Autismus bei Hunden: Eine besondere Bereicherung für dein Leben

Autismus bei Hunden: Eine besondere Bereicherung für dein Leben

Hast du dich jemals gefragt, warum dein Hund manchmal so seltsame Verhaltensweisen zeigt? Vielleicht scheint er in seiner eigenen Welt zu leben und reagiert kaum auf seine Umgebung. Oder er entwickelt Panikattacken bei kleinen Veränderungen im Alltag. Es könnte sein, dass dein Hund autistische Züge aufweist.

Autismus – keine Krankheit, sondern eine Bereicherung

Offiziell gibt es keine Diagnose für Autismus bei Hunden, sondern lediglich den Begriff “autismusähnlicher Zustand”. Doch ich finde, dass diese Bezeichnung nicht angemessen ist. Autismus sollte nicht als Zustand, Krankheit oder Behinderung betrachtet werden, sondern als eine besondere Bereicherung. Wie Autismus bei Hunden entsteht, ist noch nicht abschließend geklärt. Bei Menschen gibt es bereits Forschungen, die auf genetische Faktoren sowie Funktionsstörungen im Gehirn hinweisen. Für Hunde hingegen liegen noch keine ausreichenden Studien vor. Daher basiert die Diagnose auf Verhaltensweisen, dem Ausschlussverfahren und vor allem auf langjähriger Beobachtung und Auswertung.

Die Feststellung von Autismus beim Hund

Um Autismus beim Hund festzustellen, ist es äußerst wichtig, den Gesamtkontext zu betrachten und einen Experten für Hundeverhalten hinzuzuziehen. Denn nicht jede eigenartige Verhaltensweise weist zwangsläufig auf Autismus hin. Oft zeigen auch hochsensible Hunde, Hunde mit einem Entwicklungstrauma oder einer Belastungsstörung ähnliche Verhaltensmuster. Eine falsche Selbstdiagnose kann dazu führen, dass der Hund unnötigen Stress und möglicherweise sogar unangemessene Trainingsmethoden oder Therapien ausgesetzt wird. Daher empfehle ich, bei Verdacht auf Autismus deinen Hund von einem Verhaltensberater oder einer Verhaltensberaterin untersuchen zu lassen.

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Wie verhält sich ein autistischer Hund?

Autistische Hunde wirken oft abwesend und scheinen nie ganz im Hier und Jetzt zu sein. Sie reagieren langsam oder gar nicht auf ihren Namen oder Signale und nehmen Umweltreize entweder gar nicht oder übertrieben stark wahr. Für sie kann sogar normaler Regen eine Panikattacke auslösen oder Wind als bedrohlich empfunden werden. Auch in Bezug auf soziale oder emotionale Beziehungen zu Artgenossen zeigen autistische Hunde oft Defizite.

Darüber hinaus beobachtet man bei ihnen häufig wiederkehrende Verhaltensmuster, die in einem Maß auftreten, das die ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllt. So kann ein autistischer Hund beispielsweise über Minuten hinweg einen Fleck auf dem Boden fixieren, während ein normaler Hund nur kurz daran schnüffeln würde. Es können auch Essstörungen, Aggressionen, Panik, Phobien, selbstverletzendes Verhalten und Schlafstörungen auftreten.

Wie kannst du einem autistischen Hund helfen?

Da Autismus weder eine Krankheit noch eine Behinderung darstellt, bedarf es keiner klassischen Behandlung. Viel wichtiger sind Rituale, Stabilität und Sicherheit im Alltag. Du solltest die Bedürfnisse deines autistischen Hundes berücksichtigen und so wenig Veränderungen wie möglich vornehmen. Es gibt autistische Hunde, die beispielsweise immer aus dem gleichen Napf fressen müssen, da eine Veränderung für sie zu viel ist. Andere benötigen einen bestimmten Ablauf vor dem Gassi gehen, um überhaupt mitzukommen.

Leichte Massagen können deinem Hund helfen, im Hier und Jetzt anzukommen, aber nur, wenn er gerne berührt wird. Das Arbeiten mit Markerwörtern kann ebenfalls den Alltag erleichtern. Es ist wichtig, dass du den Bedürfnissen deines Hundes gerecht wirst und Stress vermeidest. Sollte dein Hund bereits aggressives Verhalten zeigen, empfehle ich dringend, einen Verhaltenstherapeuten hinzuzuziehen.

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Fazit: Ein Leben mit einem autistischen Hund kann wundervoll sein

Ein Leben mit einem autistischen Hund kann eine einzigartige Erfahrung sein. Durch Rituale und Struktur könnt ihr gemeinsam das Leben in vollen Zügen genießen. Denke daran, dass Autismus bei Hunden noch weitgehend unerforscht ist. Es gibt verschiedene Formen des Autismus, daher ist es wichtig, genau auf die Bedürfnisse deines Hundes einzugehen. Das Beste, was du tun kannst, ist, ihn so anzunehmen, wie er ist, und ihm die Zeit zu geben, die er braucht, um seine Umwelt zu erfassen und zu erkunden.

Ich wünsche dir und deinem Hund eine wundervolle Zeit zusammen!

Deine Katharina Valentin