Aschenkreuz “to go” für Eilige: Die neue Art, die Fastenzeit zu beginnen

Aschenkreuz “to go” für Eilige: Die neue Art, die Fastenzeit zu beginnen

Die katholische Kirche geht neue Wege in der Wiener City: Mit dem kurzen Ritual “Ashes to go” richtet sie sich vor allem an Menschen, die wenig Zeit haben. Am Wiener Stephansplatz können Gläubige bis 18 Uhr das Aschenkreuz empfangen. Pater Alfons, ein Steyler Missionar im Begegnungszentrum Quo Vadis, erteilt dieses Symbol zur Erinnerung an die Sterblichkeit. Viele Menschen haben am Aschermittwoch nicht die Möglichkeit, einen Gottesdienst zu besuchen, wo ein Priester Gläubigen mit der Asche aus verbrannten, geweihten Palmzweigen ein Kreuz auf die Stirn zeichnet, sagte Pater Thomas Borgl aus Freiburg der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur KNA.

Ein besonderer Start in die Fastenzeit

Die deutsche Diözese bietet dieses “Service” ebenfalls an, um allen, die um verschiedene Uhrzeiten Feierabend haben, die flexible Möglichkeit zu geben, mit einem persönlichen Ritual die Fastenzeit zu beginnen. Das traditionelle Zeichen werde dadurch keineswegs banal, sondern gewinne durch die Konzentration auf das Eigentliche an Gewicht, betonte Pater Borgl.

Keine weiteren Riten “to go” geplant

Das Aufzeichnen des Kreuzes wird von den Geistlichen mit einem kurzen Gebet und einem persönlichen Segen beendet, was es im normalen Gottesdienst nicht gibt. Nur wer bewusst in die Kirche kommt, erhält “Ashes to go”. Die Aschenkreuze erinnern nach den närrischen Tagen an die Sterblichkeit und die Begrenztheit des Lebens und sind ein Aufruf, sich neu auf Gott auszurichten. Das Ritual berührt viele Menschen sehr stark. Weitere Riten “to go” sind derzeit nicht geplant, jedoch könnte es sich lohnen, darüber nachzudenken, da Rituale als sinnliche Erfahrung des Glaubens heute extrem wichtig sind, fügte Pater Borgl hinzu.

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Die Symbolik der Asche

Der Aschermittwoch markiert den Beginn der kirchlichen Fastenzeit, auch als “Passionszeit” bekannt. Dieser Tag ist der erste Tag der österlichen Bußzeit und nicht der letzte Tag des Faschings. In der Antike war die Asche nicht nur ein Symbol der Vergänglichkeit, sondern wurde auch als Waschmittel und Grundlage für die Seifenherstellung verwendet. Daher symbolisiert die Asche sowohl Trauer als auch Reinigung. Im Mittelalter wurden die öffentlichen Büßer am Aschermittwoch mit einem Bußgewand bekleidet und mit Asche bestreut. Danach wurden sie – in Erinnerung an die biblische Vertreibung aus dem Paradies – aus der Kirche gewiesen.

Die 40-tägige Bußzeit

Die Bußzeit beginnt mit dem Aschermittwoch und dient der Vorbereitung auf Ostern, das höchste Fest im Kirchenjahr. Ursprünglich auf nur zwei Tage des Trauerfastens beschränkt, etablierte sich im vierten Jahrhundert der Brauch, sich 40 Tage auf das Osterfest vorzubereiten. Dieses Zeitmaß leitet sich von der biblischen 40-tägigen Zeit des Betens und Fastens ab, die Jesus Christus nach seiner Taufe im Jordan in der Wüste verbrachte. Die Sonntage werden bei der Zählung der Tage nicht berücksichtigt.

Mit “Papst-SMS” durch die Fastenzeit

Ab Aschermittwoch bietet die katholische Kirche in Österreich während der Fastenzeit eine SMS-Aktion mit Papstgedanken an. Interessierte erhalten an den 40 Tagen der Fastenzeit kostenlos SMS-Nachrichten mit Zitaten von Papst Franziskus. Die Papst-SMS-Aktion wurde erstmals vor zehn Jahren durchgeführt und findet seit 2011 jährlich zur Fastenzeit statt.

Quelle: religion.ORF.at