In den Zeiten der exotischen Angelköder, die Millionen für Marketing ausgeben, ist das gute alte Brot etwas in Vergessenheit geraten. Dabei ist es seit Jahrhunderten ein bewährtes Lockmittel, um Friedfische aller Art an den Haken zu bekommen. In diesem Artikel erfährst du, wie du Brot als Köder nutzen kannst und auf welche Zielfische es besonders gut funktioniert.
Warum Brot beim Angeln so effektiv ist
Brot ist ein Naturprodukt, dessen Bestandteile den Fischen aus ihrer natürlichen Umwelt bekannt sind. Deshalb haben sie keine Scheu davor. Besonders frisches Weißbrot zieht die Fische magisch an, egal ob in Form von Flocken, Krusten oder gekneteten Brotkugeln. Ein weiterer Vorteil des Brotes ist seine Handlichkeit. Es ist wesentlich einfacher und schneller, ein Stück Brot zu besorgen und am Haken zu befestigen, als mit Würmern oder Maden hantieren zu müssen.
Die richtige Wahl des Brotes
Frisches Weißbrot eignet sich am besten zum Angeln, da es eine klebrige Konsistenz hat und sich gut am Haken befestigen lässt. Altes Brot hingegen ist pappig und lässt sich schwerer handhaben. Außerdem mögen die meisten Fische Weißbrot lieber als dunkles Brot.
Die besten Optionen zum Angeln mit Brot sind frische Frühstücksbrötchen, Toastbrot und Baguette. Damit das Brot die bestmögliche Konsistenz bekommt, kannst du es einen Tag vor dem Angelausflug in einen dicht verschlossenen Plastikbeutel legen und auch beim Angeln im Beutel aufbewahren. So bleibt das Brot frisch und lässt sich sowohl als Flocke als auch als Kugel angeln.
Angeln mit Brotflocke und Brotkugel
Eine Brotflocke hat den Vorteil, dass sie langsam auf den Boden sinkt und so von den Fischen gut wahrgenommen wird. Allerdings ist sie auch recht luftig und kann schnell weggespült oder von Kleinfischen abgenagt werden. Eine Brotkugel hingegen hat eine zähere Konsistenz und hält länger am Haken. Sie kann auch in der Strömung angeboten werden. Ideal ist es, die Brotkugel kurz vor dem Grund oder im Mittelwasser den Fischen zu präsentieren. Eine Brotflocke dagegen kann nur einmal ausgeworfen werden, da sie nass wird und vom Haken rutscht.
Die richtige Montage
Für das Posenangeln mit Brotkugel kannst du folgende Angelmontage verwenden:
Bei der gleichen Montage kannst du auch eine Brotflocke oder ein Stück Brotkruste verwenden. Beachte jedoch, dass die Tiefe richtig eingestellt ist, wenn die Flocke zum Beispiel direkt auf dem Boden angeboten werden soll. Die Bleischrote sollten der Angeltaktik entsprechend gewählt werden. Wenn du eine Brotkugel direkt vor dem Grund präsentieren möchtest, bringe die Bleischrote etwa 20 cm vor dem Haken an. Bei einer langsam auf den Boden fallenden Brotflocke sollten die Bleischrote dicht an der Pose befestigt werden.
Angeln mit Brotkruste an der Oberfläche
Brotkruste eignet sich hervorragend zum Oberflächenangeln in fließenden Gewässern. Mit ihr kannst du eine Vielzahl von Fischen anlocken, von Alanden über Döbel bis hin zu kleineren Weißfischen wie Rotfedern und Rotaugen. Du kannst das Oberflächenangeln mit Brotkruste auch ohne Pose durchführen, indem du einfach ein kleines Stück Brotkruste an den Haken befestigst und mit der Strömung treiben lässt. Allerdings kann es schwierig sein, die Brotkruste auf lange Distanz im Blick zu behalten und den Biss rechtzeitig zu erkennen.
Um die Köderkontrolle zu verbessern, solltest du eine leichte und gut sichtbare Pose etwa 1,5 Meter vor dem Köder auf der Schnur befestigen. Die Schrote werden dicht unter der Pose angebracht, sodass das Brot an der Oberfläche bleibt. Du kannst auch etwas Fett auf die Schnur auftragen, um sicherzustellen, dass sie immer an der Oberfläche bleibt. Beim Angeln auf kapitale Alande und Döbel ist es ratsam, das Auswerfen und Einholen des Köders zu vermeiden, um die Fische nicht zu verscheuchen.
Jetzt hast du alle Informationen, die du brauchst, um mit Brot als Köder erfolgreich zu angeln. Probier es aus und freu dich auf spannende Angelerlebnisse!
