Autobiographie & Fiktion – Eine Woche voller Inspiration und Erinnerungen

Themenwoche Autobiographie & Fiktion

Herzlich Willkommen zur Themenwoche Autobiographie & Fiktion auf meinem Instagramkanal! In diesem digitalen Album könnt ihr alles Wichtige, Beiträge, Fotos und Gedanken dieser spannenden Woche finden. Es wird euch inspirieren, zum Schmökern einladen und schöne Erinnerungen wecken.

Megan Rapinoe: One Life, eine Autobiographie

Themenwoche Autobiographie & Fiktion

“Mund aufgemacht, Mut bewiesen, nie bereut.” – Megan Rapinoe, One Life

Heute stelle ich euch das erste Buch der Themenwoche vor: “One Life” von Megan Rapinoe. In einem Video habe ich bereits den Unterschied zwischen Autobiographie und Autofiktion erklärt, und diese Woche werden wir uns auf dem schmalen Grad der Fiktion bewegen:

real—————->fiktiv

“One Life” ist eine Autobiographie, in der Megan Rapinoe ihr eigenes Leben, ihre Erfahrungen und Überzeugungen als bekannte amerikanische Fußballspielerin beschreibt. Ihr Ziel ist es, ein authentisches Bild von sich selbst zu zeichnen, ihre Überzeugungen zu vermitteln und eine Botschaft der Gleichberechtigung, Frauen- und LGBTQ-Rechte sowie Black Lives Matter zu senden.

Im Laufe der Woche werden wir uns mit weiteren Büchern beschäftigen, die sich weiter von der Realität entfernen und bewusst mit Fiktion und Realität spielen. Nicht jedes Buch strebt einen hohen Wahrheitsgehalt an wie diese Autobiographie. Einige Werke mischen Fakten und Fiktion auf eine literarisch anspruchsvolle Art und Weise.

Übrigens hat mich Megan Rapinoes Autobiographie sehr beeindruckt, obwohl ich kein großer Fußballfan bin. Es ist faszinierend zu lesen, wie sehr sie für ihre Ziele auf und abseits des Platzes kämpft und wie viel sie für die Rechte anderer riskiert! Stichwort: Kniefall, Stichwort Trump – “Ich gehe nicht in dieses beschissene Weiße Haus.”

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Lindgren und Petković – Zwei Erzählungen mit autobiographischen Elementen

Astrid Lindgren Andrea Petković

Heute verlassen wir den Bereich der klassischen Biographie und tauchen in literarische Erzählungen ein. Ihr fragt euch sicherlich, was die Kinderbuchautorin Astrid Lindgren mit der Tennisspielerin Andrea Petković zu tun hat (und vielleicht fragt ihr euch auch, was für einen Kuchen ich da esse 😅🤷🏼‍♀️). Beide sind bekannte Persönlichkeiten und haben literarische Werke über ihre Kindheit und Herkunft geschrieben.

Ein Roman mit autobiographischen Elementen unterscheidet sich von einer Autobiographie. Eine Autobiographie soll das Leben einer Person darstellen, und wir als Lesende gehen davon aus, dass wir der Erzählung vertrauen können. Das wird als autobiographischer Pakt zwischen Leserin und Autorin bezeichnet. Bei einem Roman ist das anders: Wir tauchen in eine fiktive Welt ein und erwarten nicht, dass das Geschehene tatsächlich stattgefunden hat.

Der Roman “Das entschwundene Land” von Astrid Lindgren und die Erzählungen “Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht” von Andrea Petković enthalten autobiographische Elemente und bewegen sich somit irgendwo zwischen Realität und Fiktion. Wir als Lesende erwarten, etwas Wahres über die Person zu erfahren, aber wir erheben nicht den Anspruch, dass alles genau so passiert sein muss. Was wahr ist und was Fiktion, bleibt meist verborgen. Der Fokus liegt nicht auf hoher Authentizität und der Vermittlung von Wahrheit, sondern auf der literarischen Gestaltung.

Übrigens fand ich beide Werke sehr lesenswert. Als großer Fan von Astrid Lindgren war es spannend, etwas über ihr Schreiben zu erfahren. In Petkovićs Erzählungen begleiten wir die Tennisspielerin auf ihrem Weg zwischen Ruhm und Dunkelheit, auf ihrem Weg in den Spitzensport.

