Sie kennen es vermutlich: Ihre Präsentation steht und dann fällt Ihnen auf, dass nachträglich doch noch etwas geändert werden muss. Diese Änderung bringt oft einige Probleme mit sich: Bilder zerstören das Layout und Ihre Folien sehen undynamisch aus.
Was hierbei hilft, ist der PowerPoint-Folienmaster. Mit diesem können Sie ein ansprechendes Design mit Animationen und Triggern erstellen. Lesen Sie weiter, um alles über Tipps und Tricks mit Animationen auf dem Folienmaster zu erfahren.
PowerPoint-Folienmaster – Was ist das?
Mit der Hilfe des Folienmasters können Sie Ihre Präsentation beliebig abändern oder erweitern, ohne das Design und die Dynamik Ihrer Folien zu zerstören. In einheitlicher Weise können Sie schnell und einfach grundlegende Elemente festlegen.
Animationen auf dem Folienmaster – so geht’s!
Nicht nur um ein einheitliches Design beizubehalten, sondern auch um wiederkehrende Animationen einzurichten, eignet sich der PowerPoint-Folienmaster hervorragend. Um Trigger oder Animationen auf dem Folienmaster einzurichten, brauchen Sie nicht alle Folien einzeln damit zu versehen. Mit dem Folienmaster müssen Sie alles nur einmal einrichten.
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Effekt für Platzhalter eines Haupttextes. Auf den folgenden Bildern sehen Sie einmal eine leere Folie mit den Platzhaltern in der Normalansicht und dann die Folienmastervorlage.
Klicken Sie in der Normalansicht den Rahmen der Textbox an, wird Ihnen direkt das Animationsmenü angezeigt, aus dem Sie einen Effekt auswählen können.
In der Ansicht des Folienmasters werden Ihnen direkt am Rahmen die einzelnen Effektstufen angezeigt. Da es sich hierbei um fünf verschiedene Text-Ebenen handelt, werden fünf Ziffern angegeben. Im Animationsmenü hingegen sehen Sie nur eine Zeile und die anderen Stufen werden erst sichtbar, wenn Sie auf die jeweilige Stufe klicken.
Wenn Sie den Folienmaster schließen, sehen Sie in der Normalansicht im Animationsmenü rechts die zuvor gewählte Animation, die nun den Zusatz “Master” enthält. In dem Platzhalter sind auf der Folie fünf Textzeilen eingefügt worden. Im Animationsmenü sehen Sie, dass der Zusatz “Master” fehlt und das Maussymbol vorne links “Beim Klicken” signalisiert.
Der Ablauf der Animationen läuft wie in der im Animationsmenü dargestellten Reihenfolge ab. Zuerst erfolgt durch einen Klick die Animation des Folienmasters und dann die Animation des Textfeldes auf der Folie.
Vorsicht: Beim Auswählen und Hinzufügen von Platzhaltern im Folienmaster ist es einfach sich zu irren. Wünschen Sie sich für alle Folien inklusive sämtlicher Folienlayouts eine Animation, müssen Sie die “oberste” Folie im Folienmaster auswählen.
Wählen Sie hingegen die Masterfolie aus, die markiert ist, wenn Sie von einer x-beliebigen Folie in den Folienmaster gehen, werden die Effekte auch nur bei den Folien angewandt, die diesem Master zugeordnet sind. Im Menü des Animationsbereichs sehen Sie den Unterschied.
Hierbei sehen Sie, dass oben eine Animation auf der “obersten” Masterfolie eingerichtet worden ist. Darunter finden Sie einen weiteren Effekt für einen der Layout-Folienmaster. Tragen Sie Ihre Folien nun im Präsentationsmodus vor, läuft die Animation wie folgt ab:
- Zuerst laufen, durch einen Mausklick ausgelöst, die Effekte der Masterfolie durch.
- Anschließend laufen die ausgewählten Effekte des jeweiligen Folienlayouts ab.
Achtung: Haben Sie zwei identische Textboxen ausgewählt, bedeutet dies, dass die Animation der Texte im Textfeld auf der Folie ebenso zweimal (hintereinander) erfolgt.
Im folgenden Screenshot ist lediglich das Textfeld im Layout des Folienmasters mit einer Animation versehen worden.
Problematik von Animationen auf dem Folienmaster
Beachten Sie, dass der Einsatz von Animationen auf dem Folienmaster viel Aufmerksamkeit braucht. Im Nachhinein ist es oftmals schwer, Effekte, die falsch eingefügt wurden, wieder zu bearbeiten, zu ändern oder herauszunehmen. Beachten Sie, dass diese Tatsache weiter verstärkt wird, wenn Sie zusätzlich eigene Objekte auf dem Folienmaster einfügen und diese animieren.
