Batterie-Recycling: Diese Unternehmen treiben die Kreislaufwirtschaft in Europa voran

Batterie-Recycling: Diese Unternehmen wollen in Europa den Lithium-Kreislauf schließen

Lithium-Ionen-Batterien sind in verschiedenen Bereichen unverzichtbar: für Elektroautos, zur Energiespeicherung und in Smartphones. Doch der Rohstoff Lithium ist begrenzt und der Abbau birgt soziale und ökologische Probleme.

Aufgrund der steigenden Nachfrage und der starken Preissteigerungen wird Lithium auch als “weißes Gold” bezeichnet. Angesichts der Klimakrise spielt Lithium zudem eine Schlüsselrolle, da die Mobilitätswende große Mengen dieses Rohstoffs erfordert.

Daher ist es umso wichtiger, dass der Lithium-Kreislauf in den kommenden Jahren geschlossen wird. Auch auf dem europäischen Markt haben sich zahlreiche Unternehmen im Bereich des Batterie-Recyclings etabliert – darunter auch bekannte Automobilhersteller. Wir geben euch einen Überblick über die ambitionierten Projekte auf dem Markt.

Redux Recycling (Saubermacher)

Redux Recycling aus Deutschland entwickelte bereits 2012 die größte und schnellste automatische Batterie-Sortieranlage am damaligen Markt. Das Unternehmen gilt somit als einer der Pioniere im Bereich des Batterie-Recyclings. Im Jahr 2016 expandierte das Unternehmen und wurde von der österreichischen Saubermacher AG übernommen. 2018 wurde eine neue High-Tech-Recycling-Anlage für Lithium-Ionen-Batterien in Bremerhaven eröffnet, in der jährlich 10.000 Tonnen recycelt werden können.

Hydrovolt

Das im Jahr 2020 gegründete Joint Venture Hydrovolt hat es sich zum Ziel gesetzt, keine Batterie zu verschwenden. Das Unternehmen wurde von dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt und dem norwegischen Energie- und Aluminiumunternehmen Hydro gegründet. In der norwegischen Stadt Fredrikstad wurde 2022 Europas größte Batterie-Recyclinganlage eröffnet. Dort können jährlich 25.000 Batterien für Elektrofahrzeuge recycelt werden. Der Recyclingprozess wird zudem zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben.

Polestar

Auch der skandinavische Autobauer Polestar beschäftigt sich intensiv mit dem Batterie-Recycling. Das Unternehmen betreibt derzeit drei Batteriezentren, eines in China, eines in Schweden und eines in den USA. Darüber hinaus hat Polestar das “Polestar 0” Projekt gestartet. Das Ziel ist es, bis 2030 ein vollständig klimaneutrales Auto auf den Markt zu bringen. Im Rahmen dieses Projekts sollen Treibhausgasemissionen aus allen Aspekten der Produktion, einschließlich der Batterien, eliminiert werden.

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Ecobat

Der texanische Blei- und Batteriekonzern Ecobat ist in verschiedenen europäischen Ländern aktiv, darunter Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Das Unternehmen plant, seine Dienstleistungen im Bereich des Batterie-Recyclings in Europa auszuweiten, beispielsweise in Deutschland. Weltweit sorgen 65.000 Batteriesammelstellen für ausreichende Rohstoffe. Bis Anfang 2024 möchte Ecobat jährlich bis zu 35.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien recyceln.

BASF

Auch der Chemiekonzern BASF widmet sich dem Batterie-Recycling. Das Unternehmen hat in Schwarzheide, Deutschland, eine Prototypanlage für das Batterierecycling errichtet. Dadurch soll eine höhere Rückgewinnung von Lithium, Nickel oder Kobalt ermöglicht werden. Die gewonnenen Ressourcen werden zur Herstellung neuer Kathodenmaterialien verwendet. Gleichzeitig soll der CO2-Fußabdruck der Kathodenmaterialien um bis zu 60 Prozent reduziert werden.

Volkswagen

Volkswagen hat bereits 2021 am Standort Salzgitter die konzernweit erste Anlage zur Recycling von Hochvolt-Fahrzeugbatterien eröffnet. Die Besonderheit dieser Anlage besteht darin, dass nur Batterien recycelt werden, die anderweitig nicht mehr verwendet werden können. Zuvor wird geprüft, ob die Batterie noch leistungsstark genug ist, um beispielsweise in mobilen Energiespeichern wie der flexiblen Schnellladesäule oder dem mobilen Laderoboter ein zweites Leben zu erhalten. Die Anlage ist zunächst für den Pilotbetrieb ausgelegt und soll bis zu 3.600 Batteriesysteme pro Jahr recyceln – das entspricht etwa 1.500 Tonnen. Später soll das System auf größere Mengen skaliert werden.

Mercedes

Auch Mercedes beschäftigt sich intensiv mit dem Batterie-Recycling. Im März dieses Jahres wurde am Standort Kuppenheim der “symbolische Grundstein” für eine Batterie-Recyclingfabrik gelegt. Die Inbetriebnahme der ersten Stufe der Anlage, der mechanischen Zerlegung, soll Ende dieses Jahres beginnen. Die Pilotanlage hat eine Kapazität von 2.500 Tonnen pro Jahr. Die zurückgewonnenen Materialien werden anschließend wieder in den Kreislauf gebracht und zur Herstellung neuer Batteriemodule verwendet.

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Fazit

Das Recycling von Batterien gewinnt in Europa zunehmend an Bedeutung. Unternehmen aus verschiedenen Branchen setzen sich intensiv mit dem Thema auseinander und tragen dazu bei, den Lithium-Kreislauf zu schließen. Durch das Recycling werden wertvolle Rohstoffe wiedergewonnen und neue Batterien können aus recycelten Materialien hergestellt werden. Dies ist ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige und ressourcenschonende Zukunft.