragen erleben möchten. Suchen werden dabei immer ohne Werbung sowie privat durchgeführt. Kundendaten werden nicht geteilt. Um Neeva zu nutzen, muss man ein kostenloses Konto erstellen. Wer zusätzliche Features und Partnerangebote von anderen Privatsphäre-freundlichen Unternehmen nutzen möchte, kann ab $4,95 im Monat die Neeva Premium Membership abschließen. In Deutschland ist die Suche bisher noch nicht verfügbar. Man kann sich jedoch auf eine Warteliste setzen lassen.
Gegründet wurde Neeva von Sridhar Ramaswamy und Vivek Raghunathan, welche zuvor beide als Führungskräfte im Bereich Werbung bei Google tätig waren. Neeva kann als Browsererweiterung für Google Chrome, Microsoft Edge, Mozilla Firefox oder Safari hinzugefügt oder als iOS-App heruntergeladen werden. Suchanfragen können personalisiert werden, indem zum Beispiel bestimmte Nachrichtenagenturen sowie Händler zu den Favoriten hinzugefügt werden.
Sicherheit: Laut Neeva selbst werden nur wenige generierte Informationen mit dem Nutzerkonto verknüpft und werden nach 90 Tagen automatisch gelöscht. Diese werden auch nicht mit Dritten geteilt oder weiterverkauft. Die von Neeva gesammelten Daten, wie der Suchverlauf, werden entweder “at rest”, auf den eigenen Servern oder “in transit” verschlüsselt.
In der Datenschutzerklärung von Neeva wird aufgelistet, welche Informationen wie verwendet werden. So werden unter anderem Informationen wie die IP-Adresse, Nutzereinstellungen und Standort automatisch von Neeva durch Cookies gesammelt. Jedoch wird in der Datenschutzerklärung betont, dass persönliche Daten niemals an Dritte weiterverkauft werden.
We do not and never have sold consumers’ personal information.
Mit Neeva können Sie Suchanfragen ohne Werbung stellen. Dabei profitieren Sie von benutzerdefinierten Funktionen und Respekt vor Ihrer Privatsphäre. In der Datenschutzerklärung gibt Neeva jedoch an, Daten mit Dritten zu teilen, falls dies nötig ist, um sich und andere zu schützen.
Unter dem CLOUD Act werden Anbieter mit Sitz in den USA dazu gezwungen, die gespeicherten Daten bei berechtigtem Grund an bestimmte Behörden offenzulegen. Jedoch wird nicht genauer darauf eingegangen, wann ein Grund wirklich triftig ist. Auch wenn Daten laut eigener Aussage noch nie weitergegeben wurden, sollte dies stets im Hinterkopf behalten werden.
Xayn
Die Open Source Suchmaschine mit Sitz in Berlin bietet ihren Nutzerinnen und Nutzern einen sicheren Zugang zum Internet mit anonymen Suchaufträgen. Diese werden zwar personalisiert, jedoch werden dabei weder Daten gesammelt noch Werbung angezeigt. Das Unternehmen wurde 2017 von Leif-Nissen Lundbæk (PhD), Professor Michael Huth und Felix Hahmann gegründet. Xayn fand seinen Ursprung als gemeinsames Forschungsprojekt der Oxford Universität sowie dem Imperial College London. Ziel ist es, Datenschutz-Technologien Mainstream und nutzerfreundlich zu gestalten.
Wer mit Xayn suchen möchte, muss zunächst den dazugehörigen Browser installieren. Für Smartphones gibt es eine App, auf dem Rechner kann derzeit die Beta-Version der Web-App ausprobiert werden.
Sicherheit: Die Suchalgorithmen arbeiten lokal auf dem jeweiligen Gerät mit einem Proxy und werden nicht in eine Cloud hochgeladen, sodass keine Daten mit dem Unternehmen oder Dritten geteilt werden. Auch wird nach eigenen Angaben die Netzwerk-Kommunikation homomorph verschlüsselt. So können die Algorithmen der Suchmaschine weiterarbeiten, ohne dass Dateien entschlüsselt werden müssen.
Xayn gibt an, keine Daten zu sammeln und somit auch keine Nutzerprofile zu erstellen. Auch andere Unternehmen oder Partner können die Nutzerinnen und Nutzer von Xayn nicht überwachen, da die Suchmaschine jegliche Werbung, Tracker und Cookies blockiert. Dies macht Xayn zu einer datenschutzkonformen Suchmaschine. Weitere Details können in der Datenschutzerklärung von Xayn nachgelesen werden.
We do not collect any of your data. Xayn employs no central storage servers of any kind. All the data you generate for training purposes is stored on your device. If Xayn were to be deleted from your device, so would all your data.
Xayn ist aufgrund seiner Datenschutzkonformität eine empfehlenswerte Suchmaschine. Die Verwendung von Verschlüsselung sowie Dezentralisierung des Speicherortes macht Xayn zu einer sicheren Google-Alternative. In Sachen Nachhaltigkeit setzt sich die Suchmaschine dafür ein, klimaneutral zu sein und unterstützt verschiedene Nachhaltigkeitsprojekte.
You.com
Im Gegensatz zu konkurrierenden Suchmaschinen positioniert sich You.com als “weltweit erste offene Suchmaschinenplattform”, die Suchergebnisse für ihre Nutzerinnen und Nutzer zusammenfasst und relevante Ergebnisse anzeigt. Gegründet wurde You.com von Richard Socher und Bryan McCann, welche beide zuvor bei Salesforce in leitenden Positionen arbeiteten.
