Hunde sind manchmal ängstlich und zeigen dies auf unterschiedliche Weise. Sie ziehen den Schwanz ein, zittern oder bleiben einfach stehen. Diese Reaktionen sind normal und helfen ihnen, in schwierigen Situationen zu reagieren. Doch wenn dein Hund auch in alltäglichen Situationen ängstlich ist, kann das die Lebensqualität sowohl für ihn als auch für dich stark beeinflussen. In solchen Fällen ist es wichtig, deinem Hund zu helfen, seine Angst zu überwinden.
Erfahrungen als Welpe
Die Erfahrungen, die ein Hund als Welpe macht, prägen sein Verhalten und seine Reaktionen auf bestimmte Situationen. Bereits in der Welpenstube beobachten die kleinen Hunde, wie ihre Mutter auf verschiedene Reize reagiert. Angst kann in dieser frühen Lebensphase schnell erlernt werden. Daher ist die frühzeitige Sozialisation der Welpen besonders wichtig. Seriöse Züchter legen Wert darauf, Hunde miteinander zu verpaaren, die nicht übermäßig ängstlich sind. Schwierige Erfahrungen in der sensiblen, frühen Lebensphase können das ganze Leben eines Hundes beeinflussen.
Auch fehlende Erfahrungen oder Umweltreize können sich auf den Gemütszustand eines Hundes auswirken. Hunde, die aus einem Tierheim gerettet wurden, haben oft schlechte Erfahrungen gemacht. Erfahrungen in Tierheimen können aufgrund der vielen Hunde oft nicht ausreichend sozialisiert werden. Auch der Umzug von einem ruhigen ländlichen Gebiet in eine laute, hektische Stadt kann für Straßenhunde zu Problemen führen. Dennoch solltest du dich davon nicht abschrecken lassen, einem Hund aus dem Tierschutz ein liebevolles Zuhause zu schenken. Das richtige Training und Geduld stehen hier an erster Stelle.
Genetische Vorraussetzungen
Die genetische Veranlagung spielt eine Rolle bei der Ängstlichkeit von Hunden. Manche Rassen sind ruhiger und entspannter als andere. Ein Beispiel ist der Australian Cattle Dog, der als Treibhund vielen Reizen ausgesetzt ist und daher unempfindlicher ist. Im Gegensatz dazu ist der Border Collie als klassischer Hütehund feinfühliger und schneller traumatisiert.
Physiologische Beeinträchtigungen
Physiologische Beeinträchtigungen wie Hormonstörungen, Schmerzen oder Vergiftungen können ebenfalls zu Ängsten bei Hunden führen. Auch der Eintritt von körperlichen Beeinträchtigungen wie Hör- oder Sehverlust kann deinen Hund verunsichern und ängstlich machen. Daher ist es wichtig, dass du deinen Hund von einem Tierarzt untersuchen lässt, um mögliche körperliche Ursachen auszuschließen.
Was tun bei Angst?
Wenn dein Hund ängstlich ist, kann sich dies auf verschiedene Weisen zeigen. Verhaltensbezogene Symptome wie Starre, Flucht, Aggression oder nervöses Herumalbern können auftreten. Zusätzlich können auch körperliche Symptome wie eine eingeklemmte Rute, erstarrte Körperhaltung, weit aufgerissene Augen, Zittern, Schwitzen und schnelles Atmen auftreten.
In extremen Fällen kann es zu Panikattacken kommen, die bis zu 30 Minuten anhalten können. Wenn dein Hund in solch einer Situation ist, solltest du versuchen, ihn aus der Situation zu entfernen und für ihn da sein, bis er sich beruhigt. Ein Sicherheitsgeschirr ist in solchen Situationen wichtig, um zu verhindern, dass sich dein Hund verletzt.
Hilfreiche Übungen
Wenn du weißt, was bei deinem Hund Angst auslöst, kannst du den Umgang mit dem Reiz üben. Dabei ist es wichtig, dass sich dein Hund nur so weit dem Reiz annähert, dass er ihn bemerkt, sich aber noch auf dich konzentrieren kann. Spielen in unmittelbarer Nähe des Reizes kann deinen Hund beruhigen. Kenntnisse zur Körpersprache deines Hundes sind bei solchen Übungen besonders wichtig, um genügend Pausen einzulegen. Die Anwesenheit eines sozial sicheren, erwachsenen Hundes kann deinem ängstlichen Hund als Orientierung dienen. Nahrungsergänzungsmittel können ebenfalls für mehr Gelassenheit sorgen.
Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dir und deinem Hund ist die Basis für ein harmonisches Zusammenleben. Klare Regeln und Strukturen sowie berechenbares Handeln geben deinem Hund Halt und Sicherheit.
Insgesamt ist es wichtig, dass du deinen ängstlichen Hund unterstützt und seine Ängste ernst nimmst. Wenn die Ängste deines Hundes seine Lebensqualität negativ beeinflussen, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Form eines Hundetrainers in Anspruch zu nehmen, um deinem Hund bestmöglich zu helfen.