Gasheizungen sind eine weitverbreitete Heizoption und finden sich in fast 50% der deutschen Haushalte. Allerdings führen die Gasengpässe und die Lieferstopps aus Russland dazu, dass immer mehr Menschen über alternative Heizmöglichkeiten nachdenken. Gibt es möglicherweise sogar ein Gasheizungs-Verbot in der Zukunft? Welche Alternativen gibt es für Verbraucher? Kann man eine alte Gasheizung erfolgreich umrüsten? Ein erster Schritt ist die Umstellung auf Ökogas. Hier finden Sie weitere Energietipps:
Was kostet eine Gasheizung?
Die Kosten für eine Gasheizung variieren je nach Art der Immobilie, in der Sie wohnen. Die Anschaffung und Installation einer Gasheizung inklusive Montage kann zwischen 8.000 und 16.000 € kosten. Allerdings sind mittlerweile die Kosten für Erdgas selbst das eigentliche Problem, nicht die Heizungskosten.
Durch den Lieferstopp von Gas aus Russland sowie die bereits reduzierten Lieferungen sind die Gaspreise und somit die Kosten für Gasheizungen enorm gestiegen. Seit Oktober 2023 fließt durch die Nord Stream 1-Pipeline kein Gas mehr nach Deutschland, obwohl die Gasspeicher noch gut gefüllt sind.
Besitzer von Gasheizungen sehen sich 2023 mit enormen Kostensteigerungen konfrontiert und suchen daher nach Alternativen. Ein Umstieg auf ein neues Heizungssystem oder eine Modernisierung des bestehenden Systems kann sowohl die Abhängigkeit von Gaslieferungen verringern als auch die Heizungskosten senken. Es gibt verschiedene Alternativen, die auf Gas verzichten, wie zum Beispiel:
- Wärmestrom
- Holzheizung
- Nachtspeicherheizung
Im besten Fall sind diese Alternativen sogar nachhaltiger als die alten Systeme. Die Nachfrage nach Alternativen wie Ökogas steigt dementsprechend.
Gibt es ein Gasheizungs-Verbot?
Die Bundesregierung hat das Verbot von Gasheizungen ab 2024 aufgegeben, da es in so kurzer Zeit nicht umsetzbar ist. Allerdings sollen ab 2024 keine neuen Gas- und Ölheizungen mehr installiert werden, was bei nur 13% Zustimmung in der Bevölkerung auf Kritik stößt. Einige Bundesländer haben bereits beschlossen, dass Heizungsbesitzer einen bestimmten Anteil an Ökogas beziehen müssen. Darüber hinaus werden zukünftig auch keine Förderungen mehr für den Einbau von Gasheizungen gewährt, selbst wenn dies in Verbindung mit Solarthermieanlagen geschieht.
Ökogas als erster Schritt
Auch wenn die ideale Lösung der Umstieg auf Biogas wäre, ist die Verwendung von Ökogas bereits eine Verbesserung. Meist handelt es sich dabei um eine Mischung aus Biogas und konventionellem Erdgas, bei der die CO²-Emissionen ausgeglichen werden.
1. Aufrüstung der alten Gasheizung
Von den mehr als 13 Millionen Gasheizungen in Deutschland gelten etwa die Hälfte als veraltet. Veraltete Gasheizungen sollten nicht nur aufgrund gesetzlicher Vorschriften ausgetauscht werden, sondern auch, weil ein Austausch ein großes Energiesparpotenzial bietet, zum Beispiel bei Einrohrheizungen.
Die Materialien für den Austausch sind leicht verfügbar. Bei der Umrüstung eines veralteten Gaskessels beträgt die Wartezeit derzeit etwa zwei Monate. Daher ist eine Aufrüstung noch vor dem nächsten Winter möglich.
Moderne Heizungen mit Brennwerttechnik sind rund 30% effizienter als veraltete Heizungen mit Heizwerttechnik. Durch die Nutzung der Abgaswärme sind moderne Gasheizungen mit Brennwerttechnik effizienter und verschwenden weniger Energie im Vergleich zu alten Modellen.