Das Dreieck wurde anschließend mit den Effekten “Hineinschweben” und “Rotieren” bearbeitet und so eingestellt, dass diese “Beim Klicken auf” ausgeführt werden. Im Menü des Animationsbereichs ist oben der erste Effekt des Textplatzhalters sichtbar.
Das Problem hierbei ist, dass im Animationsbereich nur noch die Animation des Platzhalters sichtbar ist, sobald Sie den Folienmaster wieder schließen. Die beiden Effekte des Dreiecks sind nicht mehr zu sehen.
Animationen auf dem Folienmaster – unsere Tipps
Haben Sie auf dem Folienmaster eine Animation eingerichtet, wird diese zunächst nach jedem Folienstart ablaufen. Wenn Sie mit spektakulären Folienübergängen arbeiten, kann es schnell passieren, dass Ihr Publikum durch die vielen Bewegungen auf Ihren Folien genervt ist. Auch die Art und Weise, wie der Effekt abläuft, spielt eine wichtige Rolle: animierte Clips beispielsweise bringen oft noch mehr Unruhe in Ihre Präsentation. Auch Formen, die sich im Hintergrund schemenhaft bewegen, wirken schnell störend. Unser Tipp: Schauen Sie sich Ihre gesamte Präsentation in Originalgröße, wenn möglich sogar im späteren Vorführraum in Ruhe an. Weniger ist mehr und Sie werden merken, ob Ihre Präsentation fertig ist oder noch weiter ausgebaut werden kann.
Um zur Masteransicht zu gelangen, müssen Sie normalerweise über das Menüband gehen. Dies erfordert einige Klicks und kostet mehr Zeit als mit Shortcuts zu arbeiten. Mit der Tastenkombination (deutsch für Shortcut) “Shift” und Klick auf das Symbol der Normalansicht unten rechts in der Statuszeile geht dies wesentlich schneller. Mit einem weiteren Klick auf den Button kommen Sie wieder zurück zur Normalansicht.
Finden Sie außerdem in unserem Blogartikel zum Thema “Shortcuts” mehr über nützliche Tastenkombinationen heraus.
Zur Erinnerung: Ein Trigger ist ein Auslöser/Schalter in Form eines beliebigen Objekts, der explizit einen Effekt anstößt. Möchten Sie Effekte vom Folienmaster mit Animationen, die auf der Folie ablaufen, kombinieren, bieten sich PowerPoint-Trigger an. Hierbei ist es sinnvoll, erst einmal alle Effekte auf der Folie zu entwerfen und anschließend die Animationen für den Folienmaster zu kopieren. So können Sie sicherstellen, dass der Ablauf zeitlich genau angepasst werden kann. Alternativ können Sie auch einen bestehenden Master kopieren und diesen dann so verändern, dass er Ihren Ansprüchen entspricht. Diesen Master können Sie dann explizit für Testläufe verändern, ohne den Originalmaster zu bearbeiten.
Trigger auf dem Folienmaster – die Besonderheiten
Viele PowerPoint-Anwender:innen wissen nicht, dass Triggerfelder, die sich auf dem Folienmaster befinden, auch ausgelöst werden können, wenn Sie sich im normalen Präsentationsmodus befinden. Achtung: Bestimmte Objekte, die auf dem Master liegen, müssen hierfür angeklickt werden. Es ist also wichtig, dass diese freiliegen. Das heißt in diesem Fall nicht nur, dass die Objekte einfach sichtbar sein müssen, sondern auch, dass:
- Diese Objekte nicht von Elementen auf dem Master überlagert sind.
- Diese Objekte nicht von Elementen auf der Folie (in der Normalansicht) verdeckt sein dürfen.
- Diese Objekte nicht hinter Platzhaltern jeglicher Art liegen sollten.
Während die ersten beiden Punkte einleuchtend sind, birgt der dritte Punkt einige Fallen, die wir Ihnen hier erläutern werden. Auf dem Folienmaster gibt es keine Option “Animationen ein- bzw. auszuschalten”. Mit einem Trick jedoch können Sie eine Wahlmöglichkeit schaffen.
Normalerweise laufen die Animationen auf jeder Folie so ab, wie sie auf der Masterfolie definiert werden. Standardgemäß gibt es hierbei keine Ausnahmen. Mittels eines Triggers jedoch, können Sie einen anderen Weg beschreiten, der eine individuelle Lösung zeigt.
