Anhaltend hohe Inflation: Warum steigen die Strompreise?

Anhaltend hohe Inflation: Warum steigen die Strompreise?

Die Inflation in Deutschland bleibt auf einem hohen Niveau. Neben steigenden Preisen für Lebensmittel sind auch die Strompreise betroffen. Die Verbraucher spüren die Auswirkungen der globalen Energiemärkte.

16 Prozent mehr für Strom als im Vorjahr

Im August stieg der Preis für Energie überdurchschnittlich um 8,3 Prozent, nachdem er im Juli nur um 5,7 Prozent gestiegen war. Insbesondere der Strom verteuerte sich um 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Kraftstoffe wie Benzin stiegen moderat um 3,7 Prozent, während leichtes Heizöl um 28,1 Prozent billiger wurde.

Streik in Australien treibt den Gaspreis in die Höhe

Der Preisanstieg beim Gas ist auf die Befürchtung zurückzuführen, dass bedeutende Gasexporteure in Australien streiken könnten. Tatsächlich traten Arbeiter in einer Flüssigerdgas-Anlage des Energiekonzerns Chevron in Australien in den Ausstand. Der europäische Gaspreis stieg daraufhin um weitere elf Prozent.

Wie der Strompreis mit dem Gaspreis verbunden ist

Der Strompreis ist eng mit dem Gasmarkt verbunden, dank des sogenannten “Merit-Order-Prinzips”. In Deutschland werden zuerst die günstigsten Energietechnologien wie Solar- und Windstrom in den Strommarkt eingespeist. Bei höherem Bedarf kommen teurere Energiequellen hinzu, wobei das letzte eingeschaltete Kraftwerk den Strompreis bestimmt.

Was private Haushalte zahlen

Aktuell zahlen Neukunden für Strom laut dem Vergleichsportals Verivox 30,4 Cent pro kWh. Bestandskunden zahlen sogar 39,6 Cent. Seit dem Tiefpunkt im Juni haben die Preise jedoch stetig zugenommen. Die Stromkosten sind von der Preissteigerung an der Strombörse abhängig und werden sich daher zeitverzögert auf die Verbrauchertarife auswirken.

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Auch Brot wird deutlich teurer

Neben den Strompreisen sind auch die Preise für Nahrungsmittel gestiegen. Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren sind spürbar teurer geworden, ebenso wie Brot und Getreideprodukte, Gemüse und Fisch. Speisefette und Speiseöle hingegen wurden günstiger.

Prognosen für die Inflationsentwicklung

Experten gehen davon aus, dass die Teuerungsrate in Deutschland im Gesamtjahr bei rund sechs Prozent liegen wird. Danach werde die Jahresteuerung jedoch spürbar nachlassen und bis 2025 auf 1,9 Prozent fallen.

Die anhaltende Inflation wird zwar allmählich abnehmen, aber dies wird sich noch lange hinziehen.

Quelle: ARD-Finanzredaktion