Ein selbst zubereiteter Apfelsaft schmeckt einfach grandios. Vor allem in Spätsommer und Herbst hat man häufig eine große Menge Äpfel aus der Region oder sogar aus dem eigenen Garten, die man unmöglich alle auf einmal verzehren kann. Warum also nicht aus diesen Äpfeln einen einzigartigen Apfelsaft herstellen? Die Herstellung ist einfach, schnell und vielseitig verwendbar. Man benötigt keine großen Gerätschaften und kann mit minimalem Aufwand und einfachen Mitteln seinen eigenen Apfelsaft herstellen. Das Beste daran ist, dass der Apfelsaft entweder für den Eigenbedarf verwendet oder als gelungenes Geschenk an Freunde und Verwandte verschenkt werden kann.
Apfelsaft Herstellung für 1 Liter
Die Süße des Apfelsaftes hängt von der Apfelsorte und dem Reifegrad ab. Für einen ausgeglichenen süßen Geschmack, können verschiedene Apfelsorten gemischt werden. Werden nur saure oder nur süße Sorten verwendet, können Zucker oder Zitronensaft hinzugefügt werden, um den richtigen Geschmack zu erhalten.
Zutaten für den Apfelsaft:
- 2 kg Äpfel (beliebige)
- 1 l Wasser
- 1 Schuss Zitronensaft
- Zucker
Des Weiteren benötigt man ein Sieb, 2 Töpfe, ein scharfes Messer, einen Kochlöffel, einen Schöpflöffel, ein sauberes Mulltuch (Stoffwindel) und eine sterile Flasche mit einem Fassungsvermögen von 1 Liter.
Und so geht’s:
- Die Flasche zum Abfüllen des Saftes muss steril sein. Dafür wird die gewünschte Flasche und auch der Verschluss bei 140°C für 12-15 Minuten in den Backofen gelegt und keimfrei gemacht.
- Währenddessen die Äpfel sorgfältig waschen und von Dellen, dunklen Stellen und Wurmstichen befreien. Unbedingt faule Äpfel entfernen und Stiele sowie Kerngehäuse entfernen.
- Die Äpfel in kleine Stücke schneiden, in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und bei mittlerer Hitze 20-25 Minuten weich kochen lassen.
- Das Sieb auf den zweiten Topf hängen und mit dem Mulltuch auskleiden. Die gekochte, weiche Apfelmasse in den Topf mit dem Sieb leeren. Das Mulltuch gut auswringen bzw. auspressen, damit keine Flüssigkeit verloren geht.
- Den Saft nach Bedarf mit Zucker und Zitronensaft abschmecken und weitere 18-20 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Während des Kochens den Schaum mit einem Schöpflöffel abschöpfen.
- Den Topf vom Herd nehmen und den Saft in die sterile Flasche füllen. Die Flasche gut verschließen und an einem kühlen Ort aufbewahren. Der selbstgemachte Apfelsaft hält sich gut verschlossen mindestens ein Jahr.
Natürlich kann man Apfelsaft auch mit einem Entsafter herstellen. Mit einem Kaltentsafter bleiben der volle Geschmack und alle Nährstoffe erhalten, jedoch ist der Saft dann nur ein paar Tage haltbar. Mit einem Dampfentsafter wird der Saft länger haltbar, jedoch werden dabei einige wichtige Nährstoffe zerstört.
Trüber und klarer Apfelsaft
Sobald der Apfelsaft gepresst ist, erhält man einen naturtrüben (fruchtfleischhaltigen) Apfeldirektsaft. Schwebstoffe lassen den Saft undurchsichtig aussehen und setzen sich am Boden ab. Daher sollte die Flasche vor dem Trinken immer kräftig geschüttelt werden. Für klaren Apfelsaft wird Apfelsaftkonzentrat verwendet. Dabei werden dem Apfelsaft schonend Wasser und Aromastoffe entzogen und anschließend speziell aufbereitetes Trinkwasser und Aroma wieder hinzugefügt.
Apfelmost
Ein guter Apfelmost ist eine gute Begleitung zu den verschiedensten Speisen, besonders zu deftigen Fleischgerichten. Auch für Saucen kann er verwendet werden. Um Apfelmost herzustellen, benötigt man zunächst einmal eine große Menge Äpfel, aus denen man einen Apfelsaft herstellt. Dabei sollten möglichst zucker- und säurereiche Sorten verwendet werden, um die verschiedenen Farbnuancen von Apfelmost zu erhalten.
So geht’s:
- Das Obst waschen und faule Äpfel aussortieren.
- Die Äpfel mit Gehäuse mahlen, damit eine pressfähige Maische entsteht.
- Die Maische langsam durch eine Presse abpressen.
- Den gewonnenen Saft mit Wasser und Zucker vermischen und in einen gut gereinigten Gärbehälter umfüllen. Dabei darauf achten, dass das Fass nicht zu voll gemacht wird und ca. 1/4 des Raums freigelassen wird.
- Das Fass mit einem Zapfhahn ausstatten, um zwischendurch den Most probieren zu können.
- Das Apfel-Wasser-Zucker-Gemisch mit Hefenährsalz oder Reinzuchthefe vermengen, um einen Gärungsprozess zu starten, der dem Most seinen unverwechselbaren Geschmack verleiht.
- Den Gärbehälter luftdicht verschließen und den Gärprozess beginnen lassen.
- Den Gärspund bzw. Gärröhrchen des Fasses bis zur Markierung mit hochprozentigem Schnaps, Doppelsalzen oder schwefliger Säure (aus der Apotheke) füllen, um sicherzustellen, dass das Gärgas aus dem Gärbehälter entweichen kann, aber keine Luft von außen eindringen kann.
- Je länger der Most im Gärbehälter ist, desto säuerlicher wird er. Bei Bedarf kann er nachgezuckert oder ein Mostveredler hinzugefügt werden, der ein natürlicher Zusatz aus Südfrüchten ohne Konservierungsstoffe ist.
Selbstgemachter Apfelmost schmeckt einfach grandios! Man kann auch Birnen anstelle von Äpfeln verwenden oder Äpfel und Birnen mischen. Es ist jedoch wichtig, sowohl bei den Äpfeln als auch bei den verwendeten Utensilien auf Sauberkeit zu achten.
Weitere Verwendung
Mit etwas Alkohol oder verschiedenen Gewürzen kann man zum Beispiel einen köstlichen Punsch aus dem Saft zaubern. Auch als Zugabe zu Gelees oder in unterschiedlichen Kuchenteigen macht sich ein selbstgemachter Apfelsaft sehr gut. Als Apfelschorle wird er mit einem Schuss Mineralwasser getrunken.
Probiert es aus und entdeckt die vielseitige Verwendung von Apfelsaft und Apfelmost!
- Selbstgemachter Apfelsaft naturtrüb
- Wodka Apple
- Apfelsaft-Soda-Gin
- Apfel-Aperol
- Apfelmostsuppe
- Apfelmostkraut
