Aminosäuren: Der Mythos im Freizeitsport entzaubert

Aminosäuren: Der Mythos im Freizeitsport entzaubert

Sportlerinnen und Sportler sind immer auf der Suche nach Möglichkeiten, ihre Leistung zu steigern und ihre Muskeln zu stärken. Eine beliebte Methode, die in der Werbung häufig beworben wird, ist die Einnahme von Aminosäuren. Doch sind diese Nahrungsergänzungsmittel wirklich notwendig?

Der Hype um Aminosäuren

Die Werbung verspricht großes: “Glutamin für Muskelwachstum!” oder “Leistungssteigerung im Fitnessstudio und im Bett!” Sportlerinnen und Sportler werden mit diesen Versprechen angelockt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Aminosäuren bereits in ausreichender Menge über die normale Nahrung aufgenommen werden.

Die Wahrheit über Aminosäuren

Die beworbenen Aminosäuren sind oft essentielle Aminosäuren, die der Körper nicht eigenständig herstellen kann. Doch auch bedingt lebensnotwendige Aminosäuren werden vermarktet, obwohl normale Lebensmittel wie Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte und Nüsse als ausreichende Quellen dienen können.

Der natürliche Abbau von Aminosäuren

Während eines intensiven Trainings oder Wettkampfs können bestimmte Aminosäuren, wie zum Beispiel Glutamin, abnehmen. Dieser natürliche Prozess wird als Grund genommen, Nahrungsergänzungsmittel zu empfehlen. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass die isolierte Zufuhr dieser Aminosäuren die Muskelermüdung tatsächlich verzögert. Zudem enthalten alle Nahrungseiweiße bereits eine beträchtliche Menge dieser Aminosäuren.

Arginin – eine Durchblutungsförderung?

Arginin wird oft als Durchblutungsförderer beworben. Obwohl der Körper Arginin selbst herstellen kann und es bereits in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen wird, sind die Behauptungen über die gesundheitsfördernden Wirkungen von Arginin nicht wissenschaftlich belegt. Auch die Einnahme größerer Mengen von Arginin zeigte keine Effekte auf die Ausdauerleistung oder die Konzentration von Wachstumshormonen.

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Glutamin: Wiederherstellung der Muskulatur?

Glutamin soll angeblich die Muskulatur nach intensiver körperlicher Belastung wiederherstellen und das Immunsystem unterstützen. Doch bisher konnten keine eindeutig positiven Effekte durch die Einnahme von Glutamin als Pulver oder Kapsel nachgewiesen werden. Daher kann für den Freizeitsport keine Empfehlung ausgesprochen werden. Personen mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion sollten auf die zusätzliche Einnahme von Glutamin verzichten.

Beta-Alanin: Muskelaufbau oder Nebenwirkungen?

Auch für Beta-Alanin gibt es keine aussagekräftigen Studien, die den Effekt auf den Muskelaufbau belegen. Allerdings können unerwünschte Wirkungen wie Empfindungsstörungen, Hitzewallungen und Schmerzen auftreten. Untersuchungen zur langfristigen Sicherheit der Einnahme fehlen ebenfalls. Daher wird die Nutzung von Beta-Alanin nur für Leistungssportlerinnen und -sportler unter professioneller Kontrolle empfohlen. Selbst Hochleistungssportler können ihren erhöhten Eiweißbedarf problemlos über die normale Nahrung decken.

Fazit: Überflüssig im Freizeitsport

Die meisten Protein- und Aminosäurenpulver sind für Sportlerinnen und Sportler im Freizeitsport überflüssig. Aktuelle Studien zeigen, dass eiweißreiche Lebensmittel alle notwendigen Aminosäuren in ausreichendem Maß liefern können. Vertrauen Sie auf eine ausgewogene Ernährung und lassen Sie sich nicht von der Werbung täuschen.