Martin Kulhavy hat mehr als zwei Monate auf den Lofoten verbracht, um eines der faszinierendsten Himmelsphänomene, das Polarlicht, zu fotografieren. Hier sind seine Tipps und Ratschläge, wie du dieses atemberaubende Naturphänomen einfangen kannst.
Die richtige Ausrüstung wählen
Für erfolgreiche Astrofotografie sind eine leistungsstarke Kamera und Objektive unerlässlich. Ideal sind Kameras mit austauschbaren Objektiven wie spiegellose Systemkameras oder digitale Spiegelreflexkameras. Entscheide dich für ein lichtstarkes Weitwinkelobjektiv mit einer niedrigen Blendenöffnungszahl. Es gibt spezielle Objektive für die Astrofotografie, die auch für Landschaftsaufnahmen geeignet sind. Martin Kulhavy empfiehlt das Samyang-Objektiv 14mm f/2.4, aber auch das Samyang-Objektiv 14mm f/2.8 oder das Sigma-Objektiv 14mm f/1.8 sind gute Alternativen. Zusätzlich benötigst du noch Ersatzakkus, ein Stativ und ein Fernauslöserkabel.
Wetter- und Polarlicht-Vorhersagen im Blick behalten
Für gelungene Polarlicht-Aufnahmen ist ein klarer Himmel unerlässlich. Behalte also die Wetterprognosen im Auge und plane deine Fototouren für sternenklare Nächte. Die Website www.yr.no bietet stündliche Wettervorhersagen bezüglich Wolkenbedeckung an. Informiere dich außerdem über das Weltraumwetter und die Sonnenaktivität auf Websites wie www.spaceweather.com oder nutze die App Aurora. Auf den Lofoten können auch bei einem niedrigen KP-Index (2 bis 3) Polarlichter beobachtet werden. Ein höherer KP-Index erhöht die Chancen, aber er ist kein Garant für das Erscheinen von Polarlichtern.
Den idealen Standort auswählen
Suche vorab einen geeigneten Standort mit freier Sicht nach Norden, ohne Berge im Weg. Es gibt keine allgemeinen Regeln, wenn es darum geht, Polarlichter zu fotografieren. Die Website www.lofoten-wandern.net bietet zahlreiche Wandermöglichkeiten auf den Lofoten an. Es ist ratsam, das Programm schon am Tag festzulegen und nicht wertvolle Zeit mit dem Wechseln von Standorten zu verschwenden. Sei geduldig, denn manchmal erscheint das Polarlicht erst nach mehreren Stunden des Wartens. Bewege dich in der Nähe deines Stativs, um nicht zu frieren.
Ein paar Tipps für großartige Aufnahmen
Fotografiere immer im manuellen Modus. Martin Kulhavy empfiehlt eine Einstellung von ISO 3200, f/2.4 und einer Belichtungszeit von 3 Sekunden. Passe die Belichtungszeit je nach Situation an. Bei schwachem Polarlicht wähle eine Belichtungszeit von 8 Sekunden, bei intensivem Polarlicht kann die Belichtungszeit auf bis zu 1 Sekunde reduziert werden. Beachte, dass du die Belichtungszeit neu berechnen musst, wenn du eine kleinere Blendenöffnung wählst. Wenn deine minimale Blendenöffnung f/3.5 beträgt, sollte die Belichtungszeit zwischen 2 und 15 Sekunden liegen. Alternativ kannst du die ISO-Empfindlichkeit auf 6400 erhöhen, um die Belichtungszeit zu verkürzen. Beachte jedoch, dass dadurch das Bild verrauschter wird. Da sich die Intensität eines Polarlichts schnell ändern kann, ist es wichtig, die Belichtungszeit sofort anzupassen, um eine korrekte Belichtung zu erzielen.
Panorama-Aufnahmen
Ein 14 mm-Weitwinkelobjektiv reicht oft nicht aus, um das gesamte Polarlicht einzufangen. Martin Kulhavy verwendet für seine Fotos 360-Grad-Panoramabilder. Es gibt zahlreiche Websites, die detaillierte Anleitungen für gelungene Panoramaaufnahmen anbieten. Wenn du noch Fragen hast, kannst du dich gerne an Martin Kulhavy wenden.
Wir hoffen, dass dir diese Tipps helfen, atemberaubende Polarlicht-Fotos auf den Lofoten zu machen. Lass dich von der Schönheit dieses Naturphänomens verzaubern und teile deine Bilder mit uns!