Willst du deine Bank wechseln, aber bist unsicher, wie du vorgehen sollst? Keine Sorge, die Banken müssen dir beim Wechsel deines Girokontos helfen. Hier erfährst du, wie du den Kontowechselservice nutzen kannst, um einfach und stressfrei zum Ziel zu gelangen.
Die gesetzliche Regelung
Gemäß dem Zahlungskontengesetz sind die Banken dazu verpflichtet, dir beim Kontowechsel behilflich zu sein. Du musst lediglich spezifische Formulare nutzen, die dir auf Wunsch von den Banken zur Verfügung gestellt werden.
Der Ablauf des Kontowechsels
Mithilfe der Formulare legst du fest, welche Daten zwischen den Banken weitergegeben werden sollen und wann die vorherige Bank dein Konto kündigen soll. Innerhalb von zwölf Geschäftstagen sollten die Transaktionsdaten von den betroffenen Banken bearbeitet werden. Beachte jedoch, dass sich dieser Zeitraum aufgrund des Postwegs zwischen den Banken verlängern kann. Plane also genügend Zeit ein.
Die neue Bank muss sich innerhalb von zwei Geschäftstagen nach Erhalt der Ermächtigung an die alte Bank wenden und die erforderlichen Daten einfordern. Die alte Bank hat wiederum fünf Geschäftstage Zeit, um die Angaben zu übermitteln. Dies beinhaltet Listen von Daueraufträgen, Lastschriftmandaten, eingehenden Überweisungen und Kundenlastschriften der letzten 13 Monate.
Ab dem vom Kunden gewünschten Zeitpunkt darf die alte Bank keine Lastschriften und Überweisungen mehr akzeptieren oder Daueraufträge ausführen. Sie muss das restliche Guthaben auf das neue Konto überweisen und das alte Girokonto zum vom Kunden festgelegten Datum schließen. Sollte die alte Bank eingehende Überweisungen und Lastschriften nicht an das neue Konto weiterleiten und die Zahlungen ablehnen, muss sie die Zahlenden darüber informieren.
Die neue Bank richtet die Daueraufträge ein, bereitet sich darauf vor, Lastschriften zu akzeptieren und informiert alle Personen, die Geld einzahlen oder per Lastschrift abbuchen, über das neue Konto. Auch hierfür stehen fünf Geschäftstage zur Verfügung.
Wechselhilfe bei digitalen Diensten
Bei digitalen Diensten wie Amazon, Paypal oder iTunes musst du selbst aktiv werden und deine neuen Kontodaten in deinem Kundenkonto hinterlegen. Dies gilt sowohl für den digitalen Wechselservice als auch für die gesetzliche Wechselhilfe.
Kosten und Haftung
Für den Kontowechselservice musst du nur dann bezahlen, wenn dies zwischen dir und der Bank vereinbart wurde. Die Kosten müssen angemessen sein und den tatsächlichen Aufwendungen der Bank entsprechen. Es ist jedoch nicht festgelegt, wie hoch diese Gebühren sein dürfen.
Sollten die Banken bei der Übertragung der Daten Fehler machen oder Fristen nicht einhalten, haften sie für mögliche Schäden, wie beispielsweise Mahngebühren durch verspätete Zahlungen. Die Banken können sich nicht von dieser Haftung befreien, indem sie die Wechselhilfe von einem externen Anbieter entwickeln lassen. In solchen Fällen kannst du dich an den Ombudsmann der Bank wenden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht die Banken und kann Bußgelder verhängen.
Viele Banken bieten sowohl die gesetzliche Wechselhilfe als auch den digitalen Wechselservice an. Die Haftung der Banken gilt jedoch nur bei der gesetzlichen Wechselhilfe. Welche Wechselmöglichkeit die passende ist, hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab. Der digitale Wechselservice eignet sich besonders für Verbraucher, die ihre Kontobewegungen gut im Blick haben und die Daten der Anbieter einfach kontrollieren können. Der digitale Service ist schneller und komfortabler als die gesetzliche Wechselhilfe, insbesondere wenn die Banken für diese Gebühren verlangen. Doch Kunden, die sich unsicher sind, da sie viele unterschiedliche Zahlungen leisten und empfangen, sollten lieber die im Gesetz verankerte Wechselhilfe nutzen.
Der Wechsel deiner Bank kann ein großer Schritt sein, aber mit dem Kontowechselservice wird es leichter als je zuvor. Nutze diese Informationen, um den Kontowechsel stressfrei zu bewältigen und das beste Angebot für deine Bedürfnisse zu finden.