Anschlusssituationen von Heizkörpern

Anschlusssituationen von Heizkörpern

Heizkörper sind dafür verantwortlich, die von der Heizungsanlage erzeugte Wärme an den Raum abzugeben. Die Anordnung des Heizkörpers im Raum spielt dabei eine wichtige Rolle. Üblicherweise sollte er an der Außenwand und idealerweise unter dem Fenster montiert sein. Darüber hinaus beeinflusst auch die Anschlusssituation die Wärmeabgabe. Im Folgenden werden die verschiedenen Arten der Heizkörperanschlüsse näher erläutert.

Heizkörper-Einteilung

Auf dem Markt gibt es verschiedene Arten von Heizkörpern. Grob kann man sie in Gliederheizkörper (z.B. Stahlrohrradiatoren und Gussradiatoren) und Flachheizkörper einteilen. Weitere Modelle sind Badheizkörper, die ähnlich wie Stahlrohrradiatoren sind, sowie Konvektoren und Sockel- bzw. Fußleisten-Heizkörper. In den letzten Jahren haben Ventil-Kompaktheizkörper, die bereits mit integrierter Anschluss- und Ventilgarnitur ausgestattet sind, immer mehr an Bedeutung gewonnen.

Heizkörper-Anschlussarten

Die Leistung der Heizkörper hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Bauart, den Abmessungen, der Heizwassertemperatur, der Raumtemperatur und dem Heizwasservolumenstrom. Um die Heizkörper miteinander vergleichen zu können, werden sie in Prüfständen gemessen und die Ergebnisse in den Herstellerunterlagen angegeben. Die genormten Prüfstandsbedingungen spiegeln jedoch nicht immer die tatsächlichen Bedingungen vor Ort wider. Dazu gehört auch die Anschlussweise von Vor- und Rücklauf. Normgerecht werden Vor- und Rücklauf gleichseitig mit oben liegendem Vorlauf angeschlossen. Je nach Rohrführung und Anlagenkonzeption können jedoch auch andere Anschlusssituationen auf der Baustelle zu finden sein, wie gleichseitiger, wechselseitiger, reitender oder hängender Anschluss.

Auswirkungen der Anschlussart

Es stellt sich die Frage, ob die Anschlussart eines Heizkörpers Auswirkungen auf die Wärmeleistung hat. Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass zwischen gleich- und wechselseitigem Anschluss keine signifikanten Unterschiede in der Wärmeleistung festzustellen sind. Auch die Größe des Heizkörpers hat kaum Einfluss darauf. Das bedeutet, dass es bezüglich der Wärmeleistung nahezu unerheblich ist, ob der Heizkörper gleich- oder wechselseitig angeschlossen wird.

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Allerdings können andere Anschlussarten sehr wohl Auswirkungen auf die Wärmeleistung haben. Beispielsweise ist dies bei einem reitenden Anschluss der Fall, wenn die Heizmittelströmung im Heizkörper nicht mit einer Blind- bzw. Stauscheibe umgelenkt wird. Solche Stauscheiben leiten das Heizungswasser vom Vorlauf von unten nach oben um und passen die Durchströmung den Verhältnissen eines gleich- oder wechselseitig angeschlossenen Heizkörpers an. Die Verwendung einer Stauscheibe ist bei Gliederheizkörpern unproblematisch und kann in der Regel vom Hersteller eingebaut werden. Bei Flachheizkörpern gestaltet sich dies aufgrund der Konstruktion jedoch sehr aufwendig, weshalb darauf oft verzichtet wird. Dadurch muss eine Leistungsminderung von bis zu 15% berücksichtigt werden. Auch beim hängenden Anschluss besteht die Möglichkeit, eine Stauscheibe einzusetzen, die jedoch vor dem Rücklaufaustritt platziert wird. Dennoch kann bei einem hängenden Anschluss mit Stauscheibe eine Leistungsminderung nicht vermieden werden.

Besonders nachteilig wirken sich vertauschte Anschlussleitungen aus, wenn der Vorlauf auf der unteren Seite und der Rücklauf auf der oberen Seite des Heizkörpers angeschlossen werden. Diese Installationsart kann nur auf einen Fehler zurückzuführen sein, kommt aber in der Praxis immer wieder vor. Die Wärmeleistung solcher Heizkörper kann bis zu 50% unter der angegebenen Normleistung liegen.

Weitere Einflüsse

Manchmal besteht der Wunsch, Flachheizkörper senkrecht anstatt horizontal zu montieren. Dies kann beispielsweise aus Platzgründen, aufgrund der Verwendung nur einer bestimmten Heizkörperform im Gebäude oder aus Kostengründen gegenüber Heizwänden oder Stahlrohrradiatoren erfolgen. Dabei muss jedoch eine Leistungsminderung in Kauf genommen werden, die stark von dem Konvektionsanteil des Flachheizkörpers abhängt, da die Konvektionsschächte waagerecht liegen und daher kaum Leistung erbringen. Am besten geeignet sind Flachheizkörper mit geringem Konvektionsanteil, also einreihige Flachheizkörper, die wechselseitig angeschlossen sind und einen oben liegenden Vorlauf haben. Bei dieser Variante beträgt die Leistungsminderung im Vergleich zur horizontalen Montage nur etwa 8%.

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Außerdem haben auch Heizkörperverkleidungen, der Einbau in einer Nische, Einschränkungen durch Möbelstücke und sogar Heizkörperbeschichtungen Einfluss auf das Wärmeabgabeverhalten von Heizkörpern. In solchen Situationen kann eine Vergrößerung der Heizflächen erforderlich sein, um die jeweiligen Leistungsverluste auszugleichen und die benötigte Wärmemenge zu übertragen.

Dipl.-Ing. Frank Sprenger, Technische Public Relations bei Buderus Heiztechnik GmbH, Wetzlar

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Abbildung 1: Aufbau eines Gliederheizkörpers: Im Schnitt ist die Verbindung zweier Glieder eines Gussradiators dargestellt, die in ähnlicher Weise auch für einen Stahlrohrradiator gilt.

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Abbildung 2: Schnittdarstellung eines Flachheizkörpers, der mit eingebauter Anschluss- und Ventilgarnitur als Fertigheizkörper ausgeführt ist.

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Abbildung 3: Anschlussarten von Heizkörpern.

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Abbildung 4: Mit einer Stauscheibe kann die Heizmittelströmung in reitend angeschlossenen Gliederheizkörpern umgelenkt werden. Dadurch wird eine ähnliche Durchströmung wie bei gleich- oder wechselseitig angeschlossenen Heizkörpern erreicht.

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Abbildung 5: Beispiel einer Ventilgarnitur für den Anschluss von Gliederheizkörpern im Einrohrsystem.