Wer hat nicht schon einmal versucht, ein Hundeticket für die Bahn zu kaufen und dabei frustriert aufgegeben? Doch jetzt gibt es gute Neuigkeiten! Endlich ist es möglich, online ein Hundeticket bei der Deutschen Bahn zu erwerben. Keine halbanalogen Lösungen mehr, bei denen das Ticket erst Tage später per Post kam. Doch trotz dieser Verbesserung bleiben die Reisebedingungen für Hundebesitzer:innen weiterhin eine Herausforderung.
Hunde-Ticket: Ein halber Fahrpreis für den besten Freund
Die Mitnahme eines Hundes, der nicht in eine Transportbox passt, bedeutet immer noch, dass der halbe Fahrpreis fällig wird. Für eine Strecke von Berlin nach München ergibt das im Flexpreis-Tarif stattliche 76 Euro. Während große Koffer kostenlos mitreisen dürfen, müssen Hunde den Preis eines Kindertickets bezahlen und haben keinen Anspruch auf einen eigenen Sitzplatz. Klar, Hunde dürfen aus Hygienegründen nicht auf den Sitz, aber wo sollen sie dann hin?
Wo darf der Hund liegen?
Die Bahn fordert, dass Hunde immer vor, unter oder neben dem Sitzplatz ihrer Halter:innen liegen oder sitzen sollen. Doch wo kann ein Hund liegen, wenn nicht einmal mein Rucksack dort Platz findet? Für viele Hundebesitzer:innen bleibt daher nur eine Möglichkeit: Ihr Hund liegt im Gang, wo die anderen Reisenden über ihn drübersteigen müssen.
Reservierung allein hilft nicht immer weiter
Einige Hundebesitzer:innen entscheiden sich deshalb dafür, einen zusätzlichen Sitzplatz zu reservieren, vor dem ihr Hund auf dem Boden liegen kann. Doch was passiert, wenn der Zug voll ist? Laut einer Sprecherin der Bahn sollen keine Sitzplätze unnötig leer bleiben, wenn andere Reisende stehen müssen. Deshalb müssen reservierte Sitzplätze nach 15 Minuten anderen Reisenden zur Verfügung gestellt werden. Die zusätzliche Reservierung erweist sich dann als unnötig.
Klimaschutz und Hunde in Zügen
Die Deutsche Bahn befördert jährlich rund 100.000 Hunde. Angesichts der aktuellen 10,6 Millionen Hunde in deutschen Haushalten stellt sich die Frage: Wo sind die restlichen Hunde? Die Antwort ist einfach: Sie fahren Auto. Denn Auto fahren ist nicht nur komfortabler für den Hund, sondern auch deutlich günstiger. Wenn die Bahn wirklich das Klima schützen will, sollte das Hundeticket abgeschafft werden. Außerdem müssten Plätze geschaffen werden, an denen Hunde in Ruhe liegen können.
Fazit: Es gibt noch viel zu tun
Auch wenn es mittlerweile möglich ist, online ein Hundeticket zu kaufen, müssen die Reisebedingungen für Hundebesitzer:innen dringend verbessert werden. Die Mitnahme eines Hundes sollte einfacher und günstiger werden. Es darf nicht sein, dass Hunde im Gang liegen müssen oder dass Hundebesitzer:innen zusätzliche Sitzplätze reservieren müssen, die dann doch von anderen Reisenden eingenommen werden. Die Deutsche Bahn sollte hier dringend handeln, um Hundebesitzer:innen und ihren treuen Begleitern eine angenehme Reise zu ermöglichen.