Schlafapnoe ist eine häufige Schlafstörung, die unbehandelt zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann. Die gute Nachricht ist, dass es verschiedene Optionen gibt, um die Symptome der Schlafapnoe zu behandeln und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Die gängigsten Behandlungen sind APAP, BPAP, CPAP und VPAP – aber was bedeuten diese Abkürzungen und worin liegen die Unterschiede?
Die Grundlagen der Überdruckbeatmung
Alle vier Behandlungsformen – APAP, BPAP, CPAP und VPAP – basieren auf der Überdruckbeatmungstherapie PAP (Positive Airway Pressure). Bei dieser Therapie wird dem Patienten während des Schlafs kontinuierlich Atemluft mit einem leichten Überdruck zugeführt, um das Kollabieren der Atemwege zu verhindern. Dieses Verfahren wird als “pneumatische Schienung” der Atemwege bezeichnet und kann effektiv nächtliche Atemaussetzer und Atemflussbehinderungen reduzieren. Gleichzeitig wird auch das Schnarchen weitgehend unterdrückt oder zumindest stark reduziert. Es ist wichtig zu beachten, dass die Überdruckbeatmung eine Dauertherapie ist und jede Nacht verwendet werden muss, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
APAP: Automatischer positiver Atemwegsdruck
APAP steht für Auto Continuous Positive Airway Pressure und ist eine Weiterentwicklung der CPAP-Therapie. Bei der APAP-Therapie ermittelt das Beatmungsgerät über einen Sensor den individuell notwendigen therapeutischen Druck für jeden Atemzug. Dadurch wird immer nur so viel Überdruck erzeugt, wie vom Patienten gerade benötigt wird. Der größte Vorteil der APAP-Therapie besteht darin, dass das Gerät die Druckeinstellungen automatisch an die Schlafposition und -phase anpasst. Die APAP-Therapie bietet ein höheres Komfortniveau und reduziert druckbezogene Nebenwirkungen.
BPAP: BiLevel Positive Airway Pressure
BPAP steht für BiLevel Positive Airway Pressure. Bei dieser Behandlungsmethode ist das Beatmungsgerät mit zwei unterschiedlichen Druckstufen ausgestattet: einem höheren Luftdruck für die Einatmung und einem niedrigeren Luftdruck für die Ausatmung. Durch diese duale Einstellung wird das Ausatmen erleichtert und der Atemkomfort verbessert. BPAP-Geräte werden häufig bei schwergradiger obstruktiver Schlafapnoe oder bei Patienten mit Begleiterkrankungen wie Herzinsuffizienz oder COPD eingesetzt. Diese Geräte unterstützen das natürliche Atemmuster und sorgen für eine leichtere und natürlichere Atmung.
CPAP: Kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck
CPAP steht für Continuous Positive Airway Pressure und stellt die Standardform der Überdruckbeatmung dar. Bei der CPAP-Therapie wird ein konstanter positiver Druck in die Atemwege des Patienten geleitet. Der größte Nachteil der CPAP-Therapie ist, dass es für manche Patienten schwierig sein kann, gegen den einströmenden Luftstrom auszuatmen. Es gibt jedoch Funktionen wie die “Rampenfunktion”, die den Druck beim Einschlafen allmählich erhöht, um den Komfort zu verbessern. CPAP-Geräte sind die kostengünstigste Option und werden am häufigsten verwendet.
VPAP: Variable Positive Airway Pressure
VPAP steht für Variable Positive Airway Pressure und ist eine Sonderform der BPAP-Behandlung. Bei der VPAP-Therapie passt sich der Einatemdruck den individuellen Bedürfnissen des Patienten innerhalb bestimmter Grenzen an. Diese Behandlungsmethode wird vor allem bei der Behandlung der zentralen Schlafapnoe eingesetzt, bei der keine mechanische Verengung der Atemwege vorliegt. Die VPAP-Therapie minimiert die Atemschwankungen und verbessert die Atmung bei der zentralen Schlafapnoe.
Insgesamt hängt die Auswahl des geeigneten PAP-Geräts von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Schweregrad der Schlafapnoe, Begleiterkrankungen und Kostenaspekten. Der behandelnde Arzt wird eine geeignete Option basierend auf verschiedenen Tests im Schlaflabor empfehlen. Die APAP- und BPAP-Therapien haben sich als überlegen in Bezug auf die Behandlung der Symptome und die Schlafqualität erwiesen. Wenn jedoch keine der PAP-Varianten geeignet ist, kann eine ursachenbezogene Therapie in Betracht gezogen werden.
Schlafapnoe ist eine ernsthafte Erkrankung, aber es gibt effektive Behandlungsmöglichkeiten. Es ist wichtig, mit einem Arzt über die verschiedenen Optionen zu sprechen, um die beste Lösung für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.
