Altes Handy entsorgen – Tipps und Tricks für die umweltfreundliche Entsorgung

Altes Handy entsorgen – Tipps und Tricks für die umweltfreundliche Entsorgung

Du hast ein altes Handy zu Hause herumliegen und weißt nicht, wohin damit? Keine Sorge, du bist nicht allein! Viele Menschen haben ausgemusterte Mobiltelefone in ihren Schubladen und wissen nicht, was sie damit machen sollen. Laut dem Branchenverband Bitkom hat sogar 87 Prozent der deutschen Haushalte mindestens ein ungenutztes Mobiltelefon zu Hause. Aber es ist ganz einfach, diese Geräte loszuwerden und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt zu tun.

Wo kann ich mein altes Handy entsorgen?

Wenn dein Handy noch funktioniert, hast du mehrere Möglichkeiten. Du kannst es verkaufen oder es gegen eine Gutschrift beim Kauf eines neuen Smartphones an den Hersteller zurückgeben. Dadurch erhältst du noch etwas Geld für dein gebrauchtes Handy. Alternativ kannst du es einem Umweltschutz- oder Sozialverband spenden, wie zum Beispiel dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu), der Deutschen Umwelthilfe (DUH) oder Missio. Der Nabu bietet sogar eine besonders einfache Möglichkeit: Du kannst dein altes Handy bei einer der 440 lokalen Nabu-Sammelstellen direkt abgeben oder kostenlos per Post an den Nabu schicken. Diese Organisationen arbeiten mit professionellen Unternehmen zusammen, die bis zu zehn Prozent der Geräte wieder aufbereiten und als wiederaufbereitete Handys verkaufen. Daher solltest du immer das Ladekabel zum alten Smartphone mitschicken. Der Großteil der alten Geräte wird jedoch recycelt. Die Umweltorganisationen erhalten meistens Geld für jedes gespendete Handy. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dein Handy, Smartphone & Co. beim örtlichen Wertstoffhof oder in größeren Supermärkten zu entsorgen, wo die Wertstoffe ebenfalls recycelt werden. Immer häufiger findest du auch Handy-Abgabe-Automaten, in denen du alte Mobiltelefone schnell und einfach entsorgen kannst.

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Recycling alter Handys für die Umwelt

In den ungenutzten und ausgedienten Handys schlummern wertvolle Rohstoffe. Laut dem Verband Bitkom lagern in den 210 Millionen Alt-Handys und Smartphones rund 6.600 Tonnen Aluminium, 1.400 Tonnen Kobalt, 180 Tonnen Lithium, 140 Tonnen Magnesium und 60 Tonnen Titan sowie weitere wertvolle Metalle und Elemente. Zur Gewinnung einiger dieser Rohstoffe werden in Zentralafrika und Brasilien wertvolle Regenwälder in Wüsten verwandelt. Geschätzte drei Tonnen Gold sind in dem Berg von Altgeräten enthalten. Es ist wichtig zu wissen, dass für die Herstellung eines einzigen Handys 70 Kilogramm natürliche Ressourcen benötigt werden. Das Recycling dieser Altgeräte ist daher von großer Bedeutung. Werden Handys, Smartphones und ähnliche Geräte illegal im Hausmüll entsorgt, droht ein Bußgeld zwischen 150 und 2.500 Euro.

Handy möglichst lange nutzen statt entsorgen

Die Umweltorganisationen werben dafür, die mobilen Telefone möglichst lange zu nutzen. Bei der Herstellung der Handys werden laut der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Durchschnitt 75 Prozent der CO2-Emissionen freigesetzt, während nur 25 Prozent bei der Nutzung entstehen. Daher ist die Weiternutzung alter Handys die beste Lösung. Es stimmt zwar, dass nach ein paar Jahren der Handy-Akku schwächer wird, das Display die ersten Anzeichen von Alterung zeigt und der Hersteller keine Updates mehr für das Betriebssystem bereitstellt. Dadurch werden auch die meisten Apps nicht mehr aktualisiert. Dies sind jedoch oft die Hauptgründe für den Kauf eines neuen Smartphones. Bei modernen Handys können jedoch das Display und der Akku ausgetauscht werden, wenn auch aufwendiger als bei älteren Modellen. Natürlich bietet ein neues Modell eine bessere Kamera, Geschwindigkeit und Funktionen als ein altes Smartphone. Laut Bitkom wurden im Jahr 2021 allein in Deutschland 22 Millionen neue Smartphones verkauft, während immer mehr Menschen defekte Handys und ausgediente Smartphones spenden. In den Schubladen bleibt jedoch noch eine große Menge ungenutzter Handys zurück. Der Nabu hat beispielsweise im Jahr 2021 über 163.000 gespendete Handys erhalten.

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Handys kann man oft reparieren, etwa wenn das Display kaputt ist – je länger man Handy, Smartphone & Co. nutzt, desto besser für das Klima

Weiternutzung alter Handys besser als Recycling

Eine möglichst lange Nutzungsdauer der Geräte ist für die Umwelt am besten. Aus diesem Grund empfehlen die Umweltorganisationen den Kauf eines wiederaufbereiteten Handys. Diese sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch günstiger als neue Modelle. Es gibt eine breite Palette von Online-Händlern, die sich auf recycelte Handys, Tablets und andere IT-Geräte spezialisiert haben und diese in ihren Online-Shops anbieten. Laut einer Untersuchung von Bitkom interessiert sich immerhin die Hälfte der Deutschen für wiederaufbereitete IT-Geräte.

Vor dem Abgeben: Daten auf dem Handy löschen

Ein wichtiger Tipp zum Schluss: Bevor du dein altes Handy entsorgst, spendest, recycelst oder verkaufst, solltest du unbedingt darauf achten, dass du die SIM-Karte und eine mögliche SD-Karte entfernt und alle persönlichen Daten gelöscht hast – insbesondere Online-Banking-Zugänge. Die sichere Löschung der Daten ist von großer Bedeutung, um deine Privatsphäre zu schützen.

Zusammenfassung

Die Entsorgung alter Handys ist wichtig, um wertvolle Rohstoffe zu recyceln und die Umweltbelastung zu reduzieren. Es gibt mehrere Optionen, wie du dein altes Handy loswerden kannst, wie den Verkauf, die Spende an Umweltschutz- oder Sozialverbände oder die Entsorgung bei Wertstoffhöfen oder Supermärkten. Eine lange Nutzungsdauer der Handys ist die beste Lösung für die Umwelt, aber wenn du ein neues Telefon benötigst, solltest du ein wiederaufbereitetes Gerät in Betracht ziehen. Vergiss nicht, vor der Entsorgung alle persönlichen Daten vom Handy zu löschen. Indem du diese einfachen Schritte befolgst, kannst du dazu beitragen, die Umweltbelastung zu verringern und gleichzeitig etwas Gutes zu tun.


Quelle: Altes Handy entsorgen, von Roland Kohls