Arbeiten wie die Verrückten – das Geheimnis des Eigenheim-Baues früher und heute

Arbeiten wie die Verrückten – das Geheimnis des Eigenheim-Baues früher und heute

Früher war es einfacher, sich ein Eigenheim zu leisten, oder? Mit einem normalen Einkommen konnte man sich ein Auto, Reisen und ein Haus leisten. Und das sogar oft mit nur einem Einkommen in der Familie. Aber warum ist das heute nicht mehr möglich? Liegt es an den niedrigen Löhnen, der Globalisierung oder der hohen Steuerlast? Tatsächlich gab es in der Vergangenheit kein magisches Rezept für den Hausbau, aber es gab eine Geheimzutat: harte Arbeit.

Arbeiten, wie die Verrückten

Damals haben die Menschen wie die Verrückten gearbeitet, um sich ihren Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Mein Vater zum Beispiel war Tischler und hat in einem Betrieb gearbeitet, der auf Restaurationen und Einzelanfertigungen spezialisiert war. Der Chef verlangte viel von seinen Mitarbeitern, aber als Belohnung durften sie nach Feierabend den Maschinenpark für ihre eigenen Projekte nutzen.

An den Wochenenden haben wir Kinder unseren Vater in die Firma begleitet und zwischen den Maschinen gespielt. Und mein Vater war nicht der Einzige, der am Wochenende gearbeitet hat. Viele haben Überstunden gemacht oder an eigenen Bauprojekten gearbeitet. Sie haben buchstäblich ihr Wochenende geopfert, um an ihrem Haus zu bauen.

Leben, um zu arbeiten

Auch mein Onkel Claus konnte nicht stillsitzen. Er baute im Laufe seines Lebens fünf oder sechs Häuser. Und als alter Mann begann er sogar, tiefe Gewölbe unter seinem Keller auszuheben. Es schien, als könnten diese Menschen nicht leben, ohne zu arbeiten. Das Projekt Eigenheim war allgegenwärtig.

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Auch mein Großvater mütterlicherseits war vom gleichen Schlag. Als pensionierter Beamter konnte er nicht untätig bleiben und baute mit einer Handvoll Splittern im Leib einen doppelgeschossigen Bungalow in der Nähe von Hamburg.

Das Modell funktioniert auch heute noch

Wer würde heute noch so viel Zeit und Energie in den Bau eines Eigenheims investieren? Auch wenn man kein Handwerker ist, könnte man am Wochenende einen zusätzlichen Job annehmen oder Überstunden machen, um Geld für das Eigenheim-Projekt zu sparen. Damals wurde hart gespart und auf Luxus verzichtet. Das ganze Geld floss in die Spardose, um den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.

Und auch heute hat der Bau eines Eigenheims immer noch einen hohen Stellenwert, insbesondere auf dem Land. Mein Cousin Addie zum Beispiel kam mit seinem Rentnerleben nicht zurecht und entschied sich vor drei Jahren, ein großzügiges Haus am Hang zu bauen, um es zu vermieten. Die Baukosten betrugen etwa 160.000 Euro.

Das Geheimnis des Eigenheim-Baus liegt also nicht darin, viel Geld zu verdienen oder ein Handwerker zu sein. Es liegt vielmehr darin, den richtigen Mindset zu haben und bereit zu sein, hart zu arbeiten und auf manche Annehmlichkeiten zu verzichten. Wer diesen Weg einschlägt, kann auch heute noch seinen Traum vom Eigenheim verwirklichen.

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