Selbst dem besten Angler ist es vermutlich schon einmal passiert: Beim Wurf hat sich eine “Perücke” gebildet und die Angelschnur war unentwirrbar verknotet. Da hilft nur abschneiden und eine neue Angelschnur aufspulen. Aber wie? Wenn man eine neue Schnur im Laden kauft, kann man sie oft direkt vor Ort maschinell aufspulen lassen, aber zu Hause? Wir erklären euch heute, wie ihr ohne Maschine und drallfrei Angelschnur aufspulen könnt.
Ganz leicht Angelschnur aufspulen
Natürlich kann man extra sogenannte Spulstationen kaufen. In diese kann man die Rolle, auf die die Angelschnur gespult werden soll, ebenso wie die gekaufte Schnur, einspannen und ganz leicht aufkurbeln.
Wer das nicht möchte, kann trotzdem ordentlich aufspulen. Dafür braucht es am besten eine zweite Person, als Helfer, und natürlich Schnur, Rolle und am besten auch eine Rute, oder zumindest ein Handteil.
Einfacher macht ihr es euch, wenn ihr die Schnur schon durch den ersten Leitring führt. So läuft die Schnur gleichmäßiger und ihr verringert die Drall-Gefahr. Jetzt schlingt ihr die Schnur einmal um die Rollenspule und fixiert sie mit einem Grinner-Knoten. Wie der geht könnt ihr in unserem Beitrag „Die 10 wichtigsten Angelknoten für Anfänger“ nachlesen. Um die Schnur zu befestigen, solltet ihr den Bügel öffnen. Sitzt der Knoten dann, könnt ihr ihn wieder schließen.
Außerdem ist es jetzt an der Zeit, das überstehende Ende am Knoten abzuschneiden.
Wenn ihr jetzt an der Rolle dreht, sollte sich die Schnur auf die Rolle wickeln. Damit alles sauber läuft, müssen wir aber noch die Spule mit der neuen Schnur vorbereiten.
Was tun mit der Spule?
Damit sich die Schnur gleichmäßig von der Spule wickelt, gibt es natürlich auch hierfür ein paar Tricks. Hier kommt dann jetzt auch die zweite Person ins Spiel.
- Führt die Spule auf einen Stift, sodass sie ungehindert rollen kann.
- Euer Partner kann den Stift in der Luft halten, so schleift die Spule nirgends entlang.
- Gleichzeitig kann euer Partner das Tempo der Spule regulieren. Lässt man die Spule einfach laufen, kann es sein, dass sie sich zu schnell abrollt. So bildet sich dann doch Drall auf der Rolle.
Kein Partner? Kein Problem! Zumindest nichts, was nicht lösbar wäre. Natürlich geht es mit Partner leichter, aber man kommt auch allein klar.
Dafür…
- spannt ihr die Rolle trotzdem auf einen Stift (oder einen Pinsel oder etwas anderes, worüber die Spule leicht ablaufen kann)
- klemmt den Stift zwischen zwei Buchstapeln fest. Stapelt so hoch, dass die Spule nicht schleift. Gleichzeitig könnt ihr mit den Büchern eine provisorische Bremse bauen.
Allgemeine Tipps zum Angelschnur aufspulen
Grundsätzlich könnt ihr nun eure Angelschnur aufspulen. Achtet während des Spulvorgangs darauf, dass ihr nicht zu schnell kurbelt, um Drall zu vermeiden und die Schnur gleichmäßig auf die Rolle aufwickelt.
Das gelingt, indem ihr zum Beispiel die Rute unterm Arm festklemmt und nun mit einem feuchten Lappen oder Handschuhen über den Fingern die Schnur zwischen Spule und Rolle leicht hin und her führt – immer über die ganze Breite der Rolle.
Nutzt weder zu viel Schnur, noch zu wenig. Zu viel Schnur führt schnell zu Perückenbildung, zu wenig Schnur verliert ihr ziemlich an Wurfweite.
Wenn ihr die (wesentlich teurere) geflochtene Schnur aufspult, dann füllt nicht die ganze Rolle mit geflochtener Schnur. Meist ist auf Rollen für bis zu 300 m Schnur Platz. Nutzen tut man allerdings wesentlich weniger. Daher kann man also die ersten 100 m Schnur einfach mit der billigeren monofilen Schnur bespulen, dann die beiden Schnüre miteinander verbinden und den Rest dann mit geflochtener Schnur aufspulen. Wie ihr Angelschnur verbinden könnt, erfahrt ihr in unserem passenden Beitrag.
Hier haben wir noch eine kleine Bildstrecke für euch, die zeigt, wie man ganz leicht Angelschnur aufspulen kann!
Wir hoffen, dieser kleine Beitrag konnte euch weiterhelfen. Bleibt fit und Petri Heil!