Ausblick: Energiepreise in Zukunft

Ausblick: Energiepreise in Zukunft

Der erste Krisenwinter liegt hinter uns und die Gasspeicher sind voller als erwartet. Verbraucher profitieren von zahlreichen Entlastungsmaßnahmen, wie der staatlichen Soforthilfe für Erdgas im Dezember 2022, der reduzierten Umsatzsteuer auf Gas und der Energiepreisbremse bei Strom, Gas und Fernwärme. Dennoch stellt das deutlich höhere Preisniveau für viele Haushalte eine dauerhafte Belastung dar. Was bedeutet das für Verbraucher? Wie können sie sich auf höhere Preise einstellen und sparen? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Entwicklung der Energiepreise und geben Tipps, wie Verbraucher reagieren können.

Energiepreise im Blick: Wie teuer wird es wirklich?

Selbst Experten für den Energiemarkt können keine klaren Voraussagen treffen, wie sich die Preise entwickeln werden. Ziemlich sicher ist jedoch, dass die Preise weiter steigen werden, unabhängig von der aktuellen Russland-Krise. Doch schon jetzt gibt es erhebliche Unterschiede bei den Anbietern. Ein Anbieterwechsel kann viel Geld sparen, da die Beschaffungskosten seit Dezember 2022 deutlich gesunken sind. Bis voraussichtlich April 2024 fangen die Energiepreisbremsen die Preissteigerungen bei Strom, Gas und Fernwärme noch weitgehend auf und machen die Preise so berechenbar.

Energiepreise steigen weiter – warten lohnt sich nicht

Seit ein paar Wochen liegen die Neukundentarife für Strom und Gas bereits unterhalb der Preisbremsen. Verbraucher können sich daher bereits jetzt nach einem günstigeren Vertrag umsehen. Die Experten der Verbraucherzentralen erwarten, dass die Gaspreise im Vergleich zum Preisniveau von 2021 etwa doppelt so hoch sein werden. Bei Strom ist im Vergleich zum Jahr 2021 von einem Anstieg in der Größenordnung von circa 20 Prozent auszugehen.

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CO2-Steuer verteuert fossile Energie: Klimageld könnte helfen – wenn es denn kommt

Die Energiepreise hängen auch von der Regulierung der Energiemärkte ab. Eine Maßnahme, die fossile Energieträger derzeit verteuert, ist die CO2-Steuer. Aktuell liegt der CO2-Preis bei 30 Euro pro Tonne und soll ab 2026 zwischen 55 und 65 Euro liegen. Wenn die CO2-Preise steigen, steigen auch die Preise für fossile Energien. Kunden, die mit fossiler Energie heizen, sollten sich daher auf steigende Preise einstellen. Die Bundesregierung plant die Einführung eines Klimageldes, bei dem die staatlichen Einnahmen aus der CO2-Bepreisung an die Bevölkerung ausgeschüttet werden. Jeder würde die Prämie in gleicher Höhe bekommen, was für Verbraucher, die weniger CO2 verbrauchen, vorteilhaft wäre. Wann und in welcher Höhe das Klimageld kommt, ist jedoch noch offen.

Neue Energiequellen: Umbau zahlt sich erst später aus

Ein weiterer Faktor für die langfristige Preisentwicklung ist die Energieinfrastruktur. Der Ukraine-Krieg dauert an und Russland kommt als Gaslieferant voraussichtlich lange nicht mehr in Frage. Alternativen wie Lieferungen von flüssigem Erdgas (LNG) als Ersatz für das russische Gas sind zwar vertraglich vereinbart, teilweise aber noch nicht angelaufen. Momentan kommt das LNG für Deutschland über die Infrastruktur der europäischen Nachbarn zu uns. Hoffnung versprechen die erneuerbaren Energien. Laut Umweltbundesamt machen die klimafreundlichen Technologien bereits einen Großteil des jährlichen Stromverbrauchs aus und sollen bis 2030 auf 80 Prozent steigen. Das würde sich positiv auf die Strompreisentwicklung auswirken und die Verletzlichkeit gegenüber neuen Faktoren reduzieren.

Noch mehrere Jahre hohe Energiepreise: Wie können Verbraucher reagieren?

Es gibt viele Variablen, die die Energiepreisentwicklung in Zukunft beeinflussen. Dennoch ist es keine gute Idee, jetzt voreilig die eigenen Abschläge für Heiz- und Stromkosten möglichst hoch anzusetzen. Zu hohe Abschläge können die Höhe des sozialrechtlichen Bedarfs senken, im Falle eines finanziellen Engpasses keine Hilfe vom Jobcenter erhalten oder bei einer Insolvenz des Energieanbieters das überwiesene Geld nicht wiedersehen. Zu niedrige Abschläge können hingegen zu einer hohen Nachzahlung führen. Stattdessen sollten Verbraucher ihre Abschläge möglichst realistisch kalkulieren und ihre Kosten im Überblick behalten. Mit dem Abschlagsrechner der Verbraucherzentralen können Verbraucher berechnen, wie hoch ein angemessener Abschlag in etwa sein sollte.

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Die Zukunft der Energiepreise bleibt unsicher, aber Verbraucher können sich auf höhere Preise einstellen und durch einen Anbieterwechsel oder realistische Abschläge Kosten sparen. Sparen und sich unabhängig machen lautet die Devise für Verbraucher.