Autos, die morgens nicht anspringen, sind vor allem in den kälteren Jahreszeiten ein Ärgernis. Eine leere Batterie, ein defekter Anlasser oder Probleme mit der Zündung können Gründe dafür sein. Doch müssen wir deshalb sofort den Pannendienst anrufen?
Ein altes Sprichwort besagt: “Wer sein Auto liebt, der schiebt.” Aber ist das wirklich eine gute Idee? Kann man jedes Auto anschieben, unabhängig von Marke, Modell und Getriebetyp? Oder ist es besser, sich Starthilfe zu holen?
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie vorgehen sollten, wenn Sie Ihr Auto anschieben möchten, und warum diese Methode nicht bei jedem Fahrzeug funktioniert. Außerdem erklären wir Ihnen, warum in manchen Fällen ein Starthilfekabel die bessere Wahl ist.
Auto anschieben: So geht’s!
Bevor Sie damit beginnen, Ihr Auto anzuschieben, sollten Sie einige Vorkehrungen treffen. Es ist ratsam, diese Aufgabe nicht alleine zu bewältigen. Denn wie ein Vorfall aus dem Jahr 2012 zeigt, kann es zu gefährlichen Situationen führen, wenn man das Auto nicht unter Kontrolle hat. Der Fahrer hatte versucht, sein Auto den Berg hinunter zu schieben, konnte jedoch nicht mehr rechtzeitig ins Fahrzeug steigen und es krachte gegen die Hauswand eines Nachbarn. Damit Ihnen so etwas nicht passiert, sollten Sie Hilfe hinzuziehen. Je nach Gewicht des Fahrzeugs werden in der Regel zwei bis vier Personen benötigt.
Nachdem Sie sich hinter das Steuer gesetzt haben, treten Sie die Kupplung und legen den zweiten Gang ein. Nun drehen Sie den Zündschlüssel um, während Ihre Helfer das Auto langsam anschieben. Wenn Sie an einem Berg stehen, können Sie das Auto auch einfach rollen lassen. Sobald das Fahrzeug in Bewegung ist, lassen Sie die Kupplung kommen und geben etwas Gas. Der Motor sollte nun starten, und Sie können ganz normal weiterfahren.
Warum der zweite Gang? Durch das Einlegen eines höheren Ganges wird ein sanfterer Start ohne Ruckeln gewährleistet. Außerdem werden Schaltung und Kupplung dadurch weniger stark beansprucht. Achten Sie darauf, die Kupplung schnell kommen zu lassen und sofort Gas zu geben, damit der Motor zuverlässig anspringt.
Untenstehendes Video veranschaulicht den Vorgang noch einmal genauer:
Wann Sie Ihr Auto anschieben können
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jedes Auto für das Anschieben geeignet ist. Hier sind einige Punkte, die Sie beachten sollten:
- Das Fahrzeug muss ein Schaltgetriebe haben. Bei Automatik-Autos macht Ihnen der Drehmomentwandler einen Strich durch die Rechnung.
- Ein Auto mit Katalysator sollten Sie ebenfalls nicht anschieben, da dabei unverbranntes Benzin in den Katalysator gelangen kann und diesen beschädigen könnte.
- Beim Anschieben eines Dieselfahrzeugs ist es in der Regel nur dann möglich, wenn noch genug Strom vorhanden ist, um die Glühkerzen aufzuheizen.
In diesen Situationen sollten Sie Ihr Auto nicht anschieben
Die Ursachen für ein nicht anspringendes Auto können vielfältig sein. In manchen Fällen kann das Anschieben weiterhelfen, in anderen jedoch nicht. Hier ein Überblick:
- Bei einer leeren Batterie ist das Anschieben unter den oben genannten Voraussetzungen möglich.
- Ist der Anlasser defekt, sollten Sie zwar das Auto anschieben können, sollten aber schnellstmöglich eine Werkstatt aufsuchen, um das defekte Teil austauschen zu lassen.
- Wenn die Zündung kaputt ist, ist das Anschieben hingegen keine Lösung. Ohne eingeschaltete Zündung kann der Motor nicht starten.
Starthilfe oder Auto anschieben?
Grundsätzlich funktioniert das Anschieben heutzutage nur noch bei den wenigsten Autos. Der Anteil von Fahrzeugen mit Automatikgetriebe ist hoch und viele moderne Autos benötigen mehr Strom zum Starten als früher. Das Anschieben führt daher meist nicht zum gewünschten Ergebnis. In den meisten Fällen ist es ratsamer, sich Starthilfe zu holen.
Wir hoffen, dass Ihnen dieser Artikel weitergeholfen hat. Lassen Sie uns gerne wissen, ob Sie mit unseren Tipps erfolgreich waren!