Sicherheit: Auch You.com gibt an, keine sensiblen Daten zu speichern und diese niemals an Dritte weiterzugeben. Die Suchmaschine bietet zwei Einstellungen an. Zum einen gibt es den “Private Mode”, wo nach eigenen Angaben keine Daten gesammelt werden. Im zweiten, dem “Personal Mode”, werden die relevantesten Apps angezeigt, die nach eigenen Präferenzen personalisiert werden können. You.com betont jedoch, dass bei beiden Modi keine Daten weiterverkauft und Kunden weder getrackt noch Cookies eingesetzt werden.
Jedoch geht aus der Datenschutzerklärung von You.com hervor, dass die Suchmaschine aktuell eine große Menge an persönlichen Daten sammelt oder von den Nutzerinnen und Nutzern anfragt. Deshalb empfehlen wir bei der Nutzung den privaten Modus zu aktivieren. Bedenken Sie, dass You.com mit Sitz in den USA gegebenenfalls Daten an US-Behörden weitergeben könnte, wenn dies erforderlich ist.
We make reasonable efforts to protect your information by using physical and electronic safeguards designed to improve the security of the information we maintain. However, as our Services are hosted electronically, we can make no guarantees as to the security or privacy of your information.
Aktuell befindet sich You.com noch in der Wachstumsphase, sodass die Suchmaschine kostenlos und ohne Werbung angeboten wird. Auch ist der Algorithmus noch lange nicht so effektiv wie der von Google. Es wird nicht ausgeschlossen, dass sich das Geschäftsmodell noch ändern kann, sodass vereinzelt (private) Werbung angezeigt wird. Auch You.com setzt auf Nachhaltigkeit und strebt an, mithilfe von Sustain.Life klimaneutral zu werden.
Presearch
Die Community-gestützte Suchmaschine differenziert sich nach eigenen Angaben von der Konkurrenz, indem sie ihre Nutzerinnen und Nutzer aktiv miteinbezieht. In den Presearch Chatgruppen können eigene Ideen für den offenen Quellcode hochgeladen werden. Personen, die Presearch aktiv nutzen, etwas zum Code beitragen oder die Suchmaschine weiterempfehlen, werden mit Token belohnt.
Sicherheit: Presearch arbeitet aktuell an einer dezentralisierten Version, die von der Community entwickelt wird. Auf der Seite heißt es, dass die Nutzerdaten nicht getrackt und Suchanfragen nur in anonymer Form abgespeichert werden. Für die Algorithmen werden Blockchain-Technologien angewandt. Die Suchergebnisse können nach eigenem Ermessen personalisiert werden. Dies geschieht aufgrund von fehlendem Tracking und Profiling der Anwendenden nicht automatisch.
In der Datenschutzerklärung von Presearch wird noch einmal deutlich gemacht, dass die Suchmaschine kein Nutzerprofil bei Suchanfragen erstellt. Für europäische Nutzerinnen und Nutzer wurde extra ein Absatz verfasst, der den internationalen Datentransfer thematisiert. Nutzerdaten können in die USA oder andere Länder übermittelt werden, wo der Datenschutzstandard möglicherweise niedriger ist als in der EU.
We do not store your search terms. We do not track or store your GPS location. We do not use third-party cookies. We do not track users across sites.
Aktuell kann die Suchmaschine im Webbrowser verwendet werden. Dort kann man sich dann verschiedene Erweiterungen installieren. Diese Community Packages werden kontinuierlich von den Mitgliedern aktualisiert und hochgeladen. Auf der Website von Presearch wird über aktuelle Erfolge sowie die Roadmap berichtet.
Fazit
Es ist durchaus lohnenswert, Google-Alternativen als Suchmaschinen in Erwägung zu ziehen. Gerade in Betracht auf den Schutz der eigenen Daten, die meist unbewusst bei jedem Suchvorgang übermittelt werden, kann sich ein Wechsel des Suchdienstes lohnen.
In Sachen Sicherheit haben vor allem DuckDuckGo, Ecosia, Qwant, Xayn sowie Startpage die Nase vorne, da alle Suchmaschinen entweder die Nutzerdaten anonymisieren oder gar nicht erst speichern. Für Ecosia spricht der Nachhaltigkeitsaspekt, da jede Suche das Pflanzen neuer Bäume ermöglicht oder soziale Projekte finanziert. Außerdem befinden sich die Serverstandorte von Qwant und Startpage in Europa, was gerade für europäische Nutzerinnen und Nutzer für mehr Datenschutz spricht. Die Suchmaschinen Xayn und Presearch arbeiten dezentralisiert, sodass Nutzerdaten nicht direkt auf einem Server abgespeichert werden.
Wer beim Suchmaschinen-Giganten Google bleiben möchte, sollte zumindest die Datenschutzeinstellungen überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Hierfür bietet Google einen Privatsphäre Check an, der in wenigen Minuten das Konto des Nutzenden sicherer machen soll.
Wir hoffen, dass Sie hier einen guten Überblick über die Google-Alternativen erhalten konnten und gegebenenfalls Ihre Datenschutzeinstellungen anpassen. So bleiben Ihre Daten auch wirklich Ihre und werden nicht an beliebige Unternehmen oder auch fremde Behörden übermittelt.