Barfußgefühl und Wahlschlappen: Der Weg eines Familienunternehmens zum Erfolg

Barfußgefühl und Wahlschlappen: Der Weg eines Familienunternehmens zum Erfolg

Christof Bär und sein Bruder Sebastian sind stolz darauf, ihre neueste Schuhkollektion vorzustellen. Diese Schuhe bieten ein unvergleichliches Barfußgefühl und sind das Ergebnis einer bahnbrechenden Innovation, die auf führender amerikanischer Weltraumtechnik basiert. Die Präsentation der Bär-Brüder ist eine absolute Weltpremiere und ein Meilenstein in der Schuhindustrie.

Gesundes Gehen als Lebensqualität

Die beiden Brüder folgen den Spuren ihrer Eltern, Christian und Hilke Bär, die ebenfalls an diesem Vormittag im Konferenzraum anwesend sind. Die Bärs haben vor über 30 Jahren eine typisch schwäbische Erfolgsgeschichte gestartet. Damals waren sie in der Branche noch unbekannt, doch heute verkauft ihr Familienunternehmen jährlich bis zu 200.000 Paar Schuhe und erzielt einen Umsatz von 19 Millionen Euro. In Deutschland, Japan, Singapur und anderen Ländern arbeiten fast 400 Mitarbeiter für das Unternehmen.

Der Erfolg der Bärs basiert auf ihrem Engagement für gesundes Gehen. Alles begann mit den Schmerzen, die Christian Bär beim Stehen und Gehen empfand. Im Urlaub an der Nordsee entdeckte er orthopädische Schuhe aus Skandinavien, die seine Beschwerden linderten. Da ihm diese Schuhe jedoch nicht perfekt passten, entwickelte er kurzerhand seinen eigenen bequemen und fußgerechten Schuh. Mit viel Platz für die Zehen und einem nahezu nicht existenten Absatz sollte er ein neues Maß an Komfort bieten. Obwohl der erste Schuh bei den Schuhexperten in Pirmasens, damals einem Zentrum der deutschen Schuhproduktion, wenig Anklang fand, setzten die Bärs auf ihre Idee und ließen hundert Paar fertigen. Es war ein Wagnis, denn sie mussten im Voraus bezahlen und der Erfolg war ungewiss.

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Eine Erfolgsgeschichte, die fortgesetzt wird

Die Bärs reisten von Messe zu Messe und verkauften anfangs nur ein Modell für Männer, das jedoch auch bei Frauen beliebt war. Die Umsätze wuchsen stetig, bis im Jahr 1982 die GmbH gegründet wurde. Neben dem Versandhandel eröffneten sie eigene Filialen und druckten einen Katalog in einer Auflage von 160.000 Stück. Das Industriegebiet von Bietigheim-Bissingen wurde zum Zentrum des Erfolgs, wo die Schuhe entwickelt, das Design überdacht und die Farben ausgewählt wurden. Am Ende des dreimonatigen Entwicklungsprozesses wird jeder Schuh individuell von Christian Bär oder seiner Frau auf Komfort und Passform getestet. Nur wenn alles perfekt ist, geht der Schuh in die Produktion.

Heute ist Bär nicht mehr nur für gesunde Schuhe bekannt, sondern auch für Komfort und ansprechendes Design. Die Designer Luigi Colani und Rucky Zambrano entwerfen Modelle, die Damenkollektion wird immer attraktiver und Prominente wie der Ex-Fußballmanager Reiner Calmund und der Schauspieler Dietmar Bär unterziehen die Schuhe einem Belastungstest. Sogar Ministerpräsident Winfried Kretschmann trägt seit zwölf Jahren Schuhe aus Bietigheim-Bissingen.

Mit ihrem innovativen Barfußschuh betritt das Unternehmen erneut den sportlichen Markt. Inspiriert vom Engagement ihrer Söhne Sebastian und Christof für die Trendsportart Parkour, vermarktet Bär das Produkt nun gemeinsam mit Parkour-Traceuren. Diese suchen auf dem schnellsten und direkten Weg von A nach B über fast jedes Hindernis nach einem sportlichen Abenteuer. Eine Kombination aus einem konservativen Familienunternehmen und urbanem Lifestyle, die die nächste Generation Bär schreiben möchte.

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