Im Winter erfreut uns die Amaryllis mit ihren prachtvollen und farbenfrohen Blüten. Doch wusstest du, dass du diese Pflanze auch aus Samen ziehen und vermehren kannst? In diesem Artikel erfährst du, wie das geht und welche Vermehrungsmöglichkeiten es gibt.
Amaryllis aus Samen ziehen
Die Vermehrung der Amaryllis aus Samen ist möglich, aber auch sehr aufwendig. Zudem können die Nachkommen andere Eigenschaften haben als die Mutterpflanze, aufgrund der genetischen Aufspaltung bestimmter Merkmale. Die Bestäubung muss von Hand erfolgen, indem man den pollenreichen Staubbeutel an der Narbe abreiben. Dabei kann man entweder die Narbe derselben Blüte (Selbstbefruchtung) oder die Narbe einer anderen Amaryllis-Pflanze (Fremdbefruchtung) bestäuben.
Die Bestäubung der Amaryllis erfolgt von Hand.
Die manuelle Bestäubung gelingt am besten, wenn nur die ersten beiden Blüten einer Zwiebel bestäubt und die restlichen entfernt werden. Etwa acht Wochen nach der Bestäubung sind die Samen reif und können geerntet werden. Sie sollten sofort gesät werden, da ihre Keimfähigkeit schnell abnimmt. Nach etwa vier Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge. Diese werden gepflückt und für 2,5 Jahre kultiviert, bevor sie im zweiten Herbst auf die Blütenbildung vorbereitet werden können.
Amaryllis vegetativ vermehren
Die Amaryllis kann auch vegetativ vermehrt werden, das bedeutet, dass man Organe von einer Pflanze entnimmt und daraus eine neue Pflanze heranzieht. Dadurch haben die Nachkommen dieselben Eigenschaften wie die Mutterpflanze, was ein klarer Vorteil gegenüber der generativen Vermehrung ist. Zudem ist die vegetative Vermehrung oft weniger aufwendig und führt schneller zur Blüte.
Amaryllis durch Brutzwiebeln vermehren
Wenn du die Amaryllis nach einer erfolgreichen Sommerzeit umtopfst, kannst du möglicherweise kleine Brutzwiebeln an der Mutterpflanze entdecken. Diese können vorsichtig von der Hauptzwiebel getrennt und zur Vermehrung verwendet werden. Die kleinen Brutzwiebeln werden zunächst bei ca. 15 °C gelagert und im Januar gepflanzt. Wie bei den Sämlingen sollten auch die Brutzwiebeln erst im zweiten Herbst auf die Blütenbildung vorbereitet werden.
Amaryllis durch Zwiebelschalenstecklinge vermehren
Die Amaryllis kann auch durch Zwiebelschalenstecklinge vermehrt werden. Dabei werden die zu vermehrenden Zwiebeln nicht im Winter zum Blühen gebracht, sondern bei relativ niedrigen Temperaturen gelagert. Idealerweise beginnst du mit der Vermehrung im Januar. Die Amaryllis-Zwiebel wird am unteren Ende leicht angeschnitten, um die Wurzeln zu entfernen. Anschließend wird sie senkrecht halbiert und in gleiche Stücke zerteilt.
Je nach Größe der Zwiebel können aus einer Zwiebel 12 bis 16 gleich große Stücke geschnitten werden. Diese können nochmals senkrecht halbiert oder geteilt werden, um längliche, schmale Zwiebelstücke mit einem Teil des Zwiebelbodens zu erhalten. Diese werden dann in Sand gesteckt. Bei Temperaturen über 20 °C bilden sich schnell neue Wurzeln und nach einem Vierteljahr sind kleine Zwiebeln mit Blättern zu sehen. Nach dem Umpflanzen im Sommer/Herbst sollten die neu gewonnenen Zwiebeln noch ein weiteres Jahr stehen gelassen werden und erst im zweiten Herbst für die Blütenbildung verwendet werden.
Es gibt verschiedene vielversprechende Methoden, um die Amaryllis selbst zu vermehren. Im Vergleich zu anderen Pflanzen erfordert dies jedoch etwas mehr Aufwand und Geduld. Doch die prachtvollen Blüten am Ende werden dich für deine Arbeit belohnen!
Um eine gesunde und schöne Amaryllis zu haben, solltest du deren Pflege nicht vernachlässigen. Erfahre hier mehr darüber, wie du deine Amaryllis richtig pflegst.