Anhaltende Kritik an bevorstehender Fußball-WM in Katar – VfB-Boss fordert FIFA zum Handeln auf

Anhaltende Kritik an bevorstehender Fußball-WM in Katar – VfB-Boss fordert FIFA zum Handeln auf

Ein Interview im Rahmen der ZDF-Dokumentation “Geheimsache Katar” hat im Vorfeld der am 20. November startenden Fußball-Weltmeisterschaft in Katar für Aufsehen gesorgt. Alexander Wehrle, der Vorstandschef des VfB Stuttgart, forderte die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes FIFA auf, gegen den WM-Botschafter Khalid Salman vorzugehen. Wehrle äußerte sich beim TV-Sender Sky besorgt über die homophoben Äußerungen Salmans und betonte, dass solch eine Gleichsetzung einer sexuellen Orientierung mit einer Geisteskrankheit inakzeptabel sei. “Hier muss Klartext gesprochen werden”, sagte Wehrle, der selbst offen zu seiner Homosexualität steht.

WM-Botschafter von Katar: Schwulsein ein “geistiger Schaden”

Khalid Salman, einer der offiziellen Botschafter des bevorstehenden Turniers in Katar, hatte in der ZDF-Dokumentation erklärt, dass Schwulsein eine Sünde sei, da es einen geistigen Schaden darstelle. Wehrle betonte, dass der Gastgeber der WM, sowohl über die FIFA als auch unabhängig davon, ein sicheres Erlebnis für jeden Fußballfan, unabhängig von sexueller Orientierung, garantieren müsse. Das Auswärtige Amt verurteilte die abwertenden Äußerungen des katarischen WM-Botschafters über Homosexuelle. Eine offizielle Reisewarnung für LGBTIQ+-Personen während der Fußball-WM wird jedoch derzeit nicht ausgesprochen.

Wenig Interesse an Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Das Interesse an der bevorstehenden WM in Baden-Württemberg ist gering. Es sind keine öffentlichen Veranstaltungen oder Public Viewings geplant, und auch viele Kneipen beteiligen sich an einem Boykott. Darüber hinaus haben auch viele aktive Fanszenen baden-württembergischer Vereine zum Boykott der WM aufgerufen. Laut einer Umfrage im Auftrag privater Radiosender wünscht sich jede zweite Person in Baden-Württemberg einen Boykott der WM durch die deutsche Nationalmannschaft, und nur etwa jeder Fünfte möchte sich die Spiele anschauen. Lediglich acht Prozent der Befragten freuen sich auf die Weltmeisterschaft in Katar.

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Kretschmann will WM-Spiele in Katar anschauen

Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) äußerte Bedenken gegenüber der WM in Katar. Er betonte jedoch, dass er sich, wenn sich die Zeit ergibt, das eine oder andere Spiel anschauen werde. Sein Parteikollege und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck lobte die politische Debatte um die Situation in Katar und hofft auf eine Verbesserung der Lage. Der ehemalige deutsche Nationalspieler Thomas Hitzlsperger äußerte Bedauern darüber, dass die Nationalspieler keine klare Position zur Fußball-WM und zum umstrittenen Gastgeber Katar beziehen. Er zeigte Verständnis für ihre Zurückhaltung, da oft das enge Beraterumfeld die Botschaften und Aussagen der Spieler kontrolliert, um ihre Karriere nicht zu gefährden.