Eine schnelle und frei wählbare Reaktion ist beim Vortrag auf sich ändernde Gegebenheiten aus verschiedenen Gründen sinnvoll.
Tipps, wie Sie Ihre Präsentationszeit richtig managen finden Sie im Beitrag “Zeitmanagement”.
So gehen Sie vor:
Öffnen Sie den Folienmaster der Folie mit der Textbox und wählen Sie im Masterbereich “Titel und Inhalt Layout”. Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste auf die Folie und wählen Sie “Layout duplizieren”. Ab diesem Punkt arbeiten Sie mit zwei Folienmastern, die Sie jeweils mit Schaltflächen auf dem Master auswählen können.
In diesem Beispiel haben wir im neuen Master eine Form mit dem Hinweis “ohne Animation” eingefügt, damit die Vorgehensweise sich anschaulicher erklären lässt.
Auf der anderen Masterfolie fügen Sie zwei Formen als Schaltflächen ein. Zur Verdeutlichung haben wir hier ein grünes Dreieck und einen roten Pfeil eingefügt. Tipp: Legen Sie beim späteren Anwenden einfache Rechtecke oben und unten in die Ecke. Füllen Sie diese mit 100%iger Transparenz so, dass nur Sie die Schaltflächen sehen können ohne, dass Ihre Zuschauer:innen etwas davon sehen.
Im nächsten Schritt haben wir ein blaues Rechteck “mit Animation” auf der Folie platziert. Diese Formatvorlage wird nun mit der Textanimation “Einfliegen > von links” versehen. Markieren Sie den Effekt und wählen Sie danach “Animationen > Trigger > Beim Klicken auf > Pfeil nach rechts” aus.
Im Bild sehen Sie links fünf Blitze für die fünf Textebenen. Das bedeutet, dass die Animation des Textes erst erfolgt, wenn Sie auf den blauen Pfeil klicken. Klicken Sie nun auf das grüne Dreieck und versehen Sie dies mit einem Hyperlink zur nächsten Folie. Klicken Sie dann im Präsentationsmodus auf das Dreieck wird nicht die nächste Folie des Folienmasters verbunden, sondern die nächste Folie im normalen Präsentationsmodus.
Schließen Sie im nächsten Schritt den Folienmaster, sodass Sie sich wieder in der Normalansicht befinden. Markieren Sie nun alle Folien mit dem Layout “ohne Animation” in der Übersicht und wählen Sie mit der rechten Maustaste “Folie ausblenden”. Danach sind alle Foliennummern der ausgeblendeten Folien durchgestrichen. Im normalen Präsentationsmodus würden diese ausgeblendeten Folien nicht angezeigt werden.
Der Präsentationsablauf
Nach diesen Schritten sieht der Ablauf Ihrer Präsentation wie folgt aus:
Auch wenn dieser Weg auf den ersten Blick mit viel Aufwand verbunden zu sein scheint, ist die Durchführung schnell erledigt und beim Gebrauch sehr nützlich. Für die gleiche Möglichkeit gibt es außerdem eine weitere Vorgehensweise, die wir Ihnen im folgenden Absatz vorstellen werden. Auch, wenn diese im ersten Moment verwirrend erscheinen kann, wollen wir die Methode nicht unerwähnt lassen, da Sie trotzdem von vielen PowerPoint-Anwender:innen verwendet wird.
Trigger auf dem Folienmaster durch Textboxen
Bei dieser Variante kopieren Sie nicht die gesamte Folie in den Folienmaster, sondern markieren lediglich die Textbox auf der entsprechenden Masterfolie und duplizieren nur die Textbox. Zur Unterscheidung haben wir den Text dieser Boxen in den Screenshots rot eingefärbt.
Präsentationsablauf:
Der Ablauf dieser Präsentation ist ähnlich wie im ersten Beispiel und sieht wie folgt aus:
Der Vorteil, der eben vorgestellten Lösung ist, dass Sie weniger Folienmaster haben und der Weg dadurch eventuell einleuchtender/direkter erscheint.
Fazit- Verständliche und optisch ansprechende Präsentationen dank Trigger im Folienmaster!
Auch, wenn das Erstellen von Triggern und Animationen auf dem Folienmaster auf den ersten Blick aufwendig erscheint, ist es eine Garantie für mehr Aufmerksamkeit und Verständnis im Publikum. Probieren Sie die verschiedenen Varianten aus und testen Sie selbst, welche für Sie am besten funktioniert.
Zögern Sie nicht, uns bei Fragen zu Animationen auf dem Folienmaster oder PowerPoint generell zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gerne weiter.
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