Welche Kosten entstehen bei der Neuanschaffung einer Gasheizung?
Die Kosten für eine Gasheizung umfassen nicht nur die Materialkosten, sondern auch die Kosten für Montage und Techniker. Insgesamt können diese Kosten zwischen 5.000 und 8.000 € betragen. Falls noch kein Gasanschluss vorhanden ist, fallen zusätzliche Kosten von 1.000 bis 2.000 € an.
Welche Alternativen zur Gasheizung gibt es?
Fast die Hälfte der deutschen Wohnungen wird mit Gas beheizt. Um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu fördern und die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, ist eine Umrüstung der Heizung zu Hause notwendig.
Bei der Entscheidung für eine Alternative zur Gasheizung gibt es eine Vielzahl von Optionen. Die beste Alternative ist jedoch immer von individuellen Faktoren abhängig. Bei der Auswahl sollten immer die persönlichen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigt werden.
2. Wärmepumpen als Ersatz für die Gasheizung
Wärmepumpen sind derzeit als Ersatz für Gasheizungen sehr gefragt. Allerdings wird das Wachstum dieser Technologie sowohl durch Material- als auch Personalmangel gebremst. Derzeit beträgt die durchschnittliche Wartezeit für einen Handwerker etwa 18 Wochen, ganz zu schweigen von der Lieferzeit für die Wärmepumpe selbst.
Während vor der Pandemie Wärmepumpen einen Tag nach der Bestellung geliefert werden konnten, beträgt die Wartezeit heute etwa sechs bis acht Monate. Das bedeutet, dass diejenigen, die eine Wärmepumpe möchten, höchstwahrscheinlich erst im nächsten Sommer versorgt werden können.
Dennoch ist die Wärmepumpe als Alternative zur Gasheizung eine sinnvolle und zukunftsfähige Wärmequelle, für die sich das Warten lohnt. Die Wärmepumpe nutzt Wärme aus der Umwelt, ohne fossile Energien zu verbrennen. Die Energie kann aus der Luft, dem Grundwasser oder der Erde gewonnen werden.
Vor- und Nachteile von Wärmepumpen
Die Bundesregierung plant derzeit eine Offensive zur Förderung der Produktion und Installation von Wärmepumpen, um die Energiewende und den Klimaschutz voranzutreiben. Dadurch soll eine größere Unabhängigkeit von fossilen Energien, insbesondere von russischem Gas, erreicht werden.
3. Holzöfen und Pelletöfen als Alternativen zur Gasheizung
Eine leicht verfügbare Alternative zur Gasheizung sind Holz- oder Pelletöfen, obwohl es auch hier stellenweise Lieferengpässe geben kann. Einige Händler sind derzeit bereits mit der Nachfrage nach Brennholz überfordert.
Vor- und Nachteile von Kamin- und Pelletöfen
Holzöfen sind eine klassische Möglichkeit, ein Zuhause zu beheizen, neben der Gasheizung. Der Betrieb ist relativ einfach, indem Holzscheite im Ofen verbrannt werden. Nach etwa 20 Minuten verteilt sich eine angenehme Wärme im Raum. Die Kosten für den Ofen inklusive Einbau liegen in der Regel zwischen 2.000 und 3.500 €.
Pelletöfen verwenden gepresste Holzrest-Pellets statt herkömmlicher Holzscheite. Die Pellets werden automatisch aus einem Lagerfach in den Ofen befördert und verbrannt. Die Kosten für den Ofen inklusive Einbau betragen in der Regel zwischen 5.000 und 10.000 €.
Bei elektrischen Heizöfen ist Vorsicht geboten. Angesichts der aktuellen Wartezeiten für Wärmepumpen und der steigenden Gaspreise scheint es verlockend, auf elektrische Heizöfen umzusteigen. Wir raten jedoch davon ab, da diese Geräte oft einen hohen Stromverbrauch haben. Angesichts der ebenfalls gestiegenen Strompreise besteht möglicherweise keine Einsparung, sondern eher zusätzliche Kosten.