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Unzuverlässiges Erinnern in Saša Stanišićs Autofiktion Herkunft

Saša Stanišić Herkunft

“Erinnern ist Konstrukt unserer Gedanken.” – Saša Stanišić in Herkunft

Herzlich Willkommen zu einem weiteren Beitrag in der Themenwoche Autobiographie und Fiktion. Nach der Autobiographie und den Erzählungen mit autobiographischen Elementen widmen wir uns nun der Autofiktion. Heute möchte ich euch den Roman “Herkunft” von Saša Stanišić vorstellen.

In “Herkunft” begibt sich Saša Stanišić auf die Suche nach seiner Vergangenheit… und scheitert. Herkunft bedeutet, sich zu erinnern, und Erinnerungen sind immer eine Konstruktion unserer Gedanken. Wir formen und verändern sie, füllen Lücken auf und vergessen. Saša Stanišić spielt mit Realität und Fiktion und zeigt, dass Erinnerungen vielfältig, unzusammenhängend, lückenhaft und oft unzuverlässig sind.

Der Höhepunkt des Romans ist der zweite Teil, in dem wir im Stil eines “Choose your own Adventure”-Buchs selbst entscheiden können, wie die Geschichte endet. Das Ende wandelt sich je nach unserer Wahl ständig neu.

Rafael Horzon – Autor oder Fiktion

Rafael Horzon Das neue Buch

Heute möchte ich euch das letzte Buch der Themenwoche Autobiographie und Fiktion vorstellen, und Rafael Horzon setzt hier nochmal einen drauf. In seinem Buch wird er selbst zur Figur.

“Das war schon beim Weißen Buch so, dass alles nur für Fiktion gehalten wurde. Dabei ist alles wahr.” – Rafael Horzon, Das neue Buch

Er gibt sein Werk als absolute Wahrheit aus und belegt seine Geschichte mit einer Fotogalerie. Als Lesende zweifeln wir, denn die Geschichte ist absolut verrückt und die Figur Rafael Horzon im Buch völlig überzeichnet.

Aber das Besondere ist, dass Rafael Horzon diese Figur auch über sein Buch hinaus ins echte Leben trägt. Auf seinem Instagram-Account @rafael_horzon bekommt ihr Einblicke, wie er sich mit verschiedenen Frisuren fotografiert und sein eigenes Buch rezensiert. Er hat sogar Wikipedia verklagt, weil er nicht als Künstler oder Schriftsteller bezeichnet werden will…

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Wir werden nie ganz verstehen, was wirklich hinter der Figur Horzon steckt. Er bleibt in seiner Rolle und erlaubt keinen Blick hinter die Kulissen. Wie bei der Autofiktion verschwimmen Wahrheit und Fiktion nicht nur auf der Ebene des Buches, sondern auch im wirklichen Leben.

Der Autor formt das Werk, aber formt das Werk nicht auch den Autor? Besonders bei autofiktionalen Werken sind diese beiden Instanzen untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig.

Eure Buchempfehlungen zum Thema Autobiographie und Fiktion

Themenwoche Autobiographie und Fiktion

Zum Abschluss der Themenwoche Autobiographie und Fiktion möchte ich euch eine Liste eurer Buchempfehlungen präsentieren. Ihr könnt gerne weitere Bücher in den Kommentaren ergänzen oder eure Meinung zu den bereits genannten Büchern teilen.

  • Die Ausgewanderten – W. G. Sebald
  • Becoming – Michelle Obama
  • Permanent Record – Edward Snowden
  • Knausgards Werk
  • Alles zu seiner Zeit – Michail Gorbatschow
  • Außer Dienst – Helmut Schmidt
  • Ich habe alles gelebt – Peggy Guggenheim
  • Ich weiß warum der gefangene Vogel singt – Maya Angelou
  • Was für immer mir gehört – Maya Angelou
  • Never grow up – Jackie Chan
  • Im Keller – Reemtsma
  • Bot – Clemens Setz

Vielen Dank für eure Buchempfehlungen, eure Kommentare und euer Interesse! Nächste Woche widmen wir uns dem Thema Kurzgeschichten. Ich habe für euch spannende Erzählbände, eine brandneue Zeitschrift für Kurzgeschichten und sogar eine Live-Autorenlesung vorbereitet. Seid gespannt! 🎉