American Staffordshire Terrier – Dein treuer und verspielter Begleithund

American Staffordshire Terrier – Dein treuer und verspielter Begleithund

Der American Staffordshire Terrier ist mehr als nur ein gefährlicher Hund aus der Rasseliste. Mit der richtigen Erziehung kann er zu einem verspielten und anhänglichen Begleiter werden. Lass uns alles Wissenswerte über diese beliebte Hunderasse entdecken.

Die Geschichte des American Staffordshire Terrier

Der American Staffordshire Terrier hat seine Wurzeln im “Bull and Terrier”. Ursprünglich in den Midlands in England gezüchtet, war er für Hundekämpfe konzipiert. Die Hunde mussten in der Arena gegen Dachse, andere Hunde oder sogar Ratten kämpfen. Sie vereinten die Stärke des Pit Bull und den Mut sowie die Ausdauer und Hartnäckigkeit eines Terriers.

Nachdem Tierkämpfe in Großbritannien im Jahr 1835 verboten wurden, brachten britische Einwanderer den American Staffordshire Terrier um 1860 in die Vereinigten Staaten. Dort fand der Hundekampf ab etwa 1880 erneut kommerziellen Anklang. Im Laufe der Zeit entwickelten sich zwei verschiedene Linien des Bullterriers. Während die eine Linie weiterhin als Kampfhund genutzt wurde, diente die andere vermehrt als Wach- und Familienhund.

Um eine klare Trennung von der Kampfhundeszene zu schaffen, wurde der American Staffordshire Terrier als eigene Rasse vom American Kennel Club anerkannt. Seit 1936 werden die American Staffordshire Terrier nach einem offiziellen Rassestandard gezüchtet. Die Zucht konzentrierte sich darauf, die Hunde von ihrem ursprünglichen Zweck als Kampfhunde wegzuführen und sie auch für Ausstellungen interessant zu machen. Seit dem 1. Januar 1972 gehört der American Staffordshire Terrier zur FCI-Gruppe 3 “Terrier” und wird dort der Sektion 3 “Bullartige Terrier” zugeordnet. In Deutschland ist der American Staffordshire Terrier aufgrund seines Rufs als aggressiver “Kampfhund” heute selten anzutreffen.

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American Staffordshire Terrier

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Der American Staffordshire Terrier ist ein mutiger, intelligenter und treuer Hund, der eine starke Bindung zu seinem Besitzer aufbaut. Trotz seines äußeren Erscheinungsbildes ist der Amstaff überraschend verspielt und schmusebedürftig. Er bewacht sein menschliches Rudel aufmerksam und wechselt in den “Verteidigungsmodus”, wenn er seine Familie bedroht sieht. Eine konsequente, aber liebevolle Erziehung ist notwendig, um Konflikte zu vermeiden, wenn der Vierbeiner seine schützenden Instinkte zeigt. Der American Staffordshire Terrier eignet sich nur für erfahrene Hundebesitzer, die bereit sind, viel Zeit in die Ausbildung zu investieren. Trotz seiner dominierenden Natur hat die Rasse eine relativ hohe Reizschwelle und bleibt in vielen Situationen ruhig und gelassen. Aufgrund seines starken Bewegungsdrangs muss er regelmäßig körperlich und geistig ausgelastet werden. Mit seiner auf Fitness ausgerichteten Zucht bleibt der American Staffordshire Terrier bis ins hohe Alter aktiv und hat eine Lebenserwartung von 9 bis 15 Jahren.

So hältst du einen American Staffordshire Terrier

Überlegungen vor der Anschaffung

Bevor du dir einen American Staffordshire Terrier anschaffst, solltest du dir im Klaren sein, dass es sich um einen Listenhund handelt. Die Zucht dieser Rasse ist in einigen Bundesländern verboten, und der Import nach Deutschland ist ebenfalls nicht erlaubt. Ein seriöser Züchter sollte einem der drei VDH-Vereine angehören, und eine gute Hundehaftpflichtversicherung ist normalerweise vorgeschrieben. Kaufe niemals Welpen von zwielichtigen Züchtern, da diese oft krank oder verhaltensgestört sind. Ein Welpe vom seriösen Züchter kostet in der Regel um die 1000€. Im Tierheim findest du vielleicht auch American Staffordshire Terrier und Mischlinge, wenn du nicht so viel Geld ausgeben möchtest und etwas Gutes tun möchtest.

Die Pflege des American Staffordshire Terrier erfordert keine besondere Aufmerksamkeit. Es reicht aus, das kurze, glatte Fell ab und zu zu bürsten, um lose Haare zu entfernen. Auch in Bezug auf das Hundefutter ist der American Staffordshire Terrier anspruchslos. Gesundheitlich ist der Amstaff sehr robust und leidet nur selten unter Hüftdysplasie oder angeborenen Herzproblemen.

