Unsere geliebten Hunde sind Tag für Tag einer starken Belastung ihrer Pfotenballen ausgesetzt. Ob beim Stehen, Gehen oder Herumtoben – die Pfoten werden stark beansprucht und Verletzungen sind oft unvermeidlich. Dornen, spitze Steine, Scherben oder Streusalz im Winter können schnell zu Ballenverletzungen führen.
Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung einer Ballenverletzung
Wenn euer Hund immer wieder an seiner Pfote leckt, aber keine offensichtliche Wunde erkennbar ist, könnte er sich einen Dorn, einen Splitter oder einen schmerzhaften Insektenstich zugezogen haben. Möglicherweise hat sich auch ein Fremdkörper in der Pfote verkapselt. Tastet die Pfote vorsichtig ab und achtet auf Anzeichen von Schmerzen, um die betroffene Stelle besser eingrenzen zu können. Schwellungen können ebenfalls auf eine Verletzung hinweisen. Wenn ihr nichts erkennen könnt, aber merkt, dass euer Hund Schmerzen hat und es sich nicht um eine Bagatellverletzung handelt, solltet ihr lieber einen Tierarzt aufsuchen.
Eine Ballenverletzung ist zwar nicht lebensbedrohlich, aber dennoch solltet ihr sie nicht unbeachtet lassen. Der Hund wird wahrscheinlich trotz der Verletzung gerne am Ballen lecken. Bei offenen Wunden kann dies die Situation verschlimmern. In diesem Fall solltet ihr versuchen, das Lecken zu unterbinden. Bedenkt jedoch, dass Wunden an der Luft oft besser heilen. Beobachtet euren Hund genau und entscheidet je nach Art der Verletzung, welche Behandlung am besten ist.
Rissige Pfoten beim Hund
Besonders auf rauen Bodenbelägen oder durch Streusalz im Winter können die Pfotenballen rissig werden und sich schnell entzünden. Wenn die Hornhaut des Ballens rissig ist, kann sie die Pfote nicht mehr ausreichend vor mechanischer Belastung schützen. Die sensorischen Nerven im Ballen reagieren dann empfindlich auf Druck, Vibration, Kälte und Wärme. Vorbeugend könnt ihr die Pfoten mit einer Pflegecreme behandeln oder eurem Hund Hundeschuhe anziehen. Ist die Pfote bereits wund, solltet ihr eine pflegende und zugleich antibakterielle Creme wie “San Sil animal Creme” verwenden.
Kleinere Ballenverletzungen beim Hund
Kleinere Verletzungen heilen oft von selbst aus, aber ihr solltet auch hier einige Dinge beachten, um Infektionen zu vermeiden. Achtet darauf, dass sich in offenen Wunden weder Fremdkörper noch Schmutz befinden. Reinigt frische Wunden und desinfiziert sie. Je nach Wunde und Verhalten eures Hundes könnt ihr entscheiden, ob ihr die Wunde an der Luft heilen lässt, sie mit hundeverträglichem Sprühpflaster abdeckt oder einen Salbenverband mit entzündungshemmender Salbe verwendet. Vermeidet Belastungen, bis die Wunde verheilt ist.
Tiefe Schnittwunden im Ballen
Bei einer tiefen Schnittwunde im Ballenbereich kann es zu starken Blutungen kommen und Fremdkörper können zu langwierigen bakteriellen Entzündungen führen. Diese müssen aus der Wunde entfernt und die Wunde gereinigt und desinfiziert werden. Schützt die Wunde mit einem sterilen Verband und polstert die Zehen mit Watte. Beim Gassigehen könnt ihr eine alte Socke über die Pfote ziehen oder einen Hundeschuh verwenden.
Bei tiefen Schnittverletzungen des Ballens solltet ihr unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Möglicherweise müssen die Wunde genäht oder geklammert werden. Eine tiefe Schnittverletzung dauert oft längere Zeit, um richtig zu verheilen. Schützt euren Hund vor übermäßiger Belastung der Pfote, um ein erneutes Aufreißen der Wunde zu vermeiden. Falls möglich, leistet Erste Hilfe.
Erste Hilfe bei einer tiefen Wunde:
- Beruhigt euren Hund.
- Legt ihn in die stabile Seitenlage.
- Reinigt die Wunde mit klarem, sauberem Wasser.
- Begutachtet die Wunde mit einer Taschenlampe.
- Entfernt Fremdkörper mit einer Pinzette.
- Desinfiziert die Wunde mit Desinfektionsspray.
- Legt eine sterile Wundkompresse und einen Polsterverband an.
- Bei starken Blutungen verwendet eine Aderpresse.
- Begebt euch schnellstmöglich zum Tierarzt.
Auch wenn es sich um eine kleinere Verletzung handelt oder ihr euch nur informieren wolltet, empfiehlt es sich, Verbandsmaterial und Polsterwatte vorsorglich bereitzuhalten, um im Notfall sofort handeln zu können.
