Artensterben: Die Hauptursachen

Artensterben: Das sind die wichtigsten Ursachen

Das Phänomen des Artensterbens nimmt weltweit immer mehr zu und führt dazu, dass einige Arten sogar vor ihrer Entdeckung aussterben. In diesem Artikel werden wir dir die wichtigsten Ursachen für das Artensterben erklären.

Artenvielfalt und ihre Bedeutung

Unser globales Ökosystem ist ein hochkomplexes Zusammenspiel, dessen Regeln noch nicht vollständig erforscht sind. Das Aussterben einer Art kann lebensbedrohliche Auswirkungen auf andere Arten haben. Wenn beispielsweise ein Insekt ausstirbt, das nur eine bestimmte Pflanze bestäubt, ist auch diese Pflanze bedroht. Ohne Bestäubung kann sie sich nicht weiterverbreiten.

Eine hohe Biodiversität, also eine große Vielfalt an Arten, trägt normalerweise zur Ausgeglichenheit und Stabilität eines Ökosystems bei. Durch die Vielfalt der Lebewesen fällt es Ökosystemen leichter, sich an veränderte Bedingungen anzupassen, und sie sind widerstandsfähiger gegen Störfaktoren. Allerdings gilt dies nur bis zu einem gewissen Grad der Störung.

Landwirtschaft als Problemzone

Die moderne Landwirtschaft ist ein großes und sehr komplexes Problemfeld für die Artenvielfalt. Hier sind einige der Hauptursachen für das Artensterben:

  • Chemisch-synthetische Pestizide, die zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden, vernichten nicht nur Schädlinge, sondern auch Ackerkräuter und Kleinstlebewesen.
  • Unsachgemäße Handhabung von Düngemitteln kann die Umwelt schädigen, insbesondere durch Schwermetalle.
  • Für die Landwirtschaft werden wertvolle Landflächen und Lebensräume zerstört, um neue Flächen zu erschließen. Häufig handelt es sich dabei um artenreiche Wiesen, Weiden und Streuobstwiesen.
  • Die Bearbeitung der Äcker führt zur Verdichtung des Bodens, wodurch kleinere Lebewesen keinen Platz mehr finden und der Sauerstoffgehalt sinkt.
  • Chemisch-synthetische Pestizide schaden auch Bienen und anderen Insekten, die in der Folge sterben und die Pflanzen nicht mehr bestäuben können.
  • Durch die Spezialisierung und Züchtung von Hochleistungsarten geraten viele andere Arten in Vergessenheit und sind vom Aussterben bedroht.
  • Moore, Sümpfe und Auen, die seltene Arten beherbergen, werden trockengelegt, sodass die wasserabhängigen Arten dort nicht mehr überleben können.
  • Der Schadstoff- und Nährstoffeintrag durch Landwirtschaft, Industrie und Verkehr verändert die natürlichen Lebensraumbedingungen vielerorts.
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Verschwindende Nischen und Teilung von Lebensräumen

Ein weiterer Grund für das Artensterben ist das Verschwinden außergewöhnlicher Standortbedingungen, auf die sich bestimmte Pflanzen und Tiere angepasst haben. Wenn solche Standortbedingungen verändert werden, haben diese Arten keine Überlebenschancen mehr. Beispiele dafür sind Moose in sauren Mooren oder Pflanzen, die an Trockenheit angepasst sind. Oftmals werden auch durch den Neubau von Straßen oder Siedlungen zusammenhängende Lebensräume auseinandergerissen, was das Überleben einiger Arten erschwert.

Zerstörung des tropischen Regenwalds

Eine der Hauptursachen für den Verlust von Arten ist die Zerstörung natürlicher Lebensräume, insbesondere des tropischen Regenwalds. Jährlich werden rund 158.000 Quadratkilometer Regenwald zerstört, wodurch viele Arten, die bisher noch gar nicht entdeckt wurden, verschwinden. Die gerodeten Flächen werden unter anderem für den Anbau von Palmen für Palmöl oder Soja genutzt. Aber auch der Abbau von Bodenschätzen wie Gold, Eisen oder Öl führt zur Vernichtung von Regenwald.

Klimawandel als Problem

Der Klimawandel hat ebenfalls einen großen Einfluss auf das Artensterben. Durch zunehmende Extreme und Temperaturerhöhungen verändern sich die Standortbedingungen an verschiedenen Orten. Viele Pflanzen sind an bestimmte Temperaturen angepasst, und eine Erhöhung der Temperaturen kann dazu führen, dass sie von anderen Pflanzen verdrängt werden. Auch in den Meeren hat der Temperaturanstieg schwerwiegende Auswirkungen auf Lebewesen, die an spezifische Temperaturen angepasst sind.

Touristen, Trophäenjäger und eingeschleppte Arten

Touristen und Trophäenjäger können ebenfalls zum Artensterben beitragen, indem sie seltene Pflanzen pflücken, Tiere mitnehmen oder Naturschutzgebiete nicht beachten. Eine weitere Ursache für das Artensterben sind invasive Arten, die durch den Handel oder die Globalisierung eingeschleppt werden. Diese Arten verdrängen einheimische Pflanzen und Tiere an ihrem neuen Standort. Ein Beispiel hierfür ist der asiatische Harlekin-Marienkäfer, der sich in den USA und Europa verbreitet hat und den Rückgang heimischer Marienkäfer verursacht.

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Was kannst du gegen das Artensterben tun?

Es gibt einige Dinge, die du tun kannst, um die Artenvielfalt und Biodiversität zu erhalten:

  • Halte dich an Naturschutzgebiete und abgesperrte Zonen, um den Lebensraum von Pflanzen und Tieren zu schützen.
  • Nimm geschützte Arten nicht aus ihrem natürlichen Umfeld mit.
  • Achte beim Einkaufen von Lebensmitteln und Möbeln auf vertrauenswürdige Label oder Siegel.
  • Sorge in deinem eigenen Garten für eine Vielfalt an einheimischen Blumen und bienenfreundlichen Pflanzen.
  • Kaufe Bioprodukte, um den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden und künstlichen Düngemitteln zu vermeiden.
  • Informiere dich über bedrohte Arten in deiner Region und unterstütze Schutzprojekte.

Indem wir uns für den Schutz der Artenvielfalt einsetzen, können wir nicht nur die Natur, sondern auch uns selbst schützen.

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Schlagwörter: Bienen Gewusst wie