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American Staffordshire Terrier Welpe

Erziehung und Entwicklung des Welpen

Als ausgewachsener Hund besitzt der American Staffordshire Terrier eine immense Kraft und muss schon als Welpe lernen, seine Grenzen zu erkennen. Da die Rasse überaus intelligent ist, versucht der Welpe vor allem in der Pubertät die Schwächen seines Halters auszunutzen und die Rangordnung immer wieder zu testen. Der Besuch einer Hundeschule ist ein absolutes Muss, um den Welpen an andere Hunde und Menschen zu gewöhnen. Mit der richtigen Erziehung kann jede Rasse zu einem ausgeglichenen und friedliebenden Hund werden. Leider vernachlässigen viele Hundehalter die Grundlagen der Hundeerziehung in den ersten Monaten und sind schnell überfordert, wenn es um die Erziehung eines dominanten Hundes geht. Unerwünschtes Verhalten ist in den meisten Fällen auf eine falsche Erziehung zurückzuführen.

Aktivitäten mit dem American Staffordshire Terrier

Aufgrund seines starken Bewegungsdrangs und seiner Ausdauer benötigt der American Staffordshire Terrier täglich ausgedehnte Spaziergänge und sportliche Betätigung. Er fühlt sich am besten bei Besitzern, die gerne wandern, joggen oder spazieren gehen. Mit verantwortungsvollem Umgang und ausreichend Bewegung ist der Amstaff ein idealer Begleithund, den du überall hin mitnehmen kannst. Die bewegungsfreudige Rasse zeigt auch Interesse an Hundesportarten wie Agility. Zwar ist auch eine Verwendung als Wachhund möglich, jedoch neigt der Amstaff dazu, seine Familie übertrieben beschützen zu wollen. Ein Haus mit großem Außengelände ist daher die beste Wahl für den Staffordshire Terrier. In einer engen Stadtwohnung wird er nicht glücklich.

American Staffordshire Terrier

Interessantes und Wissenswertes

Der American Staffordshire Terrier ist ein Listenhund

Der American Staffordshire Terrier steht in Deutschland (mit Ausnahme von Niedersachsen und Schleswig-Holstein) auf der Liste der gefährlichen Hunderassen. Der Import dieser Rasse nach Deutschland ist durch das Hundeverbringungs- und -einfuhrbeschränkungsgesetz verboten. Je nach Bundesland unterliegt die Haltung strengen Auflagen. Das eigene Grundstück muss mindestens 1,60 m hoch eingezäunt sein, und der Hund muss draußen ständig an der Leine geführt werden. Wenn der Hund den Wesenstest nicht besteht, muss er beim Spaziergang einen Maulkorb tragen. Weitere Auflagen variieren je nach Bundesland.

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Die Einstufung des Amstaff als “Kampfhund” ist stark umstritten. Kritiker sehen eine rassebedingte Gefährlichkeit für Menschen und ein übersteigertes aggressives Verhalten. Ein Vergleich von Listenhunden mit Golden Retrievern zeigt jedoch, dass es keine signifikanten Unterschiede im Aggressionsverhalten gibt. Das Verhalten des Hundes hängt ausschließlich von der Erziehung ab.

Kupierte Ohren als Schönheitsideal

Leider ist es unter den sogenannten “Kampfhunden” immer noch weit verbreitet, den Welpen nach der Geburt die Ohren zu kupieren. Das Kupieren von Hunden beinhaltet die operative Kürzung der Ohrmuschel oder der Rute. Früher war diese Praxis vor allem bei Rassen wie Dobermann und Boxer üblich und galt als “Schönheitsideal” für die armen Tiere. Das Kupieren sowie der Import kupierter Tiere sind in Deutschland seit 30 Jahren verboten. Dennoch gibt es leider immer noch American Staffordshire Terrier mit kupierten Ohren.

American Staffordshire Terrier in Film und Fernsehen

Der berühmteste American Staffordshire Terrier ist in der Kinder-Serie “Die kleinen Strolche” zu finden. Die beliebte Serie handelte von einer Kindergang mit Hund und wurde zwischen 1922 und 1944 in 220 Folgen ausgestrahlt. Der Hund war der Beschützer, Spielkamerad und beste Freund der Kinder. Dargestellt wurde er vom freundlichen Pit Bull “Pal the Wonder Dog”. Er war auch der erste Hund, der als Staffordshire Terrier beim American Kennel Club registriert wurde.

Wenn du bereits einen American Staffordshire Terrier hast oder dir bald einen anschaffen möchtest, teile uns in den Kommentaren mit, was diese Rasse für dich so besonders macht!

[VDH]: Verband für das Deutsche Hundewesen
[FCI]: Fédération Cynologique Internationale