Das Standard-Bad gehört der Vergangenheit an. Heutzutage finden gestalterische Elemente, die man aus Wellness-Tempeln oder modernen Komfort-Hotelzimmern kennt, auch in unseren eigenen Badezimmern Einzug. Besonders im Trend liegt die bodengleiche Dusche, die nahtlos in den Kachelboden übergeht. Sie vereint Ästhetik und Funktionalität auf beeindruckende Weise. Und das Beste: Die bodengleiche Dusche ist nicht nur in Neubauten eine attraktive Option, sondern kann auch problemlos bei Sanierungen und Modernisierungen nachträglich eingebaut werden – sogar in Altbauwohnungen.
Badezimmer: links unsaniert, rechts saniert mit bodengleicher Dusche © pbombaert, fotolia.com
Natürlich geht es beim Einbau einer bodengleichen Dusche nicht nur um modernes Design, sondern auch um praktischen Nutzen. Eine Dusche, in die man nicht erst hineinklettern muss, lässt das Badezimmer größer wirken und reduziert Ecken und Kanten in einem oft kleinen Raum. Doch der größte Vorteil ist die Schaffung von Barrierefreiheit im Bad, von der besonders ältere Menschen oder Menschen mit Behinderungen profitieren. Die Umrüstung des Badezimmers auf eine stufenlose Dusche ist daher nicht nur eine optische Verbesserung, sondern auch eine zukunftsweisende Entscheidung.
Die Vorteile der bodengleichen Dusche
- Raum und Bewegungsfreiheit im Bad wirken größer, wenn die herkömmliche Duschwanne mit ihrem hohen Rand verschwindet.
- Auch der Platz unter der Dusche vergrößert sich in der Regel.
- Die Barrierefreiheit kommt allen zugute, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind.
- Eine Stolperfalle im Bad wird beseitigt.
- Eine bodengleiche Dusche wirkt zeitgemäß und elegant.
- Die Reinigung der Dusche fällt leichter als bei einer herkömmlichen Dusche.
Badezimmer Planung mit bodengleicher Dusche: Ja oder Nein? © Suwatchai, fotolia.com
Verschiedene Varianten der bodengleichen Dusche
Duschwannen
Dusche mit Duschtasse © georgejmclittle, fotolia.com
In den letzten Jahren haben viele Hersteller flache Duschwannen aus Stahlemail oder Sanitäracryl auf den Markt gebracht, die dank ihrer geringen Aufbauhöhe überzeugen. Diese Duschtassen ermöglichen eine einfache Abdichtung und können bei Problemen mit dem Abfluss relativ einfach entfernt werden. Allerdings sind nur wenige Duschtassen rollstuhlgerecht, da es ihnen oft an Größe und Stabilität fehlt.
Befliesbare Duschelemente
Es hat einen besonderen Reiz, das gesamte Badezimmer in einem Stück zu fliesen. Hier kommen befliesbare Duschelemente ins Spiel. Diese Elemente bestehen aus beschichtetem Hartschaum und haben bereits ein integriertes Gefälle und einen Ablauf. Sie können sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen eingesetzt werden und ermöglichen die sofortige Fliesenverlegung.
Es ist jedoch ratsam, kleine Mosaikfliesen zu verwenden, da größere Fliesen bei einem mittigen Ablauf problematisch sein können. Kleine Fliesen mindern außerdem die Rutschgefahr, sind jedoch etwas schwerer zu reinigen.
Gefälleestrich mit Duschrinne
Als Alternative zu befliesbaren Duschelementen bietet sich ein Gefälleestrich mit Duschrinne an. Hier kommt es auf die genaue Anpassung des Gefälles durch den Estrichleger an, um Überschwemmungen zu vermeiden. Der Vorteil dieses Systems ist die individuelle Gestaltungsmöglichkeit der bodengleichen Dusche in Größe und Form. Bei der Auswahl der Fliesen sollte darauf geachtet werden, dass sie rutschfest sind.
Kleinformatige Mosaikfliesen mit vielen Fugen sind hier von Vorteil. Die Duschrinne bzw. der Bodenablauf kann an einer Ecke, in der Mitte, an der Wand oder an einer Seite platziert werden. Das Gefälle muss entsprechend angelegt sein.
Badezimmer mit bodengleicher Dusche © Alexandre Zveiger, fotolia.com
Nicht zu vergessen: Tür oder Vorhang
Beim Duschen spritzt Wasser bis zu zwei Meter weit. Nur wenn man also einen sehr großen Duschbereich im Badezimmer hat, kann man auf eine Abtrennung verzichten. Bei einer Tür kann zwischen Glas und Kunststoff (“Kunstglas”) gewählt werden. Glastüren können auch ohne Rahmen ausgeführt werden und wirken besonders elegant, sind jedoch teurer. Eine günstige Alternative sind Vorhänge, die regelmäßig ausgetauscht werden können und vor allem dann empfehlenswert sind, wenn die Dusche tatsächlich barrierefrei sein soll.
Es gibt auch eine ganz andere Möglichkeit, nämlich die sogenannte “Schneckendusche”, die von außen wie eine Spirale wirkt. Die geschwungenen Wände fangen Spritzwasser auf und schützen den Duschenden vor neugierigen Blicken. Für eine Schneckendusche benötigt man jedoch mindestens zwei Quadratmeter Platz.
Ein kleines Fazit
Sowohl in Neubauten als auch bei Altbausanierungen lassen sich ebenerdige Duschen realisieren. Hersteller und Baumärkte bieten eine Vielzahl von Modellen und Verfahren an. Die kostengünstigste Variante ist wahrscheinlich die Installation einer Duschwanne. Lösungen mit Fliesen und Estrich erfordern hingegen sorgfältige handwerkliche Arbeit, die ihren Preis hat.