Arancini sind wie Überraschungseier für Erwachsene – goldbraun und knusprig außen, weich und gefüllt innen. Diese kleinen Kugeln sind einfach herrlich! Ich habe mich sofort in sie verliebt, genauso wie in viele andere Gerichte der italienischen Küche. Deswegen habe ich mir vorgenommen, bis zu meinem nächsten Italienurlaub jede Woche ein Arancino zu genießen. Mit dem richtigen Rezept schmecken auch selbstgemachte Reisbällchen wie das Original.
Woher kommen Arancini di Riso?
Arancini di Riso sind das beliebteste Street Food gegen den Hunger zwischendurch in Italien. Die Heimat dieser frittierten Reisbällchen ist Sizilien. Hier auf der Mittelmeerinsel haben sie ihren Ursprung. Die Kugeln haben ihren Namen von ihrer Farbe und Form. Da sie an Zitrusfrüchte erinnern, werden sie “Arancini” genannt, was auf Deutsch “kleine Orangen” bedeutet. Arancini di Riso sind also kleine Orangen aus Reis.
Die 3 wichtigsten Zutaten für original Arancini
Arancini gibt es mittlerweile in ganz Italien. Jede Region und jede Familie hat ihr eigenes Rezept, aber drei Zutaten sind immer dabei: Reis, Füllung und Panade. Mit diesen Zutaten hast du schon fast fertige Arancini in der Hand.
Zutat 1: Der richtige Reis für perfekte Arancini
Der richtige Reis ist das A und O für die frittierten Bällchen. In Italien wird dafür klassischerweise die Sorte “Carnaroli” verwendet. Das ist ein spezieller Risotto-Reis, der beim Kochen mehr Amylose-Stärke abgibt. Dadurch wird das Risotto cremig, aber nicht klebrig. Die Körner bleiben schön bissfest, genau wie du es für Arancini brauchst. Falls du keinen Carnaroli-Reis findest, kannst du auch andere Risotto-Sorten wie Arborio oder Vialone Nano verwenden. Aber bitte keinen Milchreis oder Klebereis verwenden, sonst wird es zu matschig.
Zutat 2: Die Füllung – das Herz jedes Arancino
Die Füllung ist das Herzstück der Reisbällchen. Sie lässt die Kugeln immer anders schmecken. In Sizilien gibt es zwei typische Sorten:
- Arancini Rossi oder Arancini Siciliani: Diese Bällchen enthalten häufig Käse und sizilianisches Ragù, eine Art Bolognese mit Erbsen.
- Arancini Bianchi: Hier findest du eine Füllung aus Schinken, Erbsen, Käse und/oder Béchamelsoße. Typische Käsesorten sind Scamorza, Pecorino oder Mozzarella.
Natürlich kannst du die Bällchen auch mit vielen anderen Füllungen zubereiten, zum Beispiel Spinat und Ricotta, Garnelen in Tomatensugo, Aubergine und Fontina, Kürbis und Pancetta, Salami und getrocknete Tomaten oder ganz vegetarisch mit Ricotta, Mozzarella und Pecorino.
Zutat 3: Zwei Geheimtipps für die allerknusprigste Panade
Die Panade sorgt für den goldbraunen Mantel der Arancini und verhindert, dass sie im heißen Fett auseinanderfallen. Für eine besonders knusprige Panade habe ich zwei Geheimtipps für dich:
- Die Eier mit feingeriebenem Parmesan vermengen.
- Jedes Arancino zweimal panieren, also erst in Mehl, dann in Ei und dann in Paniermehl wenden. Wiederholen, sodass jedes Reisbällchen doppelt paniert ist.
Einige Rezepte verwenden anstelle von Ei eine “Pastella” aus Mehl und Wasser. Dadurch schmeckt die Panade neutral und der Geschmack des Arancinos steht im Vordergrund. Jedes Familienrezept hat seinen eigenen Kniff.
So einfach frittierst du Arancini goldbraun und knusprig
Das Frittieren von Arancini kann am Anfang etwas beängstigend sein, aber es ist wirklich nicht so schwer. Hier sind meine Tipps für ein pannenfreies Frittiererlebnis:
- Verwende immer einen großen Topf, damit sich die Reisbällchen nicht berühren. Du kannst auch eine Fritteuse verwenden.
- Erhitze das Fett auf mittlerer Stufe, damit es langsam die gewünschte Temperatur erreicht. Verwende ein Fett oder Öl mit einem hohen Rauchpunkt wie Sonnenblumenöl, raffiniertes Rapsöl oder Kokosfett.
- Gib die Arancini erst ins Fett, wenn es ca. 170 °C erreicht hat. Das kannst du ganz einfach mit einem Holzlöffel testen. Wenn Bläschen am Löffel aufsteigen, ist das Öl heiß genug.
- Frittiere immer nur wenige Arancini gleichzeitig, damit das Öl nicht zu sehr abkühlt. Jede Kugel braucht etwa 3-4 Minuten, bis sie goldbraun und knusprig ist.
Kein Fan vom Frittieren? So machst du Arancini im Backofen
Falls du nicht frittieren möchtest, kannst du die Reiskugeln auch im Ofen backen. Die Panade wird natürlich nicht so knusprig wie beim Frittieren, aber du sparst dafür Fett und Kalorien.
- Den Backofen auf 200 °C Heißluft vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen.
- Die Arancini wie gewohnt zubereiten, auf das Blech setzen und ca. 25 Minuten goldbraun backen.
Das Rezept für deine Arancini
Falls du nun Lust bekommen hast, deine eigenen Arancini zu machen, hier ist das Rezept für dich:
Geht’s auch schneller? Arancini vorbereiten und aufbewahren
Die Zubereitung von Arancini kann etwas Zeit in Anspruch nehmen, aber es gibt Möglichkeiten, Zeit zu sparen:
- Bereite den Reis und die Füllung am Vortag vor. Koche das Risotto und das Ragù und stelle es über Nacht kalt. Am nächsten Tag kannst du die Arancini wie gewohnt füllen, panieren und ausbacken.
- Forme die Reisbällchen und bewahre sie im Kühlschrank auf. Du kannst sie bis zu 10 Stunden aufbewahren und später frisch ausbacken. Lasse die Arancini vor dem Frittieren 1 Stunde bei Zimmertemperatur stehen und panieren. Anschließend wie gewohnt 3-4 Minuten im heißen Fett ausbacken.
- Forme die Reisbällchen, panieren sie und friere sie ein. Wenn du spontan Lust auf ein Arancino hast, kannst du die gefrorene Kugel direkt ins heiße Fett geben und 6-8 Minuten frittieren, bis sie goldbraun ist.
Was passt zu Arancini?
Arancini werden in Sizilien gerne zwischendurch gesnackt, aber sie eignen sich auch gut als Vorspeise oder Fingerfood für Feiern. Hier sind einige leckere Begleiter für deine Arancini:
- Salat
- Antipasti wie Oliven, eingelegte Tomaten oder gegrillte Champignons
- Meeresfrüchte wie Garnelenspieße oder Tintenfischsalat
- Fleisch wie Hackbällchen oder Saltimbocca
- Salsa fredda aus Tomaten, Olivenöl und Basilikum
- Moretum, eine Art Pesto aus Käse, Olivenöl, Sellerie und Co.
Jetzt kannst du dich an die Zubereitung deiner eigenen Arancini machen und den köstlichen Genuss aus Italien erleben!