Aufbauseminar: Wann müssen Fahrer eines absolvieren?

Aufbauseminar: Wann müssen Fahrer eines absolvieren?

Verkehrssünden können jedem passieren, insbesondere Fahranfängern. Doch welche Maßnahmen werden ergriffen, wenn Fahrer sich nicht an die Verkehrsregeln halten? In solchen Fällen kann ein Aufbauseminar angeordnet werden. Doch was genau ist ein Aufbauseminar und für wen ist es relevant?

Was ist ein Aufbauseminar?

Ein Aufbauseminar für Fahranfänger, auch als ASF-Seminar oder Nachschulung bekannt, ist eine Maßnahme, die von der Fahrlehrerlaubnisbehörde angeordnet wird, wenn spezielle Verstöße während der Probezeit begangen werden. Diese Nachschulung betrifft daher vor allem Führerscheinneulinge, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. Im Unterschied dazu kann auch für andere Kraftfahrzeugführer ein Fahreignungsseminar relevant werden, sollten sie mehrfach gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO) verstoßen.

Wann wird die Teilnahme an einem Aufbauseminar angeordnet?

Die Teilnahme an einem Aufbauseminar in der Probezeit wird angeordnet, wenn Fahrer Verkehrsregeln missachten und diese Verstöße entweder als A- oder B-Verstoß kategorisiert werden. Bei A-Verstößen, wie beispielsweise einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 21 km/h oder mehr, Nutzung des Handys am Steuer, Alkohol- oder Drogenkonsum am Steuer oder Unterlassener Hilfeleistung, hat der Führerscheinneuling mit einer Verlängerung der Probezeit um zwei Jahre und der Teilnahme an einem Aufbauseminar zu rechnen. Bei B-Verstößen, wie beispielsweise Fahren trotz abgefahrenem Reifenprofil oder Behinderung von Radfahrern beim Abbiegen, passiert vorerst nichts. Doch nach zwei solchen Verstößen muss auch der Fahrer an einem Aufbauseminar teilnehmen, und seine Probezeit verlängert sich ebenfalls um zwei Jahre.

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Was passiert im Aufbauseminar?

In den Aufbauseminaren werden die Verkehrszuwiderhandlungen, die zur Anordnung der Teilnahme geführt haben, und deren Ursachen diskutiert und analysiert, um die Probleme und Schwierigkeiten von Fahranfängern zu erörtern. Durch Gruppengespräche, Verhaltensbeobachtung in der Fahrprobe, Analyse problematischer Verkehrssituationen und weitere Informationsvermittlung soll ein sicheres und rücksichtsvolles Fahrverhalten erreicht werden. Ziel des Aufbauseminars ist es, die Einstellung des Teilnehmers zum Verhalten im Straßenverkehr zu ändern, das Risikobewusstsein zu fördern und die Gefahrenerkennung zu verbessern.

Wie lange dauert ein Aufbauseminar?

Ein Aufbauseminar für Fahranfänger besteht aus vier Sitzungen, die jeweils 135 Minuten dauern. Der Zeitraum, in dem diese Sitzungen stattfinden, beträgt zwei bis vier Wochen. Die Fahrprobe findet zwischen der ersten und zweiten Sitzung statt und dauert in der Regel mindestens 30 Minuten pro Teilnehmer. Es besteht auch die Möglichkeit, den ASF-Kurs in Form eines Einzelseminars zu absolvieren, in dem eine Sitzung 60 Minuten dauert. Die Fahrerlaubnisbehörde setzt in der Regel eine Frist von acht Wochen fest, innerhalb derer das Aufbauseminar erfolgreich abgeschlossen sein muss. Andernfalls droht die Entziehung der Fahrerlaubnis.

Besondere Formen des Aufbauseminars

Es gibt verschiedene Aufbauseminare, wie beispielsweise besondere Aufbauseminare für Fahranfänger, die bestimmte Verstöße, die im Zusammenhang mit Drogen oder Alkohol am Steuer stehen, betreffen. Diese Aufbauseminare weisen einige Unterschiede zum herkömmlichen ASF-Kurs auf, wie beispielsweise angepasste Kursinhalte. Zudem finden sie nicht in der Fahrschule statt, sondern bei einem Verkehrspsychologen, der spezielle Anforderungen erfüllen muss.

Was kostet ein Aufbauseminar?

Die Teilnahme an einem Aufbauseminar verursacht Kosten, die der Verkehrssünder in der Probezeit selbst tragen muss. Die Kosten variieren in der Regel, da verschiedene Fahrschulen unterschiedliche Preise für ASF-Kurse anbieten. Es ist möglich, Geld zu sparen, indem man die Kosten vergleicht. Im Regelfall schlägt die Nachschulung mit Kosten zwischen 150 und 500 Euro zu Buche. Diese können bei der durchführenden Fahrschule erfragt werden.

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Was ist ein Fahreignungsseminar bzw. Punkteabbauseminar?

Ein Fahreignungsseminar, auch Punkteabbauseminar genannt, hat das Ziel, sicherheitsrelevante Mängel im Verkehrsverhalten der Teilnehmer zu erkennen und abzubauen. Es werden Kenntnisse über das Straßenverkehrsrecht vermittelt, über Gefahrenpotenziale aufgeklärt und Verhaltensweisen analysiert, die die Verkehrssicherheit gefährden. Ein Fahreignungsseminar ermöglicht es Verkehrsteilnehmern, bis zu fünf Punkte im Fahreignungsregister in Flensburg abzubauen. Die Teilnahme ist jedoch nur einmal alle fünf Jahre möglich.

Ein Fahreignungsseminar besteht aus einer verkehrspädagogischen Teilmaßnahme und einer verkehrspsychologischen Teilmaßnahme. Die verkehrspädagogische Teilmnaßnahme findet in Gruppen statt und die Inhalte sind auf die Verstöße der Teilnehmer zugeschnitten. Fahrlehrer vermitteln Kenntnisse über Verkehrsregeln und deren Bedeutung. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf maximal sechs beschränkt. Die verkehrspsychologische Teilmaßnahme wird grundsätzlich einzeln besucht und beinhaltet zwei Sitzungen, die von Verkehrspsychologen durchgeführt werden.

Ein Fahreignungsseminar bzw. Punkteabbauseminar unterscheidet sich somit vom Aufbauseminar für Fahranfänger, da es das Fehlverhalten im Verkehr reflektiert und die Möglichkeit bietet, Punkte im Fahreignungsregister abzubauen.