Die Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) ist wieder im Gespräch. In der Vergangenheit wurde sie ausgesetzt, um mehr Ausbildungsplätze zu schaffen. Leider führte dies nicht zu einer Verbesserung der Ausbildungsqualität, da jeder – auch ohne entsprechendes Wissen – zum Ausbilder wurde. Deshalb wurde 2009 eine neue Ausbilder-Eignungsverordnung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung eingeführt.
AEVO und AdA: Was ist das?
Die neue AEVO ersetzt alle alten Regelungen. Wenn du jedoch bereits vor der Einführung der neuen AEVO als Ausbilder tätig warst, musst du keine zusätzliche Schulung absolvieren. Du darfst weiterhin als Ausbilder arbeiten. Es gibt auch Ausnahmen für bestimmte Meisterkurse der Handwerkskammer und andere berufliche Fortbildungen mit entsprechendem Schwerpunkt.
Ausbildung ohne Ausbilderschein?
Wenn du bisher jedoch noch nicht in der Erwachsenenbildung oder als Lehrlingsausbilder tätig warst und auch keine entsprechende Fortbildung vorweisen kannst, musst du die Ausbildereignungsprüfung ablegen, wenn du in einem anerkannten Ausbildungsberuf ausbilden möchtest. Eine Liste aller anerkannten Ausbildungsberufe findest du beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB).
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Die sogenannten freien Berufe wie Architekten, Ärzte, Wissenschaftler, Künstler oder Rechtsanwälte sind von der Verordnung ausgenommen.
Welche Anforderungen stellt die AEVO?
Um den AEVO-Lehrgang zu absolvieren, musst du keine formalen Voraussetzungen erfüllen. Es wird kein bestimmter Schulabschluss oder eine Vorqualifikation verlangt. Du musst lediglich in der Prüfung nachweisen, dass du die erforderliche pädagogische Eignung besitzt, um auszubilden.
Was lerne ich im AEVO-Lehrgang?
Die AEVO schreibt nicht vor, dass du einen Lehrgang besuchen musst. Es wird jedoch empfohlen, einen entsprechenden Kurs zu absolvieren, da die Verordnung detaillierte Anforderungen in vier Handlungsfeldern stellt. Die Industrie- und Handwerkskammern sowie private Kursträger bieten solche Kurse an. Die Handlungsfelder, in denen du Kompetenzen erwerben sollst, sind:
- Prüfen der Ausbildungsvoraussetzungen und Planung der Ausbildung
- Vorbereitung der Ausbildung und Mitarbeit bei der Einstellung von Auszubildenden
- Durchführung der Ausbildung
- Abschluss der Ausbildung
Genauere Informationen zu den Lerninhalten findest du in § 3 der AEVO.
Wie sieht die AEVO-Prüfung aus?
Die Prüfung besteht aus einer schriftlichen Theorieprüfung und einem mündlichen oder praktischen Teil. Du musst beide Teile bestehen, um zu bestehen. Die schriftliche Prüfung umfasst Aufgaben, die sich auf die Handlungsfelder beziehen und dauert etwa drei Stunden. Der mündliche Teil dauert etwa 30 Minuten und beinhaltet entweder eine Präsentation oder eine praktische Demonstration einer “berufstypischen Ausbildungssituation”. Nach bestandener Prüfung erhältst du ein Zeugnis, das oft als “Ausbilderschein” bezeichnet wird.
Was kostet der AEVO-Lehrgang und wer bezahlt es?
Die Kosten für Vorbereitungslehrgänge variieren je nach Anbieter. Die Prüfungsgebühren werden von den zuständigen Kammern festgelegt. Insgesamt kommen meist mehrere hundert Euro zusammen. Die Kosten für die “Ausbildung der Ausbilder” werden in der Regel selbst getragen, da es keine staatliche Förderung gibt. Wenn dein Arbeitgeber dich jedoch zur Absolvierung des Lehrgangs motiviert, übernimmt er in vielen Fällen die Kosten.
Es lohnt sich auf jeden Fall, das Gespräch zu suchen.
So, jetzt kennst du die wichtigsten Dinge über die AEVO und AdA. Bist du bereit, zum Ausbilder zu werden? Es ist eine lohnende und verantwortungsvolle Aufgabe, junge Menschen auf ihrem Karriereweg zu begleiten. Also leg los und werde ein Ausbilder!