Der Verdacht auf Staupe ist in der Gemeinde Waakirchen aufgetreten, was eine hochansteckende Viruserkrankung ist und oft tödlich endet. Aus diesem Grund hat die Gemeinde eine wichtige Warnung an alle Hundebesitzer herausgegeben.
Die Gefahr in den umliegenden Wäldern
Die Gemeinde Waakirchen hat vor kurzem alle Tierfreunde und Haustierbesitzer aufgefordert, in den umliegenden Wäldern besonders vorsichtig zu sein. Es wurden vermehrt Füchse gemeldet, die mit der durch Milben verursachten Hautkrankheit “Räude” infiziert sind. Es gibt auch einen Verdacht auf die hochansteckende Viruserkrankung “Staupe”.
Es ist wichtig, dass Hundebesitzer ihre Schützlinge besonders beobachten und sie nicht unbeaufsichtigt und ohne Leine laufen lassen. Außerdem sollten Hundehalter den Hundekot nicht liegen lassen. Es ist bedauerlich, dass einige Hundebesitzer in dieser Hinsicht “beratungsresistent” sind, wie Bürgermeister Sepp Hartl von Waakirchen bei der letzten Gemeinderatssitzung festgestellt hat.
Der aktuelle Staupe-Verdacht
Auf Nachfrage bei der Gemeinde Waakirchen wurde bestätigt, dass es bisher nur einen Verdachtsfall auf Staupe bei einem Fuchs gab, der sich jedoch bisher nicht bestätigen ließ. Es sind keine weiteren Fälle bekannt. Die Warnung wurde vorsorglich im Gemeindeboten veröffentlicht. Auch die Situation mit der Fuchsräude hat sich mittlerweile “entspannt”. Laut den Jägern werden derzeit relativ wenige erkrankte Tiere beobachtet und Hunde sind bisher nicht betroffen.
Keine Staupe-Fälle im Tegernseer Tal
Auch im Landratsamt wurde bestätigt, dass derzeit keine Verdachtsfälle in den fünf Gemeinden des Tegernseer Tals bekannt sind, weder in der Fuchspopulation noch bei den Hunden. In den letzten fünf Jahren wurden im Veterinäramt des Landratsamtes Miesbach keine Staupefälle dokumentiert. Dennoch ist es ratsam, den Impfpass des Hundes zu überprüfen und gegebenenfalls aufzufrischen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Symptome von Staupe und Räude erkennen
Als Hundebesitzer sollte man die Symptome von Staupe und Räude kennen, um schnell handeln zu können:
a) Staupe – wenn der Hund röchelt
Staupe ist eine Virusinfektion, die nicht melde- oder anzeigepflichtig ist. Sie wird über Tierkadaver, Nasen- und Augensekrete, Urin, Kot oder Speichel übertragen. Das Landratsamt empfiehlt Hundebesitzern grundsätzlich eine Staupeimpfung. In der üblichen 5-fach-Standardimpfung ist die Staupeimpfung in der Regel enthalten.
Typische Symptome sind erhöhte Körpertemperatur (ca. 40 Grad Celsius), Husten, Schnupfen, röchelnde Atmung, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Infizierte Hunde leiden auch an Augen- und Nasenausfluss. Achten Sie besonders auf schwere Krankheitssymptome wie Röcheln, Grunzen oder schweres Atmen.
Staupe kann in schweren Fällen auch innere Organe wie die Milz, die Lymphknoten und das Knochenmark befallen und zu Schäden im Gehirn und Nervensystem führen. Die Krankheit bricht drei bis vier Tage nach der Infektion aus. Staupe ist für Menschen ungefährlich. Eine Blutuntersuchung wird empfohlen, um Staupe beim Hund sicher zu diagnostizieren.
b) Räude – wenn der Hund sich unaufhörlich kratzt
Räude ist keine Viruserkrankung, sondern wird durch eine bestimmte Milbenart übertragen und erfolgt durch Körperkontakt. Füchse sind oft von Räude betroffen, insbesondere wenn die Population dicht ist. Die winzigen Parasiten verursachen beim Hund extremen Juckreiz und können beim Menschen Pseudo-Krätze verursachen.
Obwohl die Krankheit selten tödlich ist, gilt sie als Tierseuche und muss gemäß §48 des Jagdgesetzes gemeldet werden. Ein Hund mit Räude wird sich ständig kratzen oder an der Haut kauen, um den Juckreiz zu lindern. Durch das ständige Kratzen besteht die Gefahr von Hautentzündungen.
Der Juckreiz kann so stark sein, dass der Hund vom Essen, Trinken und Schlafen abgelenkt wird und an Gewicht verliert. Häufig treten auch Fieber und/oder vergrößerte Lymphknoten auf. Wenn Sie tote oder auffällige Füchse oder andere Wildtiere sehen, melden Sie diese bitte dem zuständigen Jäger oder der Gemeinde.
Bleiben Sie informiert und schützen Sie Ihren Hund vor diesen gefährlichen Krankheiten!
Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine professionelle veterinärmedizinische Beratung. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund erkrankt ist, suchen Sie bitte einen Tierarzt auf.