Von bussgeldkatalog.org, letzte Aktualisierung am: 22. September 2023
Die Gefahrenbremsung in der Fahrschule üben
In der praktischen Ausbildung zum Führerschein müssen Fahrschüler viele Aufgaben meistern. Nachdem sie das Anfahren gelernt haben, werden sie im Verhalten im fließenden Verkehr geschult. Sobald sie alle diese Mechanismen beherrschen, können sie weitere spezifische Situationen üben, wie zum Beispiel die Gefahrenbremsung (auch Notbremsung genannt). Bei dieser Aufgabe geht es darum, das Fahrzeug auf Kommando so schnell wie möglich zum Stillstand zu bringen.
Gefahrenbremsung: Formel für den Bremsweg
Um die Formel für die Gefahrenbremsung bestimmen zu können, muss zunächst ein Blick auf die Berechnung vom Bremsweg unter “normalen” Umständen geworfen werden. Dies ist die Strecke, die bei einer Bremsung zurückgelegt wird, bis das Fahrzeug zum Stehen kommt. Die Angabe erfolgt in Metern, vom Beginn des Bremsvorgangs bis zu dessen Ende. Die Berechnung kann jedoch keinen Anspruch auf ein exaktes Ergebnis erheben, da auch der Zustand der Straße einen gewissen Teil dazu beiträgt und wie stark die Bremse durchgetreten wird.
Die Formel dient daher nur als Richtwert. Für den Bremsweg unter normalen Bedingungen gilt folgende Berechnungsgrundlage:
Bremsweg = (Geschwindigkeit in km/h ÷ 10) x (Geschwindigkeit in km/h ÷ 10)
Bei der Gefahrenbremsung mit einem Auto muss der errechnete Wert noch einmal durch zwei geteilt werden. Der Bremsweg für eine Gefahrenbremsung wird also mit der folgenden Formel berechnet:
Bremsweg = (Geschwindigkeit in km/h ÷ 10) x (Geschwindigkeit in km/h ÷ 10) ÷ 2
Diese Formel sollte man sich einprägen, da sie in der Theorieprüfung abgefragt werden kann. Während der Beantwortung der Fahrschulfragen dürfen keine Formelsammlungen oder ähnliche Hilfsmittel genutzt werden.
Gefahrenbremsung mit dem Auto
Eine Gefahrenbremsung mit dem Auto ist zu empfehlen, wenn der Fahrer eine Gefahr wahrnimmt, die ein schnelles Abbremsen des Fahrzeugs erforderlich macht. Um auf solche Situationen angemessen vorbereitet zu sein, ist die Gefahrenbremsung ein wichtiger Bestandteil der fahrpraktischen Ausbildung in jeder Fahrschule. Dabei wird ein solcher Gefährdungsfall simuliert und das korrekte Bremsen geübt.
Der Fahrschüler muss das Auto auf Kommando schlagartig abbremsen. Dabei ist es wichtig, dass sowohl die Kupplung als auch die Bremse maximal durchgetreten werden. Nur so kann das Fahrzeug schnellstmöglich zum Stillstand gebracht werden. Dieser Vorgang wird in der Regel mehrmals wiederholt.
In der Fahrschule eine Gefahrenbremsung durchführen im Video
Im Video wird verdeutlicht, wie die Gefahrenbremsung mit dem Auto durchzuführen ist und worauf Sie dabei besonders achten sollten:
Mit dem Motorrad die Gefahrenbremsung durchführen
Auch in der Ausbildung für den Motorradführerschein ist die Gefahrenbremsung ein wichtiger Bestandteil. Dabei ist noch größeres Geschick gefragt als bei einem Auto, da hier zwei Bremsen (Vorder- und Hinterrad) zu betätigen sind.
Die Übungseinheit läuft folgendermaßen ab: Zu Beginn stellt der Fahrlehrer Hütchen auf, die den Punkt festlegen, an dem die Bremsung durchgeführt werden soll. Bis zu dieser Markierung wird das Motorrad mit einer Maximalgeschwindigkeit von 50 km/h gefahren.
Ist der Bremspunkt erreicht, müssen beide Bremsen samt Kupplung gleichzeitig betätigt werden, wobei der Vorderradbremse eine tragendere Rolle zuteil wird. Dabei ist darauf zu achten, dass keine der beiden Bremsen das Rad komplett blockiert, sonst wäre die Gefahr eines Sturzes nicht auszuschließen. Während des gesamten Vorgangs ist eine hohe Konzentration gefordert.
Ist die Gefahrenbremsung für die praktische Prüfung notwendig?
In der Führerscheinklasse B gehört die Gefahrenbremsung bei der Prüfung zu den sogenannten “Grundfahraufgaben”. Dies bedeutet jedoch nicht, dass dieses Szenario in jeder Prüfung Anwendung findet. Der Prüfer hat einen gewissen Spielraum und kann aus mehreren Grundfahraufgaben auswählen. Wenn die Gefahrenbremsung geprüft wird, übernimmt der Fahrlehrer das Kommando und sorgt dafür, dass andere Verkehrsteilnehmer dadurch nicht behindert werden.
Sie müssen das Fahrzeug bis auf circa 40 km/h beschleunigen und dann auf ein akustisches Signal entsprechend durch eine Gefahrenbremsung zum Stillstand bringen. Mögliche Fehlerquellen, die dem Fahrprüfer auffallen könnten, sind:
- Zu geringe Ausgangsgeschwindigkeit
- Kein schlagartiges Betätigen der Bremse
- Nichterreichen der nötigen Verzögerung (Bremse zu spät getreten)
- Wesentliche Abweichung von der Fahrlinie durch fehlerhaftes Lenken
- Abwürgen des Motors
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