Amélie Nothomb: Der japanische Verlobte: Eine intime Liebesgeschichte in einem fernen Land

Amélie Nothomb: Der japanische Verlobte: Eine intime Liebesgeschichte in einem fernen Land

Amélie Nothomb ist vielen als belgische Autorin bekannt, die mit ihrem autobiographischen Roman “Mit Staunen und Zittern” ihre Erfahrungen in Japan teilte. Nach über zehn Jahren veröffentlicht sie nun einen weiteren Roman, der von ihren Erlebnissen in diesem fernen Land erzählt. “Der japanische Verlobte” ist eine anekdotische Erzählung über ihre Beziehung zu Rinri, dem Sohn eines Konzernchefs, und die Herausforderungen, die sich ihnen aufgrund kultureller Unterschiede stellen.

Die Herausforderung des Fremdseins

Schon bald wird deutlich, wie fremd Amélie sich in Japan fühlt. Um ihre eigenen Japanischkenntnisse zu verbessern, bietet sie Nachhilfe in Französisch an. Ihr erster und einziger Schüler ist Rinri, mit dem sie bald eine harmonische Beziehung entwickelt. Doch die kulturellen Unterschiede, obwohl Amélie selbst in Japan geboren wurde, machen es ihr schwer, sich anzupassen. Der Titel “Der japanische Verlobte” spielt bereits auf dieses Gefühl des Fremdseins an.

Von Herz und Kochkunst

Obwohl Amélie und Rinri mehrere Jahre zusammen verbringen, empfindet sie keine romantische Liebe für ihn. Stattdessen beschreibt sie ihre Beziehung als eine freundschaftliche Liebe, die im Japanischen als “koi” bezeichnet wird. Rinri hingegen ist überzeugt, die Frau fürs Leben gefunden zu haben, und überredet Amélie, sich mit ihm zu verloben. Doch sie muss feststellen, dass sie nicht überall willkommen ist und ihre Ausländerin bleibt.

Eine Liebeserklärung an Japan

“Der japanische Verlobte” ist nicht nur eine Liebesgeschichte zwischen Amélie und Rinri, sondern auch eine Liebeserklärung an Japan selbst. Besonders deutlich wird dies in den Szenen, in denen die Natur im Mittelpunkt steht. Die Berge üben eine besondere Anziehungskraft auf Amélie aus, insbesondere der Berg Fuji. Sie besteigt ihn mit großer Begeisterung und erntet Bewunderung, nicht nur von Rinri. Später gerät sie allein in einen Schneesturm und verläuft sich, doch der Berg dient ihr als Orientierung und Schutz.

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Humor im japanischen Alltag

Was Amélie Nothombs Werk so lesenswert macht, ist ihr leichter Stil und ihre genaue Beobachtungsgabe. Besonders in ihren humorvollen Beschreibungen des japanischen Alltags zeigt sich ihr Talent. Sie kann auch über sich selbst lachen und beschreibt amüsant ihre Bemühungen, sich den Verhaltenskodex einer japanischen Dame anzueignen.

In “Der japanische Verlobte” gelingt es Amélie Nothomb, eine intime Liebesgeschichte in einem fremden Land zu erzählen. Ihre Erzählungen von kulturellen Unterschieden, humorvollen Alltagsmomenten und ihrer Liebe zu Japan machen das Buch zu einem fesselnden Leseerlebnis.