Bist du auf der Suche nach einer Möglichkeit, mit deinem Smartphone Geld zu verdienen? Dann könnten Microjob-Apps die Lösung sein. Doch lohnen sich diese Apps wirklich? In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf das Thema und zeigen dir, was du beachten solltest.
Punkte sammeln sehr zeitaufwändig
Eine Überprüfung hat ergeben, dass das Sammeln von genügend Punkten für eine Auszahlung sehr zeitaufwendig ist. Bei der App “Goldesel” werden beispielsweise mindestens 5.000 Punkte benötigt, um 5 Euro auszahlen zu können. Die meisten Aufgaben bringen jedoch nur wenige Punkte ein. Das Herunterladen einer App beispielsweise bringt oft nur etwa 30 Punkte. Zudem werden die Punkte für erledigte Aufgaben nicht immer gutgeschrieben – die Gründe dafür bleiben unklar.
Ähnlich ist es auch bei den anderen überprüften Microjob-Apps “Cash Pirate” und “Gift Wallet”. Hier gestaltet sich das Sammeln der Punkte sogar noch mühsamer. Im Testzeitraum von mehreren Wochen war es nicht möglich, genügend Punkte für die Einlösung eines Gutscheins zu sammeln.
Verdiente Punkte werden nicht ausgezahlt
Nutzer:innen der App “Goldesel” beschweren sich darüber, dass ihnen die verdienten Punkte nicht ausbezahlt werden. Dies konnte auch das Marktwächter-Team bestätigen. Bereits im Mai 2019 wurde ein 5-Euro-Gutschein beantragt, doch auch nach mehreren Monaten Wartezeit blieb dieser aus. Der Kundenservice von “Goldesel” antwortete lediglich, dass die Zustellung eines Gutscheins einige Zeit in Anspruch nehmen könne. Alle weiteren Anfragen blieben unbeantwortet.
Dies scheint kein Einzelfall zu sein, wie die negativen Kommentare im Google Play Store vermuten lassen. Viele Nutzer:innen haben scheinbar ähnliche Erfahrungen gemacht.
App-Daten für aggressive Werbung genutzt
Für viele Microjobs musst du deine Daten preisgeben. E-Mail-Adresse und Telefonnummer sind oft Pflichtangaben für die Erledigung von Aufgaben. Bereits kurz nach der Teilnahme an Gewinnspielen und Umfragen in der App “Goldesel” erhielt das Marktwächter-Team aggressive Werbeanrufe. Innerhalb von vier Wochen landeten über 10.000 Werbemails in einem eigens dafür eingerichteten E-Mail-Konto. Diese Werbemails stammen von E-Mail-Marketing-Firmen, denen die Microjobber keine Einwilligung zur Nutzung ihrer Daten gegeben haben. Die Datenschutzerklärungen und Teilnahmebedingungen der Gewinnspiele oder Umfragen decken eine Weitergabe an diese Werbepartner nicht ab.
Was kannst du gegen Spam-Mails tun und wo kannst du dich beschweren? Hier findest du eine Zusammenfassung unserer Tipps.
Unerwünschte Werbeanrufe kannst du außerdem über ein eigenes Beschwerdeformular direkt an die Bundesnetzagentur melden.
Tipps zum Geldverdienen mit dem Handy
Wenn du dir mit Microjob-Apps etwas dazu verdienen oder Gutscheine erarbeiten möchtest, informiere dich vorher gut, ob die Apps seriös sind. Andernfalls riskierst du, dass deine persönlichen Daten von Firmen missbraucht werden.
Hier sind einige Tipps, die dir bei der Auswahl der richtigen App helfen können:
- Achte auf kritische Kommentare und Bewertungen von anderen Nutzer:innen in den App-Stores. Bedenke jedoch, dass Bewertungen gefälscht sein können. Such daher auch nach Bewertungen außerhalb der App-Stores.
- Gehe sparsam mit deinen Daten um, wenn du Apps für Microjobs nutzt.
- Bedenke, dass Microjob-Apps keinen echten und planbaren Nebenverdienst bieten. Wenn du jedoch mit kleinen Aufträgen Gutscheine oder kleine Geldbeträge verdienen möchtest, ist dies mit seriösen Microjobs möglich.
- Recherchiere vor der Registrierung bei Apps für Microjobs, welchen Gegenwert der Anbieter für die Erledigung der Aufgaben bietet. Nur so kannst du das Kosten-Nutzen-Verhältnis abschätzen.
Fazit:
Microjob-Apps bieten eine Möglichkeit, mit dem Smartphone Geld zu verdienen. Allerdings gibt es auch einige Risiken, die du beachten solltest. Sei vorsichtig mit deinen persönlichen Daten und informiere dich gut über die Seriosität der Apps. So kannst du sicherstellen, dass du nicht Opfer von Datenmissbrauch oder unfairen Praktiken wirst.