Aquarell malen – Einsteigerleitfaden zur Aquarellmalerei

Aquarell malen – Die Anleitung zur Aquarellmalerei

Das Aquarellmalen ist perfekt für ungeduldige Menschen, denn Aquarellbilder sind schnell gemalt. Schon nach kurzer Zeit siehst du Ergebnisse, was sehr motivierend ist. Du kannst ohne große Vorkenntnisse mit der Aquarellmalerei beginnen und benötigst nur wenig Material und Zubehör. Die Aquarellbilder trocknen auch schnell.

Was ist Aquarellmalerei?

Aquarell leitet sich vom lateinischen Wort “Aqua” ab, was Wasser bedeutet. Neben Wasser wird Aquarellfarbe verwendet, eine transparente Farbe, die aus Farbpigmenten und einem Bindemittel besteht. Diese Farbe wird mit Wasser verdünnt und mit einem Pinsel auf den Malgrund, meistens Aquarellpapier, aufgetragen. Bei der Aquarellmalerei bleibt der Untergrund sichtbar, im Gegensatz zu anderen Maltechniken wie der Acryl- oder Ölmalerei. Du kannst diese Technik nutzen, um verschiedene Farbtöne übereinander aufzutragen und spannende Effekte zu erzeugen. Aquarellfarben werden auch oft als Wasserfarben bezeichnet.

Die Geschichte der Aquarellmalerei

Die Aquarellmalerei entstand um das Jahr 1500 herum durch den Maler Albrecht Dürer. Damals wurde Aquarell eher für Entwürfe verwendet, aus denen dann Ölgemälde entstanden. Im 18. Jahrhundert jedoch stieg das Ansehen dieser Kunstform durch Künstler wie William Turner, Christian Modersohn und Emil Nolde, gefolgt von Paul Cézanne. Seit dieser Zeit ist das Aquarellmalen eine etablierte Kunstform.

Aquarell malen

Aquarellfarbe – Merkmale und Besonderheiten

Aquarellfarbe besteht aus Farbpigmenten und einem oder mehreren Bindemitteln. Oft wird Gummi Arabicum als Bindemittel verwendet, da es nahezu transparent und wasserlöslich ist. Aquarellfarben werden unverdünnt verwendet, daher haben Aquarellbilder eine hohe und intensive Leuchtkraft, die typisch für diese Kunstform ist. Du kannst Aquarellfarben beliebig miteinander mischen und mit den Grundtönen Blau, Rot und Gelb alle Farbtöne erreichen. Für mehr Komfort und Einfachheit empfehlen wir dir jedoch einen größeren Malkasten mit zusätzlichen Farbtönen anzuschaffen.

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Es gibt keine weiße Aquarellfarbe. Du musst als Künstler/in den Platz auf dem Papier für weiße Farbe freilassen. Diese Technik wird auch als “Negativtechnik” bezeichnet und erfordert etwas Übung.

Aquarellmalerei für Anfänger – Aquarell Maltechniken erklärt

Es gibt zwei Haupttechniken, die du unbedingt kennen solltest: das Lasieren und das Lavieren. Beide Techniken nutzen die Eigenschaften von Wasser. Durch die kurze Trocknungszeit kannst du Nass-in-Nass Farben auftragen (Lavieren) und nach dem Trocknen eine weitere Farbschicht darüber aufbringen (Lasieren). Dadurch entstehen verschiedene Helligkeits- und Dunkelheitsabstufungen. Eine weniger verwendete Technik ist das Grannulieren, bei dem die Papierstruktur genutzt wird, um besondere Effekte zu erzielen.

Lasieren

Beim Lasieren musst du warten, bis die Farbschicht getrocknet ist. Dies dauert nur wenige Minuten. Mit dieser Technik kannst du strahlende Farben erzeugen und weitere Farbschichten auftragen, um unterschiedliche Helligkeitsstufen zu erreichen. Beachte jedoch, dass die zusätzliche Farbschicht schnell aufgetragen werden sollte, damit die darunterliegende Schicht nicht wieder gelöst wird. Das Lasieren ist eine häufig verwendete Technik in der Aquarellmalerei.

Lavieren

Beim Lavieren nutzt du die Trocknungszeit der Farbe. Du malst in die noch feuchte Farbe und die Farben vermischen sich miteinander. Je flüssiger der Farbauftrag, desto gleichmäßiger wird die Mischung. Diese Technik ermöglicht es dir, Farbflächen und -strukturen zu erzeugen, in denen die Farben verlaufen. Du kannst Pinsel oder andere Hilfsmittel wie Strohhalme oder Bohrlochausbläser verwenden, um den Verlauf der noch feuchten Farbe zu beeinflussen.

Du kannst das Lavieren auch nutzen, um eine Farbe von deckend nach transparent zu variieren. Dies erfordert etwas Übung und wird als “Verlaufstechnik” bezeichnet. Du grenzt den gewünschten Bereich mit Wasser ein und trägst dann an einer Seite etwas Aquarellfarbe auf, die du vorsichtig zur anderen Seite ziehst. Überschüssige Farbe kannst du mit einem Küchenkrepp aufsaugen.

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Grannulieren

Das Grannulieren ist eine spezielle Technik, bei der die Papierstruktur genutzt wird, um besondere Effekte zu erzielen. Die Farbe darf dabei nicht in die tiefen Bereiche des Papiers eindringen. Diese Technik findet Anwendung z. B. für das Malen von Mauern oder reflektierenden Wasseroberflächen. Verwende dafür ein stark strukturiertes Aquarellpapier und trage die Farbe mit wenig Druck auf die erhöhten Bereiche auf.

Grannulieren

Aquarell Landschaft malen

Aquarell eignet sich hervorragend für die Darstellung von stimmungsvollen Landschaften. Eine Skizze kann dir dabei helfen, deine Komposition zu entwickeln und zu korrigieren. Erstelle die Skizze auf einem separaten Blatt Papier, da Aquarellpapier nicht geeignet ist und unschöne Spuren hinterlassen kann. Wenn du zufrieden bist, kannst du die Skizze auf das Aquarellpapier übertragen.

Aquarell malen

Was brauche ich zum Aquarell Malen – Materialien für Aquarellmalerei

Für das Aquarellmalen benötigst du nicht viele Materialien, aber achte darauf, hochwertige Produkte zu verwenden, insbesondere bei den Pinseln. Dies vermeidet Frustration und fördert deine Kreativität.

Aquarellfarben

Es gibt eine große Auswahl an Aquarellfarben. Ein Aquarell-Malkasten ist praktisch, da er eine Auswahl an Farben enthält und sich nach Gebrauch wieder verschließen und verstauen lässt. Für den Anfang kannst du auch günstige Wasserfarben kaufen, da sie bereits eine gute Farbdichte aufweisen. Fortgeschrittene Aquarellkünstler/innen sollten jedoch in qualitativ hochwertige Aquarellfarben investieren, um beeindruckende Werke zu schaffen.

Aquarellstifte

Aquarellstifte kombinieren die Bequemlichkeit und Präzision eines Buntstifts mit dem Effekt eines Pinsels. Sie sind besonders nützlich für feine Linien und Akzente in deinen Aquarellbildern. Mehr Informationen findest du in unserer Anleitung zu Aquarellstiften.

Aquarell Pinselstift / Brush Pen

Pinselstifte sind die perfekte Ergänzung – sie ermöglichen einen direkten, präzisen Farbauftrag. Vor einiger Zeit wurde der Aquarell Brush Pen entwickelt. Du kannst ihn dir wie einen Filzstift mit Aquarellfarbe und einem Pinsel vorne vorstellen. Damit kannst du genaue Linien und Akzente zeichnen, die du anschließend mit Wasser verändern kannst.

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Pinsel

Hochwertige Pinsel sind für das Aquarellmalen sehr wichtig. Sie sind dein Hauptwerkzeug, daher ist eine gute Qualität entscheidend. Rotmarder Pinsel haben sich bewährt, da sie viel Wasser und Farbe aufnehmen können und ein präzises Malen ermöglichen.

Aquarellpapier

Verwende starkes Aquarellpapier, damit es sich nicht schnell wellt. Dadurch verhindertst du, dass sich Farbe in Pfützen sammelt. Eine Papierstärke von 200 g/m² – 300 g/m² ist empfehlenswert. Verwende außerdem einen rundum verleimten Aquarellblock, um sicherzustellen, dass die folgenden Blätter keine Farbe abbekommen und dein Aquarellpapier nicht verrutscht.

Aquarell Zubehör und Hilfsutensilien

Für das Aquarellmalen gibt es auch einige nützliche Hilfsmittel, wie z.B. Wassergefäße, Lappen zum Trocknen oder Maskierflüssigkeit, um Bereiche abzudecken.

Aquarellmalen lernen – Tutorial

Beim Aquarellmalen ist es wichtig, ein gutes Auge für Proportionen und Formen zu haben. Erfahrung im Zeichnen kann hier von Vorteil sein. Geduld und Disziplin sind entscheidend, um Fortschritte zu machen und einen individuellen Stil zu entwickeln. Im Internet findest du neben Büchern und eBooks auch Online-Kurse, um die Aquarellmalerei zu erlernen.

Fragen und Antworten

Welche Aquarellfarben sind geeignet für Anfänger?

Für den Anfang kannst du günstige Wasserfarben kaufen, da sie bereits eine gute Farbdichte haben. Fortgeschrittene Aquarellkünstler/innen sollten jedoch in qualitativ hochwertige Aquarellfarben investieren, um beeindruckende Werke zu